Projekt Retro Licht auf der Terrasse

Während gestern die Operation Trending lief musste ich am späten nachmittag noch eine Besorgung erledigen. Ich hatte mir bei Ebay-Kleinanzeigen ein neues Projekt für die Osterferien (und spätere Camping und Terrassen Aktivitäten) erstanden:

Die Petromax HK500 / 829

Diese Starklichtlampe, die mit Petroleum betrieben wird, wurde 1910 von Max Graetz entwickelt und wird seit 1922 in der obigen Bauform gebaut. Aus über 200 Einzelteilen wird die Lampe noch heute handgefertigt und ist in aller Welt bekannt. Durch Ihre Vielfalt an Zubehörteilen von Reflektoren, Heizeinsätzen oder Kochaufsätzen wird sie noch heute für viele Zwecke eingesetzt.

die Technik

Durch eine Handpumpe wird der Tank auf etwa 2 bar unter Druck gesetzt. Nun muss der Vergaser vorgeheizt werden. Dies geschieht entweder durch den Rapid Schnellvorwärmer, der mit Petroleum aus dem Tank betrieben wird, oder mit Spiritus in einer integrierten Brennschale. Nun wird das Petroleum aus dem Tank durch den Vergaser geleitet, mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft in der Mischkammer gemischt und schließlich am Verbrenner verbrannt. Der Verbrenner sitzt wiederum in einem Glühstrumpf der hell glüht. So erzeugt die Lampe eine Helligkeit von 500HK (Hefnerkerze)

Heute wird damit geworben das die HK500 etwa wie eine 400 Watt starke Beleuchtung strahlt was etwas übertrieben ist wenn man an einen 400 Watt Strahler denkt. Zudem kann man verlässliche Aussagen über Helligkeit nur durch Lux oder Lumen treffen. In einem Forum habe ich den Beitrag eines Petromax Liebhabers gefunden der mal nachgerechnet hat und auf etwa 3600 Lumen kommt, durch Abstrahlungswinkel, Helligkeit und so weiter. Ein Hefnerkerze entspricht 0,903 CD (Candela) somit hat die Petromax ca. 450 CD. Bei einem Raumwinkel von 30° nach oben und 50° nach unten ergäbe das Ω = 8 was dann 3600 Lumen ergibt. Dies entspräche einer alten Glühbirne von etwa 300 Watt.

Ob diese 400 Watt von der Marketingabteilung schön gerechnet sind oder nicht, ob dies 1922 schon wichtig war sei dahingestellt. Interessant ist die Technik der Lampe, die Stromunabhängigkeit, die Wärme die von der Lampe ausgeht und der Geruch von Petroleum der in der Luft liegt wenn sie brennt.

Auch der Vorgang wie sie in Betrieb genommen wird ist toll: Erstmal Vorwärmen, 90 Sekunden mit dem Rapid Schnellvorwärmer oder zwei Schälchen Spiritus müssen verbrannt werden, dann kann das Handrad aufgedreht werden und die Lampe "faucht" was durch die Geschwindigkeit des Petroleum-Luft Gemisches bedingt ist.

Im Video könnt Ihr die Petromax in Aktion erleben, im Vergleich mit der Feuerhand 246 - eine Petroleum Docht-Lampe. Ich werde meine Petromax in den nächsten Tagen noch mit ein paar neuen Dichtungen und einer Reinigung der Düsen zu neuen Glanz verhelfen. Außerdem muss ich das Handrad erneuern. Eventuell werde ich noch ein Ventiladapter als optionale Aufpumpmöglichkeit bestellen - so kann die Lampe etwas bequemer und effizienter aufgepumpt werden.

Sind die arbeiten abgeschlossen zeig ich euch das Ding in Aktion 😀