Tierschutz in Deutschland - einfach saumäßig!

in #deutsch5 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

A) Die Diskussion um die Einführung einer fakultativen oder verbindlichen Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs hinsichtlich der Haltungsbedingungen geht am Problem vorbei.

Die Kennzeichnung selbst liefert nur eine Information an Verbraucher, die sich dem Tierwohl verpflichtet fühlen und sich auf der Suche nach Produkten befinden, die diesem Anspruch gerecht werden. Bedauerlicherweise zählt hierzu nur eine, wenn auch zunehmende, Minderheit. Wer sich nur am Preis orientiert - und das trifft auf die Mehrheit zu - wird durch diese Maßnahme kaum zu geändertem Verhalten angehalten. Dies könnte allenfalls bei denen gelingen, die einen höheren Preis akzeptieren, wenn sie den Grund dafür erfahren.

Ob die Kennzeichnung freiwillig oder verpflichtend ist, ist dann schon gleich irrelevant.
Wer höhere Standards erfüllt, als gesetzlich vorgeschrieben, wird dies aus eigener Initiative als Teil seiner Werbung publizieren, denn damit erklärt sich der höhere Preis, und es bringt Sympathiewerte ein. Wer würde schon darauf verzichten?
Wer unter unsäglichen Zuständen produziert, dürfte das eigentlich überhaupt nicht. Tut er es dennoch, wird auch eine Kennzeichnungspflicht nicht das Ausmaß der Schande vermitteln. Die Mehrheit der Verbraucher wird entweder die Bezeichnungen nicht einzuordnen wissen (Wissen wirklich viele, was Bodenhaltung - im Gegensatz zu Freilandhaltung und Käfighaltung - bedeutet?), oder weiterhin nur auf Schnäppchenjagd gehen.

Eine substantielle Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen ist nur durch zwingende gesetzliche Auflagen zu erreichen. Alles andere ist Schattenboxen. Werden alle zu ethisch vertretbarer Tierhaltung gezwungen, erübrigt sich jede Kennzeichnung, da alle unter denselben Bedingungen arbeiten müssen. Dann gibt es, zumindest legal, keine Produkte mehr aus Qualhaltungen auf dem Markt.
Wenn obligatorisch hohe Standards in der EU nicht durchzusetzen sind, entlarvt das diese Organisation als das, was sie ist: eine Zusammenkunft, um sich auf kleinstem gemeinsamem Nenner auf Minderwertigkeit zu einigen. Brauchen wir das? Wollen wir das?

Die gesamte Diskussion erfüllt den Charakter eines Etikettenschwindels, mit dem die weinselige Fehlbesetzung im Landwirtschaftsministerium ihr ramponiertes image als ignorante und wohlfeile Lobbyvertreterin aufzupolieren versucht.
Das finden nicht nur Schweine auf vier Beinen einfach saumäßig!

B) Und wer nun dachte, nur in den Ställen läge vieles im Ar…gen (Hätte jetzt jemand dieses Wort anders ergänzen wollen?), war noch nicht im Wald.
Doch man wähnt sich im Wald, wenn man erfährt, daß in Deutschland zum Teil noch Totschlagfallen legal eingesetzt werden.
Welche Barbarei, neben Hühnerschreddern und ähnlichen Atrozitäten, wollen wir uns eigentlich noch leisten? Ist das einer Kulturnation würdig, oder wie verwildert sind wir bereits?

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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/seehofer-gegen-klöckners-freiwilliges-tierwohl-logo/ar-AAEcFyd?MSCC=1562961630&ocid=spartandhp
https://www.e-activist.com/page/message?mid=e4fd4bba6c4d455987cf9

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Wen wundert es denn? Man braucht sich doch nur mal unsere s.g. "Landwirtschaftsministerin" ansehen, eine Marionette der Agrar-, Lebensmittel- und Chemieindustrie.

Ein kleiner Trost ist, dass wir weit entfernt von chinesischen Zuständen sind.

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