Trekking in den Pyrenäen: Wandern auf dem Mond
Vom Aran-Tal in den Pyrenäen aus sind ein paar hundert Gipfel und imposante Seen zu sehen. Aber man muss vorher nur auf den einen oder anderen Berg hinaufsteigen. Die guten Jahre haben Spuren hinterlassen im spanischen Skigebiet Baqueira-Beret. Neue Häuser. Neue Pisten. Sogar der spanische König hat hier im Aran-Tal ein Haus gekauft, als der Immobilienmarkt in den Pyrenäen noch boomte.
Saftiges Gras
Doch jetzt ist Sommer, der König fern und auf den Pisten wächst saftiges Gras. Das Aran-Tal, oder Val d'Aran, wie es im hier überall gesprochenen Okzitanischen heißt, ist das einzige spanische Pyrenäental auf der Nordseite des Gebirges. Die ist feucht, wo der Süden trocken ist, sie hat eine üppige Vegetation und ist damit ideal, um zu wandern und die in Katalonien erhalten gebliebenen Denkmale aus romanischer Zeit zu bewundern.
Wer hier wandern will, muss kein Hochleistungssportler sein, braucht aber Ausdauer für anhaltende Aufstiege. Etwa gleich am ersten Tag, wenn Reiseleiterin Aina Escriva unsere kleine Gruppe aus dem urigen Hotel deth Pais in Salardú hinauf in die imposante Mondlandschaft von Marimanha führt. Die Sonne strahlt, ein fast dunkelblauer Himmel wölbt sich über den Bergen und an einem Bach entlang geht es von Bergsee zu Bergsee weiter hinein in eine Postkartenlandschaft von berückender Schönheit.
Aus Gras wird Stein, aus Stein wird Schnee. Meter für Meter rückt der Tuc deth Rosari näher, der mit 2 315 Metern Höhe imposante Ausblicke auf den Aneto bietet, den höchsten Pyrenäen-Gipfel, der auch im Sommer weiß leuchtet.
So hoch wie nie
So hoch wird es nie wieder werden in der einen Woche, die Aina Escriva ihre Wanderer durch die Pyrenäen-Natur führt. Mal geht es ein Stück den Jakobsweg entlang und fast menschenleere Dörfer verzaubern mit alten Kirchen. Mal zieht sich die luftige Kette der Wandernden an Tausenden Haselnussbäumen entlang. Der Weg ist zugleich ein Bach, ein Hund folgt minutenlang, als wolle er zu Hause Bescheid sagen, wo die Besucher hingegangen sind. Geschichte und Kultur warten hier überall. In den vielen Kirchen finden sich noch Zeugnisse der Bemalung, die in romanischer Zeit Mode war. Zwar wurden die meisten Originale von den Wänden gelöst und in ein Museum in Barcelona gebracht. Aber die verbliebenen Reste und Rekonstruktionen schaffen es, die Zeit heraufzubeschwören, in der dies hier das Ende der Welt war.
Das ist es heute nicht mehr. Unten im Tal leben viele Familien vom Tourismus. Es gibt Cafés und Pubs, in vielen Restaurants kann man gut essen, in Salardú lockt ein Freibad und in Vielha ein Boulevard. Hauptattraktion der Region aber sind die Berge und die Seen, die wie auf Treppen hoch liegen und höher und noch höher. Etwa im Seenkessel von Colomers, der so tief im Gebirge versteckt ist, dass die Gemeindeverwaltung einen Shuttleservice zum Wanderstart eingerichtet hat. Steile Hänge warten hier, ein Aufstieg mit Hochgebirgscharakter, der gemächlich bezwungen wird. Zwischendurch bieten sich unvergessliche Blicke auf Wasserfälle und Bergflanken.
Begeisterung für die Berge
Reiseleiterin Aina Escriva, die perfekt Deutsch und Spanisch, aber auch Katalan und Französisch spricht, hat alle Touren mehrfach selbst und mit Freunden ausprobiert. Ihre Begeisterung für die Berge, für Blumen, Bäume und die Tierwelt wirkt ansteckend. Da pfeift ein Murmeltier, dort murmelt ein Bächlein. Im Obago, dem größten See des Colomere-Kessels, sitzen Abertausende winziger Frösche. Nur sehr selten tauchen am Horizont andere Gruppen auf, im Gegensatz zu den Alpen ist der Wanderer im Aran-Tal meist mit sich und der überwältigenden Natur allein.
Umso besser schmeckt das Mittagspicknick aus Oliven, Käse und frischem Brot. Heute angerichtet am Ufer des Eissees, auf dessen gegenüberliegender Seite Firnfelder im Sonnenlicht glitzern.
Wer Mut hat, darf gern baden gehen, wem die Kraft fehlt, der macht ein Nickerchen in der reinen, klaren Höhenluft. Hühnergeier kreisen majestätisch hoch über den Köpfen - bis zu 2,70 Meter Flügelspannweite haben diese gelassenen Giganten, kaum weniger als die berühmten Seeadler.
Es bleibt viel Zeit für Gespräche auf den Touren, wenn sie über blumenübersäte Gebirgswiesen zurück ins Tal führen. Im benachbarten Boi-Tal warten Unesco-Welterbestätten, bei einem Abstecher über die Grenze geht es in die Höhle von Gargas mit ihren rätselhaften Handabbildungen. Dann noch einmal zurück zur Natur: Das Gerber-Tal zeigt sich wieder wie von einem göttlichen Steinmetz aus Granit geschlagen.
Unsere Wanderung:
Die Pyrenäen liegen zwischen Spanien im Süden und Frankreich im Norden. Die rund 430 km lange Gebirgskette lässt sich auch komplett bewandern, das ist allerdings ein Vorhaben für sehr geübte Langstreckenwanderer, die bereit sind, ihr Gepäck über Wochen selbst zu tragen. Bequemer ist das Erkunden der Landschaft durch Etappenwanderungen von einem festen Hauptquartier aus.
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It seems like you had a great hike. Nice pictures.
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