Die New York Times über das intellektuelle Dark Web

in #deutsch6 years ago (edited)

Ich habe hier schon mehrfach über den kanadischen Psychologen Jordan B. Peterson geschrieben, weil ich ihn für einen brillianten Intellektuellen halte und ich es verstörend finde, wie eine Person den englischen Sprachraum derart erobern kann, ohne dass in Deutschland davon Notiz genommen wird.

Peterson wird zu einem Kreis von Intellektuellen gezählt, den Eric Weinstein, selbst Mitglied, scherzhaft als "Intellectual Dark Net" bezeichnet hat, weil die Diskussionen abseits der Mainstream Medien in Internet-Shows wie dem Joe Rogan Podcast oder dem Rubin Report stattfinden. Diese Denker erreichen ein Millionenpublikum für intensive aber kultivierte politische Debatten oder - wie im Fall Peterson - für stundenlange Vorlesungen über die psychologische Bedeutung der Bibel-Geschichten. Also nichts, was nach gemeinläufiger Meinung die Jugend von heute begeistern könnte. Und doch, genau das passiert und beunruhigt die Gatekeeper der konventionellen Medien.

Die New York Times Journalistin Barri Weiss, nach eigenen Angaben politisch eine "Klassisch Liberale", hat es nun gewagt, einen ausgewogenen Bericht über diese heterogene Gruppierung zu veröffentlichen und bekommt nun den Hass der linken Orthodoxie zu spüren, die für Kollektivismus und Rassismus im Schafspelz des Mitgefühls eintritt:

https://www.nytimes.com/2018/05/08/opinion/intellectual-dark-web.html

IDW-Mitglied Ben Shapiro, ein stramm rechtskonservativer orthodoxer Jude, der im IDW gerne mit Atheisten wie Sam Harris debattiert, kommentiert das wie folgt:

In der deutschsprachigen intellektuellen Ödnis reicht derzeit nur der Kampf der angeblichen "rechten Trolle" wie Die Vulgäre Analyse (auch hier auf Steemit, bitte unterstützen: https://steemit.com/@samuel-johnson) gegen die gebührenfinanzierten Social Justice Warrior wie Jan Böhmermann oder Rayk Anders auch nur annähernd an diese Entwicklung heran.

Sort:  

Vielleicht wäre dieses intellektuelle dark web in Deutschland früher oder ebenso gewachsen, wenn eine Person wie Vera F. Birkenbihl nicht zu früh verstorben wäre.
Mich hat es ziemlich belustigt, als Peterson bei Rogan mal sinngemäß gesagt hat, wie unglaublich doch die Lehrweite, die Einflussmöglichkeiten über youtube doch seien.
Das Tempo (der Erkenntnis in) der (staatlichen) Wissenschaft! dachte ich mir da.
"The net is mightier than the sword!" war 2014 eine Rede über eine längst etablierte Feststellung von James Corbett. Frau Birkenbihl hat über die unfassbaren Möglichkeiten des Internets im Rahmen der Bildung und des Lernens in den 2000er Jahren gesprochen.
Klar hat Yale vor zig Jahren schon so einige Videos von Vorlesungen hochgalden, nur auf breiter Basis Professoren oder deren Inhalte zu popularisieren, hat bis heute nicht stattgefunden! Gebe ich Professor auf youtube ein, kommen hauptsächlich Videos eines Basketball-Entertainers, das eines Stanford-Professors ist die Ausnahme.
Die Vorstellungskraft an staatlichen und althergebrachten Institutionen ist in meinen Augen ein absoluter Witz! Der Willen zur Verbreitung von wertvollen Informationen dort sehr gering.

Noch nie habe ich einen Linken, der mal wieder darüber faselt, 'Bildung kostenlos für alle!' darüber sprechen hören, dass alle Vorlesungen an deutschen Unis per livestream bzw. Videoaufnahme ins Netz gestellt werden sollten. Nie!
(Mal abgesehen davon, dass damit Professoren leichter zu bewerten/einzuschätzen wären und Professoren aus dem gleichen Themengebiet Kollegen bei ihren Argumentationen zuhören, übernehmen oder kritisieren könnten.)

