Eine Innenstadt stirbt aus... Leerstand wo man nur hinsieht...

in #deutsch6 years ago

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Als ich neulich nach langer Zeit wieder durch die Innenstadt gelaufen bin, musste ich mit Erschrecken feststellen, das viele Ladenlokale geschlossen haben. Ich bin durch die Haupt-Einkaufsstraße des Ortes gelaufen um ein paar Besorgungen zu erledigen. Nach nur ein paar Metern fielen mir einige Geschäfte auf, die geschlossen sind.

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Erschreckend vieler Leerstand im Innenstadt-Leben. In den Cafe's und Bars ist einiges los. Die Innenstadt ist verhältnismäßig voll. Klar, war auch super Wetter zum verweilen.

Um den Leerstand etwas und das damit verbundene Stadtbild etwas auf zu hübschen, hat sich die Stadt etwas einfallen lassen. Einfach etwas Blumen und Grün vor die Ladenflächen stellen, damit das ganze nicht so dramatisch aussieht.

Neben Läden die schon länger geschlossen sind und auf ein neues Konzept warten, sind auch Läden dabei, die vorm Räumungsverkauf stehen.

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Bei all dem Leerstand kann man sich nun auch Gedanken machen, inwiefern Amazon, eBay und Konsorten dabei beteiligt sind. Die Bequemlichkeit des Menschen lässt die Innenstädte aussterben so meiner Meinung nach. Der lokale Einzelhandel wie es in noch vor 10 - 15 Jahren gab, gibt es heute schon nicht mehr. Der kleine inhabergeführte Laden muss richtig kämpfen um gegen große Ketten anzukommen und sich und seinen Laden halten zu können. Ob der Leerstand mit gestiegenen Mietpreisen oder der wenigen Kundschaft zutun hat, kann man drüber grübeln.

Zumindest war die Stadt so schlau, es ein wenig zu kaschieren.


Wie sieht es in euren Innenstädten aus? Auch so viel Leerstand?
LG
@louis88

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Ich bin da Zwiegestalten. Auf der einen Seite: Ja, mit support your local Dealer gehe ich konform und ich bin gern bereit bei gutem Service, vernünftigen Kundenumgang und passendem Sortiment ein paar Euro mehr auszugeben.

Auf der anderen Seite erlebt man im "Offline" Handel oft auch das krasse Gegenteil, Verarsche und Abzocke. Wenn ich z.B. an den Örtlichen Media Markt