Bäume, Wald und Kinder
"Ich glaub ich steh im Wald!" gab mein Vater mir zu verstehen wenn er wütend auf mich war weil ich mal wieder Scheisse gebaut hatte. Noch vor "Himmel Arsch und Zwirn" die beliebteste Ankündigung wenn erhöhtes Potential an Ärger im Hause Altobee bestand.
Im Moment des Ausdrucks seines Ärgers musste ich immer schmunzeln was Ihn natürlich nur noch mehr zur Weißglut trieb. Nicht mehr auf 180 sondern bereits auf 200 musste ich dann immer Acht geben das ich mir nicht noch ein paar einfange, was gar nicht so einfach war.
Denn er stand nicht nur im Wald, nein, er wohnte sogar dort. Unser Haus befand sich nämlich abseits der Hauptstraße inmitten von Bäumen. Schwierig da ruhig zu bleiben und sich das grinsen zu verkneifen - gerade als aufmüpfiger Bub, der ich seinerzeit war (das hat sich natürlich um 180° gedreht). Egal. Ich lebe ja noch - irgendwann wird er es eingesehen haben, das er wohl den Wald vor Bäumen nicht sah...
Ein Wald vor der Haustüre zu haben bot uns Kindern natürlich unzählige Möglichkeiten. Noch dazu die Bergige Landschaft, die es ermöglichte das so manche riesige Baumwurzel am Abhang frei lag und tolle Höhlen bietet. Das war unser Revier. Den ganzen Tag waren wir draussen im Wald unterwegs und nutzen die vielen Bäume als Versteck, Kletterturm, Wetterschutz, Lieferant für Stöcker und was man alles so braucht.
Ein Stück abseits unseres Gartens gab es sogar eine verlassene "Hütte" mitten im Wald. Jugendliche hatten diese vor Jahren wohl professionell errichtet. Der Zugang erfolgte durch einen etwa 10-15m langen Tunnel der durch das Unterholz führte. Man robbte hindurch und stand in einer runden Hütte, die zwischen 4 Bäume gebaut war. Mit Feuerstelle und Rauchabzug im Dach.
Feuer haben wir dort natürlich nie gemacht, dennoch war es fortan unser Rückzugsort. Ein fantastisches Bauwerk - schon allein wegen diesem Tunnel. Ich erinnere mich gern an die Zeit dort - wir verbrachten als kleine Dötze ganze Nachmittage in, um und an der Hütte. Herrlich - was Bäume alles können 😀
Das war mein #Mittwochsquickie zum wöchentlichen Mittwochsquickie von @nissla - den aktuellen findet Ihr hier. Heute mehr als 10 Minuten - vielleicht 12.. oder 25.
Die Bilder kamen dies mal von pixabay
Wir hatten den Großteil meiner Kindheit auch ein Haus in Waldnähe, allerdings sind wir Mädels ganz lange nicht "einfach so" da spielen gegangen. Erst als wir größer waren, sind wir schon mal mit dem Fahrrad los ... allein oder mit Freundinnen. Kein wilder Wald, sondern einer mit breiten Wegen: die Dresdner Heide. Ein Kulturwald also.
Der Wald war Gegenstand des Sportunterrichtes und Wochenendsportes der Kernfamilie, wenn wir nicht gerade Richtung Sächsische Schweiz aufbrachen. Im Alter von 12 bis etwa 20 kannte ich die bekanntesten Wege auswendig wie meine Westentasche. Das ist heute natürlich nicht mehr so.
Wow... :-)
Es gibt sie also doch noch: Menschen, die zumindest einen Teil ihres Lebens mit freier Natur zu tun hatten... ;-)
Hab ich sogar immer noch - ist nur mehr Feld geworden. Aber einige Bäume hab ich auch schon gepflanzt... und Findelkinder wie Birken die mir wild auf dem Wall gewachsen sind :)
klasse bericht--ich liebe wald und natur-habe mein sohn auch immer dort hineingeschickt.....lustig auch geschrieben...musste etwas schmunzeln...
Danke :) Richtiger Wald ist toll... besonders im Sommer :) Für Kinder wirklich ein riesiger Spielplatz
Schöner Artikel... Ich mag die Bäume, den Wald und alles, was man da " machen" kann. Deine Höhle hätte ich auch gern gehabt, das klingt echt toll! Lieben Gruß Kadna
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Danke :) Ja, von den Höhlen gab es sogar einige... das war echt Super.. Vor allem so richtig spooky mit den Wurzeln und so
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