Feuchtgebiete

ist ein Drama aus dem Jahr 2013. Die 18-jährige Helen lebt mit ihrem jüngeren Bruder und ihrer geschiedenen Mutter zusammen. Sie hat ein äußerst offenes Verhältnis zur Sexualität, Selbstbefriedigung und zu Körperflüssigkeiten. Und mit der Körperhygiene nimmt sie es nicht so genau. Als sie sich bei einer Intimrasur verletzt, kommt es zu einem Krankenhausaufenthalt, wo sie sich dem Krankenpfleger Robin versucht anzunähern.

Ich musste es mir jetzt auch einmal antun und diesen als Tabubruch kritisierten Film ansehen. Auf das Buch von Charlotte Roche verzichte ich bewusst, der Film genügt und hat mir genügt. Ein Feuerwerk an Tabubrüchen und Ekelszenen erwartet den Zuschauer. Wer meint er wäre hartgesotten kann dann doch wider Erwarten bei der einen oder anderen Szene einen Kloß im Hals verspüren. Die Ekelgrenze wird oft überschritten. Ganz offensichtlich ist es das Ziel des Filmes bewusst mit Tabus zu brechen. Doch ist das wirklich alles? Vordergründig ja, aber der Film ist auch ein Psychogramm der jungen Helen. Stetige Rückblenden in die Vergangenheit des Scheidungskindes zeigen was sie geprägt hat und warum sie so geworden ist, wie sie ist.

Auch wenn es ein Psychogramm ist und damit ein Drama, es ist ein äußerst schräger und aneckender Film. Wer polarisierende Filme abseits des Mainstreams mag kann hier durchaus reinschauen und versuchen darin etwas zu entdecken, Trotz der teilweise abstoßenden Szenen. So sind sie nun mal, die polarisierenden Filme.