Religionspädagoische Ausarbeitung einer Abschlussprüfung zur Prüfungsvorbereitung

in #de-stem5 years ago (edited)

Servus Liebe Steemit Gemeinde

Diese Ausarbeitung habe ich heute mit meinem Religionslehrer erarbeitet, als Musterlösung und Erwartunghorizont zu der folgenden Handlungssituation. Für mich ist die Prüfung in Religion einfach als in Literatur und Medienpädagogik, diese ist wesentlich umfangreicher und schwerer. Ich kann mich "Gott sei dank" für eine von beiden entscheiden. Dabei bin ich aber bisher noch der einzige der sich für Religion in der Prüfung entschieden hat. Glaub das wird sich die Tage aber noch ändern. Nun ja ich möchte euch meine Ausarbeitung nicht vorenthalten. Wie gesagt dies ist so ne gute Lösung wie unser Religionslehrer das mit einer guten Note bewerten würde.

Religionspädagogische Ausarbeitung Abschlusspfrüfung Erzieher

1 Analyse der berufl. Handlungssituation aus theologischer / religionspädagogischer Sicht

1.1 Analyse der beruflichen Handlungssituation

Struktur und Rahmenbedingungen

Ich arbeite als Erzieher in einer Kita in einem Neubaugebiet in einer bayrischen Großstadt.
Träger ist die katholische Kirchengemeinde St. Leonard.
Kinder in der Einrichtung sind mit verschiedenen Religionen bis konfessionslos. Die Alterspanne ist von drei bis sechs Jahren.
Es findet eine gute Vernetzung zwischen Schule und Eltern statt.

Erkennen beruflicher Aufgaben (Ebenen)

Ebene Kinder:

Intereligiose Erziehung der Kinder ist wichtig, da sie verschiedener Religiöser oder Konfessionsloser Gesinnung sind*1. Weltanschaulich ist auch Toleranz und Achtung wichtig.
Weiter findet die Vorbereitung zu Weihnachten statt. Durch die verschiedene Religiösen Ansichten ist es auch wichtig die Kinder über die Weihnachtszeit zu informieren und aufzuklären.
Ein Thema für die Kinder sind auch die Bräuche die mit Weihnachten verbunden sind, wie z.B. Advent. Zu Weihnachten findet auch ein erhöhter Konsum. Das Nikolausfest gehört auch zur Vorweihnachtszeit und zu den Bräuchen.

*1 Interreligöse Erziehung, man sollte man die Kinder informieren zum Thema Weihnachen und Zuckerfest sowie zu Mohammends Himmelfahrt, es ist aufzuklären über Gleichheit oder Unterschiede.

Ebene Team:

Interreligiöser Erziehung der Erzieher.
Einheitlichkeit im Team sollte hier eine Voraussetzung sein, auch wenn verschiedene Religionen vertreten sind um auch ein Vorbildcharakter für die Kinder zu bilden.

Gemeinsame Reflexion über interreligiöser Kompetenz im Team. Obwohl Katholischer Träger muss das Team auch für andere Religionen offen sein, da Eltern und Kinder so verschieden sind. Umgang mit verschieden Symbolen wie Nikolaus.

Ebene Eltern:

Angesichts der verschiedenen Religionen ist es natürlich wichtig die Wertevermittlung an den BEP oder das christliche Weltbild, es muss daher auch Toleranz gelehrt werden und die Eltern untereinander in Vernetzung treten.

1.2 Mögliche fachliche Inhalte und Begründung der Auswahl

Weihnachten - Advent - Bräuche -Geschenke (als Symbol - Jesus Christus wurde uns geschenkt, deshalb beschenken wir uns) - Konsum - Krippe (Sie waren Flüchtlinge, und haben keine Herberge gefunden das Kind zur Welt zu bringen und haben sich dann in eine Krippe gelegt)- Christkind - Geburt Jesu

Die Weihnachtszeit beginnt mit dem ersten Advent - Advent heißt warten auf die Ankunft Jesu. Jesu ist der Erlöser - Sohn Gottes. Laut der Biblischen Geschichte wurde Jesu in einer Krippe geboren. Er wird auch Christus Kind genannt. Häufig wird das Christkind mit Geschenken an den Kindern in Verbindung gebracht, wird auch häufig mit dem Weihnachtsmann vermischt. Geschenke sind ein Brauch der Weihnachtszeit da Jesus Christus uns Geschenkt wurde von Gott, jedoch wird dies heute immer mehr Endchristlicht.

