Verzehr von Eiern erhöht das Herzinfarktrisiko nicht

in #de-stem6 years ago (edited)

Wie in einer kürzlich erschienen Presseerklärung der Universität von Sydney berichtet (1) zeigt eine neue Studie, dass der Verzehr von bis zu 12 Eiern pro Woche über den Zeitraum von über einem Jahr die kardiovaskulären Risikofaktoren bei Menschen mit Prädiabetes und Typ-2-Diabetes nicht erhöht.

Warum stehen Eier im Verdacht das Risiko für Herzkrankheiten zu erhöhen?

Das liegt vor allem an dem hohen Gehalt an Cholesterin - die in 100 g Ei enthaltene Menge an Cholesterin wird mit 373 mg (2) angegeben. Ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blutplasma gilt als Risikofaktor für koronare Herzerkrankungen [(3)] und wird (bei entsprechender Risokoabschätzung) durch die Gabe von Statinen behandelt. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Cholesterin wie Innereien, Meerestiere, Aal/Räucherfisch und eben Eier, stehen im Verdacht den Cholesterin-Plasmaspiegel zu erhöhen und somit das Risiko für Herzerkrankungen zu steigern.

Warum es nicht ganz so einfach ist...

So schlüssig der oben skizzierte Sachverhalt im ersten Moment erscheinen mag, so kontrovers wird jeder Teil davon diskutiert. Ein groß angelegter systematischer Review der Literatur zum Thema (4) kommt zu dem Schluss das es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Sterblichkeit und der Höhe des Cholesterinspiegel in über 60jährigen gibt. Ganz im Gegenteil zeigt die Studie eher einen inversen Zusammenhang (niedrigere Mortalität bei höheren LDL Cholesterinspiegeln).
Weiterhin ist umstritten ob der Verzehr von Eiern den Cholesterin-Plasmaspiegel überhaupt erhöht (5). Daher ist die Schlussfolgerung, dass der Verzehr von Eiern das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden ebenso fraglich.

Die Studie

Der kürzlich im American Journal of Clinical Nutritio erschienene Artikel (6) zeigt nun eindrucksvoll an einer Gruppe von 128 Patienten mit einer beginnenden Diabetis oder Typ II Diabetis (diese Patienten neigen zu erhöhten Cholesterinspiegeln), dass der Verzehr von bis zu 12 Eiern pro Woche über einen Zeitraum von über einem Jahr die kardiovaskulären Risikofaktoren erhöht. Dabei handelt es sich um die Erweiterung einer Vorgänger-Studie, die ähnliche Ergebnisse bereits über einen Zeitraum von drei Monaten zeigen konnte. Diese Vorgänger-Studie teilte die Probanden in zwei Gruppen, von der die eine mit einer Diät mit hohem Ei Anteil (12 Eier pro Woche), die andere mit einer Diät mit niedrigem Ei Anteil (weniger als zwei Eier pro Woche) ernährt wurden. Während der Beobachtungszeit von 3 Monate sollten die Probanden ihr Gewicht halten und kein Unterschied bei den kardiovaskulären Risikomarkern konnte zwischen den Gruppen festgestellt werden.
In der nun publizierten Folgestudie begannen die gleichen Teilnehmer begannen für weitere drei Monate mit einer Diät zur Gewichtsabnahme, während sie ihren hohen oder niedrigen Eierkonsum fortsetzten. Für weitere sechs Monate - also insgesamt bis zu 12 Monate - wurden die Teilnehmer beobachtet und setzten ihre hohe oder niedrige Eieraufnahme fort. In allen Stadien zeigten beide Gruppen keine nachteiligen Veränderungen bei den kardiovaskulären Risikomarkern und erreichten einen gleichwertigen Gewichtsverlust - unabhängig von ihrem Eikonsum. Dabei wiesen Risikofaktoren wie Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck keine signifikanten Unterschiede in den Ergebnissen zwischen den hohen und niedrigen Eierkonsum-Gruppen auf.

Trotz anderslautender Empfehlungen zeigt diese Studie, dass eine Zurückhaltung beim Verzehr von Eiern, wenn sie Teil einer gesunden Ernährung sind, nicht geboten zu sein scheint. Dabei betont eine gesunde Ernährung, wie sie in dieser Studie vorgeschrieben wurde, den Ersatz von gesättigten Fetten (wie Butter) durch einfach und mehrfach ungesättigte Fette (wie Avocado und Olivenöl). Der Verzehr von Eiern (bis zu 12 pro Woche!) hat also wenig Effekt auf die Höhe des Plasma Cholesterin-Spiegels der Leute, die sie essen.

Warum ist das wichtig?

