Wenn die Angst ein ständiger Begleiter ist.... HomeArtPictures Originalcontent

in #deutsch6 years ago (edited)

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Hallo liebe Steemians,

heute ist der 10.August 2018 und es ist der letzte Tag des Sommerurlaubs. Dieser Urlaub war schon eine Sensation und das in mehreren Hinsichten. Zum einen, war das seit Jahren wieder einmal ein Sommerurlaub, den wir im Ausland verbrachten und welcher von vielen Eindrücken und Erlebnissen geprägt war. Zum anderen war dieser Urlaub auch wieder von verschiedensten Verletzungen geprägt, neben Abschürfungen und diversen Mückenstichen krönte ein Wespenstich das Ganze noch!

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Aber es gibt ein Erlebnis, was alle anderen in den Schatten stellt. Einige von euch wissen vielleicht, dass ich seit geraumer Zeit unter extremen Angstzuständen und Panikattacken beim Autofahren leide (allerdings nur wenn ich selber am Steuer sitze) und deswegen in den zurückliegenden Monaten fast gar nicht mehr Auto gefahren bin. Diese Attacken Äußerten sich in Schweißausbrüchen und unkontrollierbarem Zittern am ganzen Körper. Zusätzlich bekam ich des Öfteren Atemnot was mich dazu zwang die Fahrt sofort zu beenden.

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Durch diese Anfälle, die erst seit dem plötzlichen Herztod meines Vaters auftraten, war es mir unmöglich größere Strecken mit dem Auto selber zu fahren. Selbst der Weg zum Einkaufen wurde zum absoluten Problem, denn bereits vor dem Einsteigen in das Auto bekam ich immer schlechter Luft. Somit musste den Job des Fahrers meine Frau übernehmen, was sie gern getan hat.

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Bei der Auswahl des Reisezieles, welches relativ spontan stattfand, spielte die Fahrt eine untergeordnete Rolle. Erst meine Frau brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wer denn die Strecke bis Kroatien und zurückfahren sollte. Also fragte ich meine Frau ob sie sich das zutraut, oder ich den Urlaub lieber stornieren sollte. Ihre Antwort kam schnell und sie war klar, natürlich schaffe ich das!! So starteten wir, meine Frau am Steuer, am 27.07. 2018 zu unserer Fahrt nach Kroatien, welche etwas über 1000 Km lang war.

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Geplant war die Strecke in zwei Etappen zu fahren, die erste bis Siegsdorf in Bayern und von da aus nach Porat auf der Insel Krk in Kroatien. Circa 150 Km vor Siegsdorf verspürte ich plötzlich Lust selber zu fahren, was meine Frau etwas skeptisch blicken ließ. Sie stimmte je doch zu und so setzte ich mich ans Steuer. Die letzten Km bis Siegsdorf führten über Bundes und Landstraßen. Und es bereitete mir Freude selber zu fahren.

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Am nächsten Morgen setzte ich mich jedoch wieder auf den Beifahrersitz und freute mich auf eine gemütliche Fahrt. Schließlich lagen nur noch 440 Km vor uns, welche in 5 Stunden gut zu bewältigen sein sollten. Was ich dabei nicht bedacht hatte, in Bayern war dieser Samstag der erste Ferientag und dementsprechend voll, war die Autobahn in Richtung Süden. Der erste Stau ereilte und bereits kurz nachdem wir auf die A 8 in Richtung Salzburg aufgefahren waren.

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Kurz vor dem Tauerntunnel in Österreich legten wir einen Stopp zum tanken ein, bis dahin war die Fahrt mehr als schleppend voran gegangen. Nach dem wir den Tunnel hinter uns gelassen hatten meldete der Verkehrsfunk bereits wieder Stau im, und vor dem Katschberg Tunnel. Also entschieden wir von der Autobahn abzufahren und eine alternative Route über den Pass zu nehmen. Als ich die ersten Serpentinen zum Pass vor mir sah, kribbelte es mir in den Fingern!! Die Strecke wollte ich einfach selber fahren, also Fahrerwechsel.