Begründung der Auswahl Weihnachtszeit:
Es ist das Thema an dem die Kinder interessiert sind in der Handlungssituation da es in der Vorweihnachtszeit stattfindet.

Nikolaus (War ein Bischoff in der heutigen Türkei) - Santa Claus (haben mit dem Nikolaus nix zu tun, ausser der heute oft geschehene Geschenkewahnsinn) - Weihnachtsmann

Begründung:
Der Nikolaus tauch in der Handlungssituation in Zeile 19 auf in Form von Geschenken. Warum ich diesen mit dem Santa Claus verglichen habe, da Kinder den Nikolaus verschieden gezeichnet haben, einmal mit roter Mütze und einmal mit Mitra.

Feste - Feiern - Das Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Feiern in eine unterbrechen des Alltäglichen und Feste wird immer mit Gott in Verbindung gebracht. Jahreszyklus fängt am ersten Advent an geht dann über Ostern Pfingsten etc etc.
Durch den heutigen oft vorkommenden Konsum überschattet natürlich dieses ganze.

Begründung:
Wir sind eine katholische Einrichtung und unser Kreislauf richtet sich nach dem Jahreskreis, dieser wird mit den Kindern durchgegangen.

Interreligiösität - Toleranz

Aufklärung über die verschieden Religionen und ihre Feste. Christlicher Träger ist verpflichtet zur Offenheit und Toleranz in der Erziehung, was auch das christliche Menschenbild prägt, die Gleichheit vor Gott. Im BEP, Wertevermittlung Kapitel 7.1.

Begründung:
Da in der Einrichtung Kinder mit verschiedensten Religionen zu Gast sind, ist es wichtig diese Partizipativ mit in den Alltag einzubinden. Auch das Erziehungsziel gibt der BEP vor.

Islam - Zuckerfest’
Das Zuckerfest betätigt das Ende der Fastenzeit. Im Islamischen bekommen die Kinder wie bei uns an Weihnachten, ihre Geschenke.

2 Handlungsplanung

2.1 Auswahl, Formulierung, Begründung der Ziele (Ebenen)

Ebene Kinder (Pro Ebene 3 Ziele)

Ziel 1:

Die Kinder kennen den Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann

Begründung

Damit sie erkennen das der Weihnachtsmann nur für den Konsum etabliert wurde und der Nikolaus eine religiöse Figur ist.

Ziel 2:

Die Kinder trennen Religiöse Bräuche von Konsum.

Begründung:

Weil das Weihnachtsfest einen religiösen Hintergrund hat und damit das Brauchtum nicht verloren geht und eine Entchristlichung entgegen gewirkt wird.

Ziel 3:

Die Kinder achten die Religionen der anderen.

Begründung:

In der Einrichtung ist alles bunt gemischt, aus diesem Grunde ist die gemeinsame Achtung wichtig.

Ebene Team

Ziel 1:

Team ist sich über seine Religionspädagogischer Hinsicht einig.

Begründung:

Das Team muss den Kindern gegenüber einheitlich auftreten.

Ziel 2:

Das Team kennt wesentliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Islam und des Christentums.

Begründung:

Die Kinder haben ein Recht auf Religiöse Bildung, eine moderne Großstadt ist meist bunt gemischt.

Ziel 3:

Jedes Teammitglied ist sich seiner Position zum Glauben bewusst.

Begründung:

Erst durch das Bewusstsein der Position kann ich die Werte des Trägers vermitteln oder auch respektvoll mit der Einstellung anderer umgehen.

Ebene Eltern

Ziel 1:

Die Eltern respektieren unsere Interreligiöser Erziehung in der Einrichtung

Begründung:

Um eine positive Erziehungspartnerschaft zu gewährleisten.

