...von Dingen, die sich ändern, wenn man länger im Ausland wohnt 🏝️ Ein persönlicher Eindruck!

in #deutsch6 years ago

Hola mi Steemians

Ob ich meine alte Heimat die Schweiz nicht vermisse? Was ich den ganzen Tag so tue? Welchen Job ich hier ausübe?
Alles Fragen, die mir sehr oft gestellt werden, rund um das Thema, wie es sei, in der Dominikanischen Republik zu wohnen. Und die beste Frage, ob ich den ganzen Tag am Strand rumhängen würde, haha. Soviel schon mal vorab, es gibt Zeiten, da sehe ich das Meer nicht einmal in in 14 Tagen...

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Oft muss ich mir aber selbst eigestehen, dass ich das Gefühl habe, die Leute würden denken, dass ich nur am mich Sonnen und am Baden bin. Tja schön wär das ja schon, aber def. zu langweilig. Und auch ich muss für meinen Lebensunterhalt arbeiten gehen, wie ihr alle auch.
Ok, jetzt gerade liege ich an einem schattigen Plätzchen am Strand von Boca Chica und schreibe an diesem Post.

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Einige fragten mich, warum ich 2015 in die Dom Rep "ausgewandert" bin. Heute empfinde ich das einzelne Wort "Auswandern" schrecklich. Es tönt sich so negativ und entgültig an. Als ob man die alte Heimat nie mehr sehen möchte oder zurückkehren will. Natürlich, hier ist einzigartig und wunderschön, trotz alle dem habe ich meinem Geburtsland nicht einfach für immer den Rücken zugekehrt.

Meine Auswanderung ist für mich Realisierung meines Traumes, Erkundung und Horizonterweiterung, die die Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit zu Tage gebracht hat. In meinem Alter(damals war ich 46), hätte ich garantiert eine völlig andere Richtung eingeschlagen in der Schweiz. Tja, wer weiss das schon?

Auf jeden Fall und das ist sicher, haben sich meine Gefühle und auch die Sicht auf gewisse Dinge ganz krass verändert, seit ich hier in Santo Domingo lebe.
Folgendes hat sich für mich persönlich total verändert:

Das "jetzt habe ich zwei zu Hause-Gefühl"

stellt sich immer wieder ein, wenn ich in der Schweiz zu Besuch bin. Zwar fühle ich mich sehr willkommen bei Eltern, meinen Kinds und auch bei Freunden, trotzdem vermisse ich in solchen Momenten die Dominikanische Republik. Bin ich zurück in Santo Domingo stellt sich genau das gegeteilige Gefühl ein. In dieser Zeit ist es dann wie wenn zwei Herzen in mir schlagen.

immer in der falschen Sprache losplappern

Mittlerweile sind es mit dem Spanisch hier an die 5 Sprachen, die ich regelmässig privat und geschäftlich nutze... Ein Vermischen ist an der Tagesordnung. Manchmal vergesse ich auch zu meinem Erstaunen ein Wort in meiner Muttersprache. Tja alles völlig normal hier.

Viele meiner Leute behaupten, es ist doch toll, wenn man so viele Sprachen sprechen könne, aber manchmal kann es echt mühsam sein. Ok gut, es gibt sicherlich grössere Probleme...

Mit dem Eintauchen in die hiesige Kultur

verliere ich auch ein Stück der alten. Vieles vermischt sich. Mich unterstützt dieser Punkt persönlich sehr, um mit dem Inselleben klar zu kommen. Die Bräuche und Kulturen sind echt krass und extrem unterschiedlich; aber auch hoch spannend. Je länger ich hier wohne, desto mehr passe ich mich an.

Und man will definitiv mehr

erleben, wenn man an einem neuen Ort lebt. Man will mehr lernen, mehr Freiheit usw. ich habe auch das Gefühl, man altert viel weniger schnell und sieht die Welt daher eher als Spielplatz. Ich urteile heute viel weniger schnell und sehe die Dinge mit völlig anderen Augen.

