Kati in Love Teil 7 - Leidenschaft und eine verlorene Identität

in #deutsch6 years ago (edited)

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Kati @kati1971 war in dieser wundervollen Welt namens Krenea angekommen. Sandria und Regus nahmen sie mit zu sich. Der Weg von den Bergen in das Haus der beiden war unglaublich. So sah also eine heile Welt aus? Sie war fasziniert von allem und wusste nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. Bäume, die mehr als tausend Jahre alt zu sein scheinten; riesige Schmetterlinge, die sich auf ihre Hände setzten, wenn sie diese ausstreckte. Bergseen in einem tiefen Blau, wie die schönsten Augen des Universums sie nicht haben könnten. Selbst die Blumen auf den Wiesen, schienen im Rhythmus des Windes zu tanzen. Es war wie im Traum, nur noch viel schöner. Sie überkam das Gefühl, hier nie wieder weg zu wollen. Als ob sie hierher gehörte. Wenn Jan @jedigeiss das sehen könnte! Würde er alles aufgeben, um mit ihr hier zu bleiben? Sandria bemerkte Kati´s Gefühlschaos. Setz dich doch bitte, magst du etwas trinken oder essen mein Liebes? „Gern hätte ich etwas zu trinken, was starkes, damit ich wieder einen klaren Kopf bekomme. Ich fühle mich wie im Rausch.“ sagte Kati. Regus lachte laut: „Warte erstmal ab, was wir dir so zu erzählen haben.“

Martin @theaustrianguy zog sich in sein Zimmer zurück. Er konnte es selbst nicht glauben, was er da getan hatte. Normalerweise ist er ein bedachtsamer, verständnisvoller und loyaler Mensch. Er redete laut mit sich selbst: „Wie kann ich das nur wieder hinbiegen. Ich will beider Freundschaften nicht verlieren.“ Den gestrigen Tag hatte er so viel Spaß mit Kati. Sie ließ ihn beim Kiten zwar nicht gut aussehen aber dafür hatte er die Nase im Wasserskifahren vorn. Kati´s Ausrede, dass sie die letzten Jahre nur mit dem Snowboard fuhr, war jämmerlich. Er musste schmunzeln. Mit ihr konnte man über Sport, Wissenschaft und allem möglichen Scheiß reden; einfach abschalten von allem, was einem sonst so den Kopf schwer erscheinen ließ. Und sie hatte ihn auch noch zum tanzen gebracht. Dieses Rumgezappel, wo man sich zum Hanswurst macht. Bloß gut, dass ihn hier niemand kannte.

Jan suchte immer noch den ganzen Strand ab. Wie viele Kilometer er schon hin- und hergelaufen war. Nichts, keine Spur von Kati. Als er vorhins aus dem Hotel rannte, hatte er ihr Auto gesehen. Also musste sie hier irgendwo sein. Er versuchte sich erst gar nicht auszumalen, was wäre, wenn das Ehepaar oder sonst wer sie einfach mit in eine andere Welt genommen hätten. Er wollte ihr diese wahren aber als unmöglich erscheinenden Dinge und Begebenheiten schonend beibringen. Step by step. Alles auf einmal würde sie sicher überfordern. Er wusste gerade nicht weiter, zog sich aus und ging schwimmen. Die Strömung war ziemlich stark. Nach 20 Minuten gab er auf, legte sich völlig erschöpft in den Sand und versuchte nachzudenken.

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Jan´s Bedenken sollten sich nicht bewahrheiten. Kati hatte ihn ihrem Leben schon viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen und sich immer wieder aufgerappelt, wo andere aufgegeben hätten. Sandria und Regus kamen nicht umhin, ihr alles zu erzählen. Kati wusste nun, dass ihr Ebenbild hier kurz nach der Geburt eines Sohnes verstarb. Mateo wurde von Sandria und Regus aufgezogen. Er und sein bester Freund Toby @lichtcatchtoby spielten nicht nur genial Fußball sondern beschäftigten sich schon seit Kindesheitstagen an mit allerlei Experimenten und verrücken Dingen. Vor zwei Jahren hatten sie es endlich geschafft und ihr Kindheitsprojekt abgeschlossen; eine Zeitmaschine, die auch wirklich funktionierte. Mit ihr war es möglich, in jedes Universum was es gab, zu reisen. Eines Tages machte Mateo sich aber allein auf den Weg und kam nie wieder zurück. „Denkt ihr vielleicht, dass Martin dieser Mateo ist?“ fragte Kati ganz aufgeregt. Als sie den beiden in ihre Gesichter sah, erübrigte sich jedoch ihre Frage. „Nur warum gibt er sich nicht zu erkennen, Sandria?“ „Wir vermuten, dass im Zeitstrahl seine Vergangenheit gelöscht und er auf eine andere Identität projiziert wurde. Zeitreisen sind nicht ungefährlich. Sie können deine Persönlichkeit verändern oder auch komplett auslöschen. Wenn so etwas passiert ist, würde dies seine Zuneigung zur Dir erklären Liebes. Er fühlt, dass er auf irgendeine Art mit dir verbunden ist, er weiß nur nicht wie und versucht es herauszufinden.“ Kati war bewußt geworden, dass sie so schnell wie möglich nach Hause zurück musste. „Wir geben Toby Bescheid, er soll dich zurückbringen. Ruh dich bitte noch etwas aus.“ Kurze Zeit später wurde sie von Mateos Freund in die Zeitschleife geschickt.

