Minitrip nach Göteborg, Schweden

in #de-travelfeed6 years ago (edited)

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Yeah, am Mittwoch war es endlich soweit - ich bestieg in Kiel zusammen mit meiner Schwester die Fähre nach Schweden. Ich wohne jetzt schon so lange hier, aber irgendwie habe ich es bisher nie geschafft, mal nach Göteborg zu fahren. Dabei bietet sich das echt an, denn man fährt 14,5 Stunden und hat ca. 8-9 Stunden Aufenthalt - genug Zeit also, einen Eindruck von der Stadt zu bekommen und viel zu entdecken.

Es war echt aufregend, ich bin noch nie mit einem so großen Schiff gefahren. Wir haben bereits kurz nach 17 Uhr in Kiel eingecheckt und dann erstmal unsere Kabine in Beschlag genommen und das Schiff erkundet. Ich hatte eine Innenkabine mit 2 Betten übereinander gebucht - völlig ausreichend, wenn man bedenkt, dass man sich ja hauptsächlich zum Schlafen in der Kabine aufhält. Wir waren echt positiv überrascht. Die Kabine war zwar klein aber man fühlte sich nicht eingeengt und zweckmäßig ausgestattet (ein kleines Sofa, Duschbad, Garderobe, Spiegel, TV, Handtücher).

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Die Reise beginnt...

Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und es war angenehm warm. Wir suchten uns einen schönen Platz auf dem oberen Deck. Ich finde es immer wieder spannend, Kiel vom Wasser aus zu sehen - aber von der Stena Line ist das nochmal etwas ganz anderes. ;) Überpünktlich legte das Schiff gegen 18:30 Uhr ab. Das Besondere ist, dass die Fähre zunächst im Kieler Hafen wenden muss - von Land ist das schon immer interessant zu beobachten, da die Innenförde nicht besonders breit ist. Die Fahrt durch die Förde dauert ca. 1 Stunde, vorbei an all den Sehenswürdigkeiten, die Kiel so zu bieten hat. Die Abendsonne lies außerdem wunderbare Gegenlichtaufnahmen zu. Wir sind möglichst lange draußen geblieben. Ich wollte unbedingt noch den Leuchtturm Kiel sehen, den wir gegen 20 Uhr passierten. Danach sind wir reingegangen, da der Wind doch recht aufgefrischt hatte. Wir haben dann erstmal geschaut, was es im Bordshop so alles gibt und sind dann auf unsere Kabine und recht bald ins Bett gegangen.

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Marineehrenmal und U995 in Laboe

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Leuchtturm Kiel in der Kieler Bucht


Um 6:15 Uhr klingelte der Wecker, wir machten uns fertig und gingen zum Frühstücksbuffet. Das war auch sehr lecker, ein ausreichendes Angebot - es gab von allem Etwas aber auch nicht zu viel. Gestärkt begaben wir uns wieder auf's obere Deck um die Fahrt durch den Göteborger Schärengarten zu erleben. Immer wieder musste der Kapitän den Kurs wechseln um sich durch die Schären zu "schlängeln". Es wehte ein kalter Wind aber es war trocken und wir hatten Hoffnung, dass wir vielleicht vom angekündigten Regen verschont bleiben würden.

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Die Insel Gäveskär mit gleichnamigem Leuchtturm

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Festung Nya Älvsborg auf der Insel Kyrkogårdsholmen


Am nördlichen Ufer des Göta älv befindet sich der Göteborger Hafen mit einigen Terminals und Anlegestellen. Kurz hinter der fast 1km langen Brücke Älvsborgsborn (siehe Titelbild) liegt das Deutschlandterminal der Stena Line, was wir pünktlich um 9:15 Uhr erreichten. Bei Sonnenschein machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Unser erstes Ziel war die Masthuggskyrkan im gleichnamigen Stadtteil Masthugget. Die Kirche befindet sich auf einem hohen Hügel und ist ein Wahrzeichen der Stadt. Man hat von dort einen wunderbaren Blick auf den Göta älv. Die Kirche wurde im national romantischen Stil der nordischen Architektur erbaut, d.h. sie ist relativ schlicht. Das Innere ist aber wunderschön, die Decke ist mit Holzbalken ausgekleidet und Leuchter hängen herunter. Auf dem Weg in die Innenstadt kamen wir an weiteren Kirchen vorbei, u.a. der wunderschönen Oscar Fredriks Kyrka.

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Blick vom Hügel der Masthuggskyrkan auf den Göta älv und das Stadtzentrum (rechts)

