Dummheit ist gefragt - Es ist kaum zu glauben!

in #deutsch6 years ago

Hola mis Steemians

Es gibt einen Spruch:

Gott muss die Dummen lieben, denn er hat so viele von ihnen gemacht...

Wie ich auf das komme? Es begann alles mit einem Gespräch mit einem guten Bekannten.
Thema ist wieder einmal mehr die Problematik in der Dominikanischen Republik gewesen: Gewalt und Drogen, Jugend ohne Zukunft und ...

Was ich von meinem Bekannten hörte, war eigentlich nur eine Bestätigung dessen, was ich hier tagtäglich erlebe.

Wer als Bürger in der Dominikanischen Republik seinen normalen Alltag bestreitet, der wird immer wieder mit merkwürdigen Praktiken konfrontiert. In der Bank zum Beispiel wird das Geld mindestens dreimal gezählt, jede unterschiedliche Banknote summiert und einzeln notiert.
Beispielsweise: 5x 100er Noten, 3x 500er usw.. Was soll soviel Kontrolle? Das macht gar keinen Sinn

Und bei Serviceschaltern stösst man immer wieder auf Personal, welches eigentlich Null Ahnung hat. Bei Claro beispielsweise wurden mir schon Sachen erklärt, warum mein Internet nicht funktionieren würde. Sogar ich als technischer Laie merkte schnell: der Typ weiss überhaupt nicht wovon er eigentlich redet!
So wiederholen sich die Erlebnisse jeden Tag von Neuem. Nur eben in anderer Form. Mal ein technisch völlig Unbegabter bei Claro, mal ein scheinbar vertrauensunwürdiger Bankmitarbeiter (Kontrolle über Kontrolle über Kontrolle), dann ist es wieder ein Verkäufer, der Null Ahnung hat.

Frage an den Verkäufer in der Elektroabteilung: Hat die Anlage einen USB Anschluss? Oder kann sie MP3 abspielen? Antwort: hmmmmmm, aehhh, hmmmmm, ne....muss mal eben auf dem Karton nachschauen...

Da denkt man sich im ersten Moment: Gibt es eigentlich nur blöde und gar nicht oder schlecht ausgebildete Menschen hier im Land? Was ist denn so schwer, einen Mitarbeiter richtig zu schulen? Oder dann von Anfang an geschultes und gebildetes Personal einzustellen?

Und damit bin ich schon beim richtigen Thema. Mein Bekannter hat einen Sohn; Studium hat er abgeschlossen und ist nun auf Arbeitssuche. Bewerbungsunterlagen wurden angefertigt, im feinsten schweizerischen Stil. Doch bei Bewerbungsgesprächen hiess es dann immer wieder: nein danke - wir haben kein Interesse. Das lag aber nicht an seinem schlechten Uni-Abgang, sondern im Gegenteil, es lag gerade daran: dieser junge Mann ist zu qualifiziert!!! "Wir wollen hier keine professionales" hiess es bei verschiedenen Arbeitgebern. Es ist kaum zu glauben, aber leider wahr: Qualifizierte Mitarbeiter sind unerwünscht.

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Warum ist das so? Dafür gibt es mehrere Gründe, die eines gemeinsam haben: Dieses Land ist weit davon entfernt, sich richtig zu entwickeln. Man hat

  • Angst, der qualifizierte(re) Mitarbeiter erkennt vielleicht Möglichkeiten, wie er sich bereichern könnte

  • oder er kommt teurer als ein unqualifizierter Arbeiter

  • wird ein dummer Arbeiter wohl eher selten Forderungen stellen

oder

  • der qualifizierte(re) Arbeiter hat neue Ideen, wie man Dinge eventuell verbessern könnte - und damit würde man ja das alteingefahrene System völlig durcheinander bringen.

Und der junge Mann mit seinem gutem Studienabschluss ist weiter auf der Suche nach Arbeit. Da sich nichts Gescheites findet - was auch seiner Ausbildung entspricht (wohlgemerkt: gute Leute sind unerwünscht) - verdingt er sich und das total überqualifiziert in einer Zona Franca.

Hier gibt es dann noch weitere Dinge, die mich den Kopf schütteln lassen. Es gibt ja auch hier Gesetze, sogar welche, die das Thema ARBEIT betreffen. So darf beispielsweise ein Arbeitgeber tatsaechlich einen anderen Mitarbeiter einstellen und dieser muss dann eine Woche unentgeltlich arbeiten (das ganze nennt sich hier Training).

In der Zona Franca erklärt man dem Studenten dann, er müsse jetzt EINEN MONAT unentgeltlich arbeiten. Weil man ihn ja an einer Maschine erst richtig ausbilden müsse.Der junge Mann lässt sich darauf ein - will ja arbeiten und nicht nur unnütz zu Hause sitzen, er will ja auch Geld verdienen. Und sei es nur mit einer stupider Arbeit in einer Zona Franca.

Die Betätigung einer Maschine hat er sicher an einem Tag erlernt, es sind ja immer wieder die gleichen Handgriffe. Die Fingerfertigkeit und Schnelligkeit kommt dann mit der Zeit. Und so vergeht die Zeit vergeht - der (gratis) Monat ist um. Aber verdient er ab jetzt Geld in der Zona Franca? NEIN! Denn die Firma sagt ihm jetz: So, nun hast Du gelernt, eine Maschine zu bedienen. Aber Du musst aber noch viel mehr lernen. Ab an die nächste Maschine. Und richtig: natürlich heisst das im Klartext: ein weiterer Monat gratis schuften (ohne Geld), es wird ja angeblich ausgebildet! Der Student dankt ab und geht...

Aber warum gehen so viele junge Menschen zur Uni und finden nachher trotzdem keine Anstellung? Wozu sich überhaupt weiterbilden, wenn so oder so Dummheit gefragt ist? Aber viel schlimmer noch: welche Zukunft bietet dieses Land so der Jugend? Mich wundert es nicht, wenn immer mehr lieber mit Drogen auf der Strasse dealen - schnelles Geld verdienen wollen?

Und dieser junge Mann ist absollut kein Einzelfall. Ich habe in letzter Zeit einige weitere Studenten/innen kennengelernt, Abschluss z.B. in Mercadeo, Lic. de contabilidad etc etc. Und viele von ihnen haben keinen Job, oder kellnern.

###Buchhaltung studieren, um nachher als beispielsweise als Serviererin zu jobben? Zukunft sieht für mich definitiv anders aus.


Hasta luego.
mikeCee aka Captain Mike Sparrow the steemian of the caribbean


@limesoda

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Ein sehr interessanter Artikel, welcher nachdenklich macht. An den österreichischen Unis ist es wiederum Usus ein Praktikum - immer länger und möglichst gratis oder ein bisserl Geld für viel Arbeit, absolvieren zu dürfen/müssen. Gut ausgebildete, billige Arbeitskräfte halt...

Ja kommt mir auch von der Schweiz her noch sehr bekannt her!

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