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Meiner Frau kam das nicht ungelegen, da sie ungern enge und kurvige Bergstraßen fährt. Allerdings war das Fahrerlebnis eher ernüchternd, weil viele andere Autofahrer dieselbe Idee mit der Ausweichstrecke hatten. Mir machte das fahren dennoch Spaß und so blieb ich auch am Steuer als wir wieder auf die Autobahn zurückkehrten. Auch da verursachte das fahren keinerlei Ängste oder Unbehagen.

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Aber dann kam der Karawankentunnel, dass Tor zu Slowenien, Kroatien und dem restlichen Balkan. Der Verkehrsfunk meldete bereits wieder 45 Minuten Wartezeit vor dem Tunnel was mich jedoch nicht beunruhigte. Allerdings sollte sich das bei der Einfahrt in den Tunnel ändern. Wegen Bauarbeiten ist der Tunnel nur einseitig befahrbar und ich verspürte ein extremes Unbehagen. Mein Herzschlag erhöhte sich deutlich und ich ertappte mich dabei, nach möglichen Stellen für einen Nothalt zu suchen. Schließlich lagen die Haltebuchten auch weit auseinander.

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Ich versuchte konzentriert zu Atmen und nicht weiter in Panik zu verfallen, es gelang mir!! Mit Nassen Händen, lies ich den Tunnel hinter mir. Meine Frau hatte meinen leichten Anfall bemerkt, jedoch ging sie nicht weiter darauf ein. Es folgten einige Baustellen auf der Autobahn, auf der ein Anhalten ohne Gefährdung andere nicht möglich gewesen wäre, dieses führte nach wie vor zu erhöhtem Herzschlag bei mir. Jedoch machte mir das fahren auch Spaß, die Landschaft war herrlich und wir näherten uns der Adria. Nach 10 Stunden Fahrt, erreichten wir das Ziel und ich war glücklich darüber, selber am Steuer gesessen zu haben.

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Der Urlaub in Kroatien verlief ohne Zwischenfälle was das Autofahren anbelangt und ich legte alle Strecken als Lenker zurück. Auch bei der Rückreise, verschwendetet ich keinen Gedanken daran meine Frau fahren zu lassen. Auch diese 1000 Km konnte ich allein bewältigen!! So kamen wir glücklich und zufrieden wieder zu Hause an. Und auch in der vergangenen Woche, welche wir in unserem Garten verbrachten, bin nur ich gefahren ohne dass sich wieder solch eine Panikattacke eingestellt hat.

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Ich hoffe, ich habe vielleicht meine Ängste besiegen können, wenn nicht dann werde ich wohl den Weg zu einem Arzt suchen müssen, der dann einmal etwas tiefer in meiner Psyche nach den Ursachen sucht. Euch liebe Steemians, wünsche ich einen schönen Freitagabend und ein entspanntes Wochenende.

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Photos by @HomeArtPictures

In the future you will find the majority of my pictures and reports under the #passionforphotography

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sieht echt nach spaß aus! have a beautiful weekend und viele neue erlebnisse 😊😊☀️ LG

vielen Dank....

Oh, das hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Na dann wünsche ich Dir aber, dass sich das schnell wieder abstellen lässt.
Die Reisebilder sehen jedenfalls toll aus. Das scheint ein schöner Urlaub gewesen zu sein, mein Freund! 😃
Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit nach den Ferien.

vielen Dank mein lieber.....

Schöner Bericht/Post!

Danke Andy......

Spannender Bericht und danke, dass du das mit uns teilst. Auch ich litt unter Panikattacken (so gut wie immer) auch beim Autofahren.

Und weißt du wie ich es überwunden habe? Ich habe mich alleine ins Auto gesetzt und bin 10 Stunden nach Polen gefahren. Man muss sich seinen Ängsten stellen, auch wenn es einem oft unmöglich erscheint. Bis heute habe ich nie wieder Probleme gehabt :)

Daumen hoch für deinen Mut und mach weiter so!!

Liebe Grüße

Ja ich bleibe dran.....aufgeben ist nicht......

Hey, tolle Erfolgsgeschichte über deine Angst - Hoffe, das war´s mit den Attaken!

vielen Dank...oh ja das hoffe ich sehr.....

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