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Oscar Fredriks Kyrka


Weiter ging es über den Järntorget, auf dem ein schöner Brunnen steht, zur Feskekörka, der Göteborger Fischmarkthalle, wo man frische Fische und Meeresfrüchte kaufen oder eine Kleinigkeit essen kann. Nun fing es leider doch so langsam an zu regnen. Unser weiterer Weg führte uns zum Dom und das Viertel drumherum, dass zum Bummeln einlädt oder um sich bei einem Kaffee (Fika auf Schwedisch) oder leckerem Essen in einem der zahlreichen Restaurants niederzulassen. So wirklich Hunger hatten wir aber noch nicht, so ging es weiter zum Kai Lilla Bommen. Dort liegt zum Einen die Viermastbark "Viking", in der sich heute ein Restaurant befindet und andererseits eines der neueren Wahrzeichen der Stadt: das rot-weiße Hochhaus Skanskaskrapan, in dem sich auch ein Restaurant mit Aussichtsplattform befindet. Aufgrund des Wetters entschieden wir uns aber dagegen hochzugehen. Stattdessen suchten wir noch das Kronshuset auf - das älteste erhaltene Profangebäude aus den Jahren 1643-53. Anschließend begaben wir uns wieder in das Viertel um den Dom um uns bei einer Suppe bzw. einem Teller Pasta aufzuwärmen. Nun kam zum Glück auch wieder die Sonne heraus. Wie entschieden uns, so langsam den Rückweg anzutreten. Besichtigen dabei noch die Stora Saluhallen (die "Große Markthalle") und liefen dann ein Stück durch die Wallanlagen mit Ziel Slottsskogen, Göteborgs Stadtpark. Im Sommer ist es dort mit Sicherheit wunderschön (in Schweden fingen die Bäume gerade an zu grünen, die Natur ist noch nicht ganz so weit wie hier in Norddeutschland), der Park bietet viele Freizeitmöglichkeiten wie Fußballplätze, Minigolf und vielem Mehr.

Einige weitere Eindrücke der Stadt:

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Bronzeskulptur Skärgårdsfiskare bei der Fischhalle

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Brücken über den Stora Hamnkanalen

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Eine der vielen Straßen im Domviertel

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Slottsskogen


Bevor wir wieder aufs Schiff gingen, besorgten wir uns im Supermarkt noch etwas für's Abendbrot. In Schweden muss man übrigens nicht zwingend Geld wechseln sondern kann i.d.R. überall und sogar Kleinstbeträge mit ec-Karte bezahlen, also völlig unkompliziert. Einchecken mussten wir auch nicht nochmal, denn unsere Bordkarte galt auch für die Rückfahrt und wir konnten unsere Kabine behalten. Wir suchten uns ein Fleckchen an Bord und aßen erstmal, sahen dem Treiben auf dem Wasser zu und genossen ein wenig die Sonne bis zur Abfahrt, nur der Wind war etwas ungemütlich. Das Wendemanöver im Göteborger Hafen ist übrigens noch spektakulärer als in Kiel, denn es ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten noch weniger Platz. So muss die Fähre an Ort und Stelle um 180° drehen - der Drehpunkt befindet sich dabei am Heck statt wie üblich in der Mitte. Vielleicht kann man es sich anhand des Bildes ein wenig vorstellen.

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Wendemanöver im Göteborger Hafen

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Blick auf das Terminal und den Kai


Es wehte ein wirklich kalter Wind und so blieben wir an diesem Abend nicht sehr lange auf dem Oberdeck. Im Licht der Abendsonne schoss ich noch einige Bilder. Kurz vor uns verlies die Stena Danica, die Göteborg mit Frederikshavn in Dänemark verbindet, den Hafen und die Portalkräne erstrahlten im Gegenlicht. Da wir sehr müde waren, verkrümelten wir uns in unsere Kabine, schauten noch ein bisschen TV und gingen recht bald schlafen. Die Betten waren übrigens sehr bequem... aber geschlafen habe ich nur halbwegs gut, ich wurde immer wieder mal wach, bin aber recht schnell wieder eingeschlafen.

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Stena Danica (rechts) auf dem Weg nach DK

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Containerterminal im Göteborger Hafen


Gegen halb 8 Uhr morgens sind wir wieder aufgestanden, denn wir wollten unbedingt auch die Einfahrt in den Kieler Hafen genießen. Zum Frühstück gab es nur ein paar Kekse, denn wir wollten anschließend in der Stadt noch etwas essen. Es war strahlend blauer Himmel und die Sonne begrüßte uns, es war ein ganz wunderbar samtiges Licht. Das mag ich besonders gern. Auf Höhe des Leuchtturm Kiel kamen wir an Deck. Diverse Schiffe begleiteten uns bei der Einfahrt - u.a. die Küstenwache, ein kleines Tankschiff auf den Weg zum Nord-Ostsee-Kanal und im Hintergrund folgte uns auch schon die Color Line aus Oslo kommend. Wir passierten die Kanalschleusen in Kiel-Holtenau. Von Weitem sahen wir auch schon ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegen, die neue Mein Schiff 1 (übrigens für meinen Geschmack ziemlich hässlich von vorn). Wir legten pünktlich an und verließen das Schiff. Eine wunderschöne Reise endete.

Ich hoffe, euch hat diese Reise gefallen. Ich kann jedem diesen Minitrip wirklich nur ans Herz legen.

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Leuchtturm Friedrichsort, im Hintergrund die Color Line

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Kanalschleusen in Kiel-Holtenau

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Fernsehturm, Mein Schiff 1, Stena Line Terminal, Kieler Schloss und Nikolaikirche am Alten Markt

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Danke für die tollen Tipps :-)

Schöner Reisebericht 😀 macht man ja leider viel zu selten solche Trips...

Danke :) Ja, macht man leider echt viel zu selten. Mal schauen, ob ich es schaffe, den ein oder anderen Städtetrip dieses Jahr noch zu realisieren. Auf meinem Zettel stehen da noch so ein paar Sachen... Sind nur "Kleinigkeiten" aber muss man ja auch erstmal machen ;)

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