Mittwochsquickie - Luxus ist inflationär

Eine besondere Eigenschaft von Luxus ist: er ist inflationär.

Als Kind war gemeinsames Essengehen mit der Familie ein echter Luxus und äußerst selten. Für mich als Erwachsene ist es zwar immer noch ein besonderer Moment in meinem Alltag, wenn ich mich mit jemandem zum Essen verabrede - aber ein Luxus ist es nicht mehr, denn ich kann es mir selbst leisten und gönnen. Je öfter ich in diesen Genuss komme, desto "normaler" wird es.

Dann werden neue Restaurants entdeckt oder es wird - purer Luxus - in der gehobenen Gastronomie gespeist. Letzteres ist allerdings auch nicht der Hit, weil die Gerichte zwar schön klingende Namen haben, die Portionen aber sehr übersichtlich sind. ;-)

Irgendwann wird dann der höhere Anspruch Gewohnheit, egal ob es um Konsum oder Prestigeobjekte geht. Für die "armen Reichen" muss sich die Wirtschaft dann immer wieder Neues und Teureres überlegen, damit diese noch einen Kaufanreiz haben. Schnell ist dann das gesunde Maß überschritten. Dann ist es vielleicht der eigene Flieger, die eigene Insel oder oder oder...

Geld allein macht nicht glücklich. Immer mehr und immer exclusiver hilft auch nicht weiter.

Alles in Maßen genießen ist der eigentliche Luxus. Besodere Momente sollten noch als solche erkannt und geschätzt werden können.
 

Da kommen jetzt die wirklich wichtigen "Dinge" ins Spiel, die fühlbar glücklich machen, wie Zeit mit liebevollen Menschen verbringen, Raum für sich selbst schaffen und für das, was Freude macht. Dies alles muss sich nicht steigern, weil solche Momente immer anders sind und es nie langweilig wird.

Wie wertvoll manche Momente sind, merken wir oft erst dann, wenn sie nicht mehr möglich sind.

Wertsteigerung statt Inflation.

 

Dies ist mein Beitrag zum Mittwochsquickie von @nissla, bei dem du 10 Minuten lang zu einem Begriff deine Gedanken zu Papier bringen darfst. Heute am Start: "Luxus"

Foto von pixabay