Ziel 2:

Die Eltern sind aufgeklärt über die verschiedenen Religionen der Kita.

Begründung:

Weil es unterschiedliche Personen, Kulturgruppen in der Einrichtung sind und damit Verständnis und Toleranz gelebt werden kann.

Ziel 3:

Eltern tauschen sich interreligiös aus.

Begründung:

Da verschiedene Konfessionen vertreten sind und gegenseitiger Respekt vorherrscht.

2.2 Religionspädagogische Einflussmöglichkeiten

Ebene Kinder

Zum Ziel 1:

Eine Bilderbuchbetrachtung zum Thema Nikolaus wäre hier eine Möglichkeit.

Zum Ziel 2:

Ich gehe mit den Kindern in ein Einkaufszentrum um mir den Konsumrummel anzuschauen und als Kontrastprogramm besuche ich mit ihnen die Kirche um die Ruhe der Weihnachtszeit aufzuzeigen. Zum Beispiel kann man auch einen Krippenvergleich in einem großen Kaufhaus machen und in der Kirche. Im Kaufhaus meist beleuchtet mit viel Prunk und Licht.

Zum Ziel 3:

Plakate gestalten mit den Kindern und die Thematik auf den Plakaten zuordnen. Alternativ kann man auch das Weihnachtsfest und Zuckerfest jeweils an ihren Daten zusammen feiern.

Ebene Team

Zum Ziel 1:

Durch Teamsitzungen und regelmäßiger Reflexion ist dieses Ziel zu erreichen.

Zum Ziel 2:

Workshops zum Thema Personalentwicklung werden für die Eltern bereitgestellt.

Zum Ziel 3:

Durch die eigenen Reflexion der Biografie kann ich mir dessen bewusst werde.

Ebene Eltern

Zum Ziel 1:

Dieses Ziel ist zu verwirklichen durch eine transparente Kommunikation.

Zum Ziel 2:

Dazu kann man ein Elternblatt oder eine Elternzeitung/Info herausgeben um die passende Informationen zu realisieren.

Zum Ziel 3:

Hier bietet sich ein Elterncafe für den gemeinsamen Austausch untereinander an.

2.3 Exemplarische Handlungseinheit (Begründung der Auswahl - Ausführung - gegebenenfalls Ausblick)

Methode zu einem Ziel was mir am Besten liegt.

Auswahl:

Ich wähle das Ziel, das die Kinder die Religion der anderen achten und wähle dazu die Methode mit dem Plakat.

Begründung:

Weil in der Kindertagesstätte mehrere Religionen aufeinander treffen ist es wichtig Wissen über diese zu vermitteln damit auch ein Bewusstsein dafür entsteht und die Kinder sich achtsam einander verhalten. Weiter können sich die Kinder kreativ austesten und künstlerisch tätig werden.

Ausführung:

Ich nehme mir dazu eine Auswahl an Kinder einer jeder Konfession die an diesem Angebot teilnehmen. Die anderen Kinder kommen dann in der nächsten Gruppe dran. Meine Kollegen kümmern sich derweil um die verbliebenen Kinder. Die

Im Vorfeld bereite ich mein Material vor, dazu ist wichtig welche Gruppengröße (4-6 Kinder) ich wähle, welche Materialien ich wähle, wie ist es mit der Aufsichtspflicht wenn ich zum Beispiel mit Scheren oder spitzen Gegenstände.

Danach werden die Plakate zusammen erarbeitet, jede Religion bekommt ein Plakat. Die Kinder erarbeiten sich dazu die Infos selbst. Ich gebe lediglich Hilfestellung. Als Vorlage würde ich nur die wichtigsten Eckdaten geben, die Gestaltung ist den Kindern auch frei überlassen.

Der Datenschutz ist bei Kindergarteneintritt geregelt, es dürfen also Fotos über die aktuellen Tätigkeiten gemacht werden.

Ausblick

Mögliche Risiken die passieren können sollten berücksichtigt werden. Am Ende des Angebots würde ich die Plakate ausstellen und gemeinsam besprechen. Nachteil ist das konfessionslose Kinder darunter leiden.

