Musikmaschine: Das Endloskonzert der Band Dadabots

in #deutsch5 years ago

Unendliches Missvergnügen: Die Band Dadabots spielt schon seit dreieinhalb Monaten Death-Metal-Songs ohne Atempause.

Death Metal, das ist eine Art Musik, die noch härter ist als normaler Metal-Rock, mit Sängern, die noch rauer röhren, und Gitarristen, die schneller spielen als Finger fliegen können. Gruppen wie Morbid Angel oder Cannibal Corpse lärmen schnell und laut, die Musiker tragen schwarze T-Shirts und Lederjacken und sie singen von Zombies, Katastrophen und dem Weltuntergang.

Genauso hört sich auch die Musik von Dadabots an, einer amerikanischen Death-Metal-Band, die beim Videoportal Youtube Furore macht. Dort spielt die Truppe einfach immer weiter, jeden Tag, 24 Stunden lang, Woche um Woche, Monat um Monat, ohne jemals müde zu werden oder eine Pause zu brauchen. Seit Mitte März bereits konzertiert die Truppe, das Endlos-Konzert heißt „Relentless Doppelgänger“ - und ein Ende ist wirklich nicht in Sicht.

Was natürlich zuallererst einmal daran liegt, dass Dadabots eine Band ohne menschliche Mitglieder ist. Die Musik, die hier läuft, wird von einer künstlichen Intelligenz erzeugt, die sich die beiden Software-Programmierer CJ Carr und Zack Zukowski für ihr Programm SampleRNN ausgedacht haben. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes neuronales Netzwerk, das Muster lernen und sie selbstständig und in anderer Zusammensetzung reproduzieren kann.

Bei Dadabots geschieht das auf der Grundlage von Schnipseln aus Death-Metal-Musik der kanadischen Band Archspire, die die Software nun als Baukasten dafür nimmt, eigene Kompositionen herzustellen, ohne dass dazu irgendeine menschliche Hilfe notwendig ist.

Die Mission der Kunstband nennen die beiden Köpfe dahinter „den menschlichen Faktor aus der Musik herauszurechnen“. Das gelingt fast schon perfekt, wenn der end- und pausenlose Youtube-Stream auf der Internetseite des Projekts als Folge von Einzel-Alben zum freien Download angeboten wird.

Im Unterschied zu einem früheren Versuch, der Maschine mit Hilfe von Beatles-Songs die Fähigkeit zu verleihen, eigenständig Musik zu machen, klingen neue Versuche wie „Puzzleomany“ oder „Junkgasm“ wie handgemachte Death-Metal-Alben. Vielleicht abgesehen davon, dass kein einziges Wort von dem, was der Computersänger röhrt und raunt, zu verstehen ist - weil die vermeintlichen Texte der Songs echte Texte nur lautmalerisch imitieren.

Zum Projekt:
www.dadabots.com

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