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Man wird definitiv selbsstbewusster...

und man lernt sich noch viel besser persönlich kennen. Hier muss ich meine Komfortzone regelmässig verlassen. Wenn man auf sich ganz alleine gestellt ist und auch die Sprache nicht zu hundert Prozent beherscht, dann ist das so.

viel Toleranz und noch mehr Offenheit..

sind zwei Attribute, die für mich schon immer wichtig waren. Hier erreichen sie durch die neuen Verhaltensweisen und Kulturen aber noch eine andere Dimension.

die Dinge nicht zu ernst nehmen...

habe ich sehr schnell gelernt. Sich über Kleinigkeiten ärgern wie früher? Definitiv vorbei; damit hört man ganz rasch auf, weil es wird sich eh nichts ändern und trotzdem seinen Lauf nehmen.
Früher habe ich über vieles sehr schnell gemeckert. Hier habe ich gelernt, dass dies nur viel Energie kostet und trotzdem nichts bringt.
Also schweige ich heute eher und geniesse die Situation.

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Man geniesst vielmehr die Zeit hier

Man lebt vielmehr im Jetzt und Hier. saugt jeden noch so kleinen Moment auf. Alles andere ist nicht mehr so wichtig

Die Zeit wird zum wichtigsten Gut. Und da auch ich nicht ewig auf dieser Erde weilen werde, so mache ich definitiv das Beste aus meiner der Zeit hier.

Besitztümer oder auch Geld werden immer unwichtiger

Man kann eh nichts mitnehmen, wenn man mal abtreten muss. Also ist Geld heute nur noch ein Mittel zum Zweck. Besitz wirkt eher wie Ballast (rein mein Gefühl). Heute zählen andere Dinge wie Zeit mit der Familie, Erlebnisse oder einfach auch mal nur den Augenblick zu geniessen.

Als Auswanderer lerne ich noch immer jeden Tag etwas Neues und verändere mich auch immer wieder.

Es würde mich interessieren, was so eure Erlebnisse und Lerneffeke aus Reisen sind. Scheibt mir doch in den Kommentaren.

Bis auf ein andermal

Hasta luego.
mikeCee aka Captain Mike Sparrow the steemian of the caribbean

(Fotos alle mit meinem alten Iphone 6 gemacht)


@limesoda



#dominicanrepublic #dominicanlifestyle #followmikeCee #success #santodomingo #liveyourdream #expat #veraenderung #gluecklich #zeit #geld #geniessen #toleranz #offenheit #selbstbewusst #sprache #kultur #traum

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Ein toller Beitrag, danke für deine Eindrücke!
LG @barneys

immer dran bleiben. Es gibt jeden Tag was neues zu entdecken auf meinem Kanal. Und die Dominikanische Republik bietet noch viel Unentdecktes.

Jetzt weiß ich wo das Wort "halsbrecherisch" herkommt ;-) Gutes Bild

hier noch was kleines was euch vermutlich aus Besuchen in Indien bekannt sein dürfte;
👸... ein ganz besonder Tag für meine Princessa 👸"Hoy voy a l'escuelina..."

Die Schweiz ist auch ein sicherer Hafen zudem deine Heimat , ich habe 1,1/2 Jahre in Sursee gearbeitet nach der kurzen Zeit war die Schweiz schon Heimat obwohl ich alle -2-3 Wochen zurück nach Deutschland gefahren bin.

ja manchmal geht es rasch und man sich an einen Ort gewöhnen und sich richtig heimisch fühlen

Schöner persönlicher Einblick in dein Leben und deine Erfahrungen mit dem Auswandern. Ich kann sehr gut verstehen, dass du dich im Paradies von Santa Domingo sehr wohl fühlst. Ich würde auch gerne für einige Zeit einfach mal raus aus Deutschland und die Welt erkunden, wenn da nicht immer das liebe Geld wäre....

ja das liebe Geld. Es ist leider so in unserer Gesellschaft und auch hier auf der Insel sehr wichtig. Schau dich ruhig noch mehr um und scroll ein wenig in meinem Blog, du wirst noch einiges Spannendes finden... und wer weiss, vielleicht wird die Motivation so gross, dass.... ales ist möglich!

hier noch eine kleine Episode aus dem Leben meiner Tochter in Santo Domingo:
👸... ein ganz besonder Tag für meine Princessa 👸"Hoy voy a l'escuelina..."

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