Ägypten: „bucket list“ Schildkröten!

in #deutsch6 years ago (edited)

Viele Geschichten und Mythen handeln von Pharaonen und Pyramiden. Sie einmal wahrhaftig zu sehen steht bei vielen auf der „bucket list“ und das völlig zurecht. Die Reliquien der einstigen Hochkultur locken jährlich zahlreiche Besucher nach Ägypten aber mich hat etwas anderes gereizt. Die Küsten Ägyptens bieten traumhafte Bedingungen zum Schnorcheln/Tauchen und so wollte ich etwas anderes auf meiner Liste abhaken: "Einmal mit Schildkröten schwimmen" und das in freier Natur.

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SPONTAN DIE KOFFER GEPACKT

Natürlich bin ich nicht nur wegen der Schildkröten nach Ägypten geflogen. Ein Angebot eines Reiseanbieters war so unwiderstehlich günstig, das wir kurzerhand die Koffer packten, um ein wenig Sonne zu tanken. Unser Ziel für die nächste Woche heißt Marsa Alam.

Da wir, wie gesagt, sehr kurzfristig aufgebrochen sind blieb keine Zeit mehr ein Visum zu beantragen. Kein Problem, denn wir bekamen es direkt bei der Einreise von unserem Reiseanbieter. Ihr könnt es aber auch an einem offiziellen Schalter am Flughafen kaufen, was in der Regel noch günstiger ist, da die Reiseveranstalter eine Servicepauschale aufschlagen. Trotzdem kostet es nicht die Welt (ca. 25 USD für 28 Tage). Nachdem die Reisegruppe dann beisammen ist, wurden wir auf die umliegenden Hotels verteilt.

VORURTEIL

Da ich eigentlich kein Fan von Pauschaltourismus bin, hatte ich einige Befürchtungen was uns im „all inklusive“ Urlaub erwartet. Nörgelnde Gäste, die sich morgens eine Schlacht um die beliebtesten Plätze, am Pool, liefern und mit Handtüchern, auf den Liegen, Ihr Revier markieren. Selbiges gilt auch fürs Essen. Sobald der Fresstempel seine Pforten öffnet, ist das rennen zum Buffet eröffnet. Na ja so ungefähr kam es, dann auch aber ich will mich nicht beschweren. Da wir uns tagsüber am Strand aufhielten, störte das nicht weiter.

DER HAKEN AUF MEINER „BUCKET LIST“

Wie eingangs erwähnt wollte ich mir, die Meeresschildkröten, einmal in Ihrer natürlichen Umgebung anschauen. Nur leichter gesagt als getan. Ich stehe am Strand und blicke auf die vor mir liegende Bucht. Allein das ist schon eine riesige Wasserfläche. Wie soll man denn hier bloß Schildkröten ausfindig machen? Am besten rein ins kristallklare Wasser und einfach mal treiben lassen. Hinter dem naheliegenden Riff wird das Wasser schnell tiefer und ich kann erste Taucher am Grund des Meeresbodens erkennen. Die scheinen auf einmal etwas entdeckt zu haben, denn einer von Ihnen zeigt auf einen Stein in Ihrer Nähe. Mehr kann ich von der Wasseroberfläche leider nicht erkennen. Auf einmal verlässt der „Stein“ den Meeresgrund und steigt zur Oberfläche auf. Ganz langsam und gemütlich und dann kann ich erkennen, dass es tatsächlich eine Meeresschildkröte ist. Was für ein Glück, denn schon beim ersten Versuch habe ich eines dieser Tiere gefunden. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.

Treibend, auf der Wasseroberfläche, beobachte ich sie ohne Ihr zu nahe kommen zu wollen. Nicht aus Furcht, sondern eher aus Rücksicht und Respekt gegenüber der Schildkröte. Auch mit gebührendem Abstand war das ein unvergessliches Erlebnis. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Oberfläche gleitet das urige Tier wieder gemütlich zum Grund hinab um dort in einer Seegraswiese zu Fressen. Viel Zeit benötigt die Schildkröte für das Luftholen nicht, denn schon nach 2 Minuten ist das ganze Schauspiel vorbei. Erstaunlicherweise kann sie mit diesem Luftvorrat ca. 20 min unter Wasser bleiben. Das nenne ich mal effektiv.

Die nächsten Tage treffe ich immer wieder auf die diese wunderschönen Wesen und verbringe Stunden damit sie zu beobachten. Manchmal wünsche ich mir nur ein bisschen von der Gelassenheit einer Schildkröte zu besitzen, aber das ist ein anderes Thema. :)


SCHNORCHELN AM RIFF

Etwas Abwechslung von der Suche nach den Schildkröten bietet das Schnorcheln, am Riff, im flachen Wasser. Die Artenvielfalt ist schon erstaunlich und es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Das Meer ist bunt und voller Leben. Ich vergesse alles um mich herum und genieße einfach die Natur in all Ihrer Farbenpracht. Auf der einen Seite das Riff und auf der anderen ein riesiger Schwarm kleiner Fische. Tausende von ihnen zu einer großen, silbern tanzenden Wolke, zusammen gereiht. Ganz leicht schwebt sie durch das Wasser, obwohl die Räuber nicht weit entfernt lauern.
Der kleine Kamerad links im Bild war übrigens ziemlich neugierig und ohne jegliche Scheu. Mutig stellten er sich vor mich auf, um mich zu beobachten. Chapeau, Ihr kleiner.
Wie gesagt, das Riff befand sich in Ufernähe, im flachem Wasser, sodass hier eigentlich jeder unbekümmert schnorcheln kann.

Für weitere Bilder könnt Ihr nach links oder rechts scrollen.

 
        
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Obwohl ich einen Tauchschein besitze habe ich mich ausschließlich fürs Schnorcheln entschieden. Zum einen habe ich lange keinen Tauchgang mehr absolviert und somit zu großen Respekt vor den Gefahren der Tiefe und zum anderen war das hier in der Bucht von „Abu Daddab“ gar nicht notwendig. Ich habe es genossen die Unterwasserwelt von der Oberfläche aus zu erforschen und die Ruhe des Meeres zu genießen. Wenn Ihr die Schildkröten auch auf Eurer „bucket list“ habt und nicht um die halbe Welt fliegen wollt, dann stattet Ägypten einen Besuch ab.

In diesem Sinne sonnige Grüße

@fromheart

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Ja, Schnorcheln reicht oft schon denn die meisten Fische + anderen Tiere sitzen ja nur wenige Meter unter der Oberfläche. Meine erste "freie" Schildkröte werde ich auch nie vergessen, das war einige hundert Kilometer weiter nördlich am Ras Mohammed.

Da hatte ich auch die etwas skurrile Begegnung mit einer Vogelschar. Ziemlich grosse Vögel, standen auf der anderen Seite einer flachen Bucht im Wasser. Aber was waren das für welche? Auf die Entfernung wirkten sie grau. Wir näher dran und dann sahen wir : einige Vögel waren eher pink und die anderen schwarz-weiss. Flamingos + Störche... Jedes Kind weiss das Störche im Herbst in den Süden fliegen und trotzdem rechnet man nicht damit ;)

Hey @muscara. Ich glaube mit Störchen hätte ich auch nicht gerechnet. Schöne kleine Anekdote.

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