Richard Grove und Duke Pesta machen es jetzt vermutlich Jahrzehnte, skillshare ist ebenso längst etabliert. Hoch lebe das Internet. Scheiß auf Schule!

So, das war mir ein 100% Power Vote wert. Danke!

Oh, vielen Dank :)! Muss mich erst noch bei steemit zurecht finden. Habe den Account zwar schon lange, aber lange Zeit fast nie genutzt.

Das traurige ist nur, dass es heute einen Professor Peterson braucht, der mit seinem Buch 12 Rules for Life dem Leser die Dinge beibringt, die einem früher die Eltern mitgegeben haben. Das was er in seinen Vorlesungen über das menschliche Zusammenleben sagt, war früher jedem klar und absolute Mainstreammeinung.

Mit dem Problem beschreibst Du die Absicht.
Mit der intellektuellen Entmündigung muß man danach nur noch das "richtige" Buch vorbeten, und fertig ist der Lemming. Das beginnt dann in der "staatlichen Obhut" schon ab dem Kindergarten...

Der "Kollateralschaden", daß auch ein Peterson die Lücke schließen kann, und das nicht im Sinne des Systems, kann angesichts des breiten Erfolges bei der Lemmingzucht billigend in Kauf genommen werden.

Absolut! Es war früher auch absolut normal, dass man mit politischen Gegnern Debatten führt, anstatt sozialen Ostrazismus zu betreiben.

Man kann's sich heute kaum noch vorstellen.

Ist das autoritär, ist die Lieblingsrolle der Politiker heute ... nur sein Wille ist getan! Deshalb gibt es so viele ungelöste Konflikte in der Welt ...

Um zu verdeutlichen, wie MSM-Handpuppen mit intellektuellem Widerstand (in diesem Falle von Jordan Peterson) umgehen, sei an dieser Stelle auch noch das folgende Video empfohlen:

Am I far-right?

gegen die gebührenfinanzierten Social Justice Warrior wie Jan Böhmermann

Kurzzeitig denke ich immer mal, "bitte noch mehr von solchem Slapstick". Diese Aktionen sind so schlecht und so durchsichtig, daß das doch nur die Quote der Aufgewachten erhöhen kann.

Aber dann lasse ich beim Blick auf die Reaktionen den Gedanken wieder fallen...

Immerhin zitiert Peterson oft den deutschsprachigen Jung ;)

Und Nietzsche. Und von Marx redet er auch oft...aber eben nicht so, wie es sich in D gehört ;-)

in Deutschland gehört sich so vieles nicht. Für ein Gespräch zwischen ihm und Precht würde ich aber sogar Tickets holen, mit anschliessendem youtube Video versteht sich.


Er beschäftigt sich doch eher mit Marxismus als mit Marx. Muss man das nicht trennen?

Precht ist so ekelhaft. Ich mag den überhaupt nicht.

Sein Format "Precht" bietet wenigstens Raum für Ideen, wenn auch immer nur die gleichen.

Das Auge philosophiert mit. Peterson und Precht sind halt auch beides attraktive Männer. Darf man in der Außenwirkung nicht unterschätzen.

Stimmt. Man muss die Frauen (seufz) wohl auch dort abholen, wo sie sind.

Ich muss aber auch hinzufügen, dass ich so ziemlich niemanden, der sich für die ÖR politisch äußert, mag. Erzählen alle den gleichen Stuss, ohne sich (z.B.) jemals anzusehen, was eigentlich in unserem Finanzsystem nicht stimmt (Stichwort "Teilreservesystem") und warum es zur Finanzkrise vor 10 Jahren kam.

Muss man? Man kann. Man muss auch nicht extra erwähnen, ob er irgendjemand deutschsprachigen erwähnt oder nicht. Aber man kann ;-)

lass mir doch das bisschen Kulturpatriotismus ... :D

Da hier ja viele Libertäre sind, sei erwähnt, dass Peterson mal irgendwo über Thomas Szasz gesagt hat: a classic! Ist halt 20. Jhd. Psychiatrie und Psychologie, aber einige Gedanken und Bücher nach wie vor absolut lesenswert!

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