2.4 Kooperationspartner

Externe Kooperationspartner (außerhalb des Gruppengeschehens) sind Menschen mit den ich reden sprechen muss, in diesem Fall sind es die Eltern. Ich kann mir einen Pfarrer oder einen Pastor sowie Imam zu rate ziehen. Ein weiterer Kooperationspartner kann auch eine andere Gruppe sein, welche zu rate gezogen wird.

2.5 Qualitätssicherung / Evaluation (Ein Beispiel der Evaluation bezieht sich auf 2.3)

Eine Vernissage mit den Eltern um die Plakate zu betrachten. Bei der Ausstellung kann man die Eltern direkt darauf ansprechen. Die Kinder der anderen Gruppen sollten die Gelegenheit dazu haben etwas zu den Plakaten zu sagen um eine Rückmeldung zu bekommen.


backinblackdevil.png

Sort:  

Sprachlich sind Nikolaus und Santa Claus schon desselben Ursprunges, nur halt in zwei verschiedenen Sprachen (Deutsch und Englisch).

Guter Hinweis. Stimmt - sogar noch ein Grund mehr hier die Kommerzialisierung anzubringen. Da durch vielerlei Filme der Santa Claus dann verrutschte und hier mittlerweile anders in den Köpfen vorherrscht. Hmmm guter Gedanke

Hi, ja cool dass du uns daran teilhaben lässt. Ich finde es wahnsinnig interessant hatte dir ja schon berichtet, geschrieben dass ich meine Ex-Frau begleitet habe bei ihrer Erzieherausbildung und meiner jetzigen Frau und Mutter meines Sohnes bei der Ausbildung zur sozialpädagogische Assistentin begleite, begleitet habe Punkt deshalb finde ich es sehr sehr interessant und das was du von dir gibst und teils ist für mich sehr wertvoll und für andere die sich kaum damit beschäftigen sehr sehr hilfreich um verstehen zu können was an so einem Beruf alles so dran hängt bevor wir Menschen auf unsere Kinder loslassen. Ganz liebe Grüße Michael

Sehr interessante Themenstellung und durchaus sehr aktuell :)
Interreligiöse Erziehung wird immer wichtiger werden, bin sehr gespannt wie sich die Religionspädagogik in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Das wird sich alles noch richtig umstellen.... wichtig ist dabei das alle Religionen offener werden.

Hi @backinblackdevil , um diese Ausarbeitung beneide ich dich nicht :-(( , obwohl ich einmal annehme dass in deinem imaginären katholischen Kindergarten die moslemischen Eltern aufgeklärt sind und keine Taquia betreiben . Ich wünsche "gutes Gelingen" und eine möglichst hohe Punktezahl :-)) L G unsuwe

alle aufgeklärt --- :D

Ah so , ich dachte es handelt sich um einen imaginären Kindergarten auf einem Übungsblatt für deinen Unterricht :-))

Ja genau... und die sind imaginär alle aufgeklärt 😂

Da das alles imaginär ist, kannst Du Dir ja auch eine passende (erwartete) imaginäre Lösung ausdenken.
Wenn Dir sowas real passiert, kann ich nur sagen "Beileid, Du bist am Arsch". Denn eine (oder sogar mehrere) der Gruppen ist garantiert sauer auf Dich, egal was Du sagst. Am besten sag einfach "Das hat alles Coca Cola erfunden.", dann sind wenigstens alle gleich sauer.

Yes , so ist es ... naja die Kinder sind dir zumindest nicht sauer, aber die Eltern umso mehr. Aber es ist wie überall , die Praxis und die Theorie in diesem Job sind ganz weit auseinander manchmal. Theoretisch ist das möglich praktisch mit Abstrichen. Oftmals ist aber das was man Praktisch tatsächlich macht - theoretisch gar nicht möglich 😂

Natürlich meinte auch ich die Eltern - kleine Kinder sind noch keine Katholiken oder Muslime oder Atheisten, das behaupten nur die Eltern.
Das Leben kann halt sehr kompliziert sein.

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