Die Ergebnisse der Studie könnten auch aufgrund der potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Eiern besonders für Menschen mit Prädiabetes und Typ-2-Diabetes sowie für die allgemeine Bevölkerung wichtig seien. "Eier sind eine wichtige Protein-Quelle und enthalten wichtige Mikronährstoffe, die eine Reihe von Gesundheits- und Ernährungsfaktoren unterstützen können, einschließlich der Regulierung der Fett- und Kohlenhydrataufnahme, der Augen- und Herzgesundheit, gesunder Blutgefäße und gesunder Schwangerschaften" wird der Forscher Dr. Fuller im Interview zitiert.(1)

Die verschiedene Anteil an Eiern in den Diäten schienen ebenfalls keinen Einfluss auf das Gewicht zu haben. Sowohl bei der Diät mit hohem Ei Anteil als auch bei der Diät mit niedrigem Ei Anteil verloren die Probanden eine gleichwertige Menge an Gewicht und nahmen noch weiter ab, nachdem die dreimonatige Phase der beabsichtigten Gewichtsabnahme beendet war.

Referenzen:
(1) https://www.sciencedaily.com/releases/2018/05/180507074212.htm
(2) https://ndb.nal.usda.gov/ndb/search/list?qlookup=01129
(3) Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen in der Ärztlichen Praxis. Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V., Stand September 2011
(4)Ravnskov U BMJ 2015
(5) Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2006 Jan;9(1):8-12.
(6) Fuller NR The American Journal of Clinical Nutrition 2018 nqy048

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Lieber @fragmentarion.
Ich bin fast von Tag 1 weg dein Follower, und habe einige deiner Post sehr geschätzt. Es trifft mich umso härter, dass du anscheinend glaubst, eine Pressemitteilung der University of Sydney ins Deutsche übersetzen und mir als #de-stem Kurator als deine originale Arbeit unterjubeln zu können. Geht gar nicht.

Flagged for plagiarism. Ich hoffe auf einen Lerneffekt und zukünftig wieder echte Fragmentarion-Posts.

P.S.: Wen es interessiert, hier das Original: https://www.sciencedaily.com/releases/2018/05/180507074212.htm

Ok ich werde das noch entsprechend zitieren und in de-stem gehört es wohl auch eher nicht. Interessant aber allemal

Na, interessant ist es und auch thematisch wäre das durchaus passend für de-stem, aber halt nicht als 1:1 übersetzung, sondern vielleicht als Gegenüberstellung mit früheren Studien, die mutmaßlich was anderes sagen (?).
Wenn du selbst einen Post über das Thema verfasst, vote ich das auch gerne. Aber press releases abschreiben... nö, sorry.

Dann nehme ich das mal als gerechte Strafe an und schreibe den Artikel zeitnah um. Das Thema gibt ja noch einiges her.

ok, komplett umgeschrieben... Danke für den Lerneffekt, kommt nicht wieder vor
@sco @egotheist @steemcleaners

Jetzt schaut das Ganze viel besser aus, und ich bin positiv überrascht von deiner Reaktion. Downvote verwandelt sich in Upvote.

Zum topic:
Wieder so ein Fall, in dem etwas, das schon fast ins Allgemeinwissen übergegangen ist, wohl doch nicht so gesichert ist wie man denkt. Interessant und danke für die Aufklärung.

Wenn man schon Mist baut, sollte man soviel wie möglich wieder gut machen und was draus lernen...
Es war ganz spannend sich in die Geschichte zu vertiefen. Was ich noch nicht gemacht habe, ist mir anzuschauen auf welchen Endpunkt die Statin-Studien so gehen. Sollte das wirklich nur der LDL Spiegel sein, wird die Anwendung einer ganzen Substanzklasse recht fragwürdig...

ich hatte Mühe meinen neuen Artikel umfangreicher als Deinen Kommentar zum Übersetzungs-Plagiat zu gestalten, aber es ist wohl gelungen ;-)
:P

Hallo @fragmentarion,

wie @sco bereits völlig richtig dargestellt hat, zählt eine simple Übersetzung eines anderssprachigen Artikels als Plagiat. Nun steht es dir natürlich frei, das zu tun, jedoch solltest du dir auch der Konsequenzen bewusst sein:
Direkt auf Steemit kann das in Flags resultieren z.B. auch von den @steemcleaners oder anderen Usern.
Des Weiteren behält sich das SteemSTEM-Management vor, User für Plagiate auf die Blacklist zu setzen und künftig nicht mehr zu unterstützen. Ich spreche nicht für das Management, weiß aber, dass es da eine Zero-Tolerance-Policy gibt.

Außerhalb von Steemit kannst du dich im schlimmsten Fall mit einer Klage wegen Verstoßes gegen geltendes Copyright konfrontiert sehen - auch keine schöne Sache.

Sieh meinen Kommentar als Warnung an, daher empfehle ich dir nachdrücklich den Artikel entweder zu löschen oder so umzuschreiben, dass er als deine eigene Arbeit erkennbar ist.

Beste Grüße
Egotheist

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Hallo @fragmentarion, herzlich willkommen auf Steemit.

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