Kati fand sich am Strand wieder, genau dort, wo sie Jan in der Nacht zum Samstag gefunden hatten. Sie ging am Wasser entlang zurück zum Hotel. Es war so dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Plötzlich strahlte ein Handy auf sie. „Kati?“ Und da stand er vor ihr. Sie sah selbst in der Dunkelheit, dass sich auf Jan´s Gesicht Sorgenfalten abgezeichnet hatten und ihm tausend Fragen auf der Zunge lagen. „Bitte sag nichts, es ist alles gut, küss mich einfach nur und liebe mich, jetzt und hier!“ Eine weitere Aufforderung brauchte er nicht. Er küsste sie, zerriss ihr Kleid und trug sie hinunter. Im Wasser vereinten sich Ihre Körper immer und immer wieder. Der kurze Augenblick zum Luftholen entfachte nur noch mehr ihrer Leidenschaft und Lust aufeinander. Sie liebten sich fast bis zur Besinnunglosigkeit. Erschöpft ließen sie sich von den Wellen ans Ufer treiben. Er lag auf ihr. „Was machst du nur mit mir Weib?!“ Kati küsste ihn auf die Nase, „Ich lasse dich all diese Gefühle spüren, die ich für dich empfinde.“ Seine Augen leuchteten, das war ihr Antwort genug. „Komm, lass uns jetzt zurück ins Hotel gehen.“ Jan fragte mt einem fiesen Grinsen im Gesicht „Und was willst du bitte anziehen?“. Kati lachte. „Stimmt, du hast mir ja das Kleid vom Leib gerissen. Bitte ruf Martin an, er soll hierher kommen und mir etwas zum anziehen mitbringen.“ Bevor Jan protestieren konnte, erzählte sie ihm alles, was sie auf Krenea erfahren hatte.

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Martin´s Handy klingelte. Er hatte jetzt null Bock mit irgendjemanden zu reden. Als er jedoch die Nummer sah, ging er sofort ran. „Hast du sie gefunden?“. Jan sprach ganz ruhig: „Ja das habe ich und mit ihr ist alles okay. Kannst Du bitte etwas zum Anziehen aus Kati´s Zimmer holen und hierunter zum Strand kommen, wo ihr mir mein Leben zurückgegeben habt?“. Bevor Jan noch etwas anderes sagen konnte, hatte Martin bereits aufgelegt und war auf dem Weg in Kati´s Zimmer. Er schnappte sich die Joggpants und ein Shirt, was über dem Stuhl lang und rannte zum Strand. Zum Glück war es so dunkel, dass er nur erahnen konnte, wie sie dort nackt da stand. Als sie angezogen war, lief sie zu Martin und umarmte ihm. „Du hast keine Schuld, ich weiß warum du so gehandelt hast. Ich verzeihe dir.“ Jan ging zu den beiden. „Kommt, lasst uns ins Hotel gehen. Du musst Martin auf den Laufenden bringen!“ Im Arm von Jan und an der Seite von Martin ging Kati mit beiden zurück zum Hotel.

Martin konnte sich an nichts erinnern, weder an Krenea, noch an seine Zieheltern, seinen besten Freund Toby oder dem Alleingang im Zeitstrahl. Sein bekanntes Leben war ihm auf einmal fremd. Was wurde ihm genommen, wer war er wirklich? „Entschuldigt bitte, ich lass euch jetzt allein, bin etwas durcheinander. Keine Angst, ich komme klar. Muss das nur erst einmal sacken lassen. Noch eine Frage Kati, soll ich da ab sofort Mama zu dir sagen?“ Sie boxte ihn liebevoll in den Bauch. Er zwinkerte beide an und gab Kati einen Kuß auf jede Wange. Als die Tür sich hinter Martin schloss, schaltete Kati die Musik ein und fing an zu tanzen. Nach und nach verlor sie ein Kleidungsstück. Jan legte sich auf´s Bett und schaute dem Ganzen erwartungsvoll zu.

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Ich glaub ich hab irgendwo den Faden verloren ;)
Da werd ich wohl mal nachlesen gehen ..
LG
Jan

Ja bitte Jan :-)
Kurze Gedächtnisstütze: du warst arbeiten, Martin hatte Mist gebaut und ich war weggerannt 🙃
LG Kati

Liebe Kati, schreiben kannst du eindeutig besser wie ich. Auch die Wahl deiner Bilder ist vorzüglich. Den Absatz mit den alten Bäumen und den Schmetterlingen, fand ich natürlich am besten ;-)

Herzliche Grüße, der @faltermann 🐛

Lieben Dank @faltermann. Ich bin mir ab und zu nicht ganz sicher, ob mein Schreibstil anderen gefällt. Mein Anspruch ist es, den Wissensdurst des Lesers, auf den nächsten Satz zu lenken, ihn auf eine Reise mitzunehmen. Ich hatte vor einigen Jahren die Idee, ein Buch über mein Leben zu schreiben. Leider musste ich einige, tiefe Wunden hinterlassende, Dinge erfahren, die ich bis heute noch nicht wirklich komplett verarbeiten konnte. Es gab auch schöne Momentre, an Nummer eins steht da die Schwangerschaft und Geburt meiner Tochter! Aber Bücher schreiben so viele :-). Fakt ist, ich genieße sehr unsere Gemeinschaft hier und freue mich über Euer Lob, Eure Gedanken und Euren Support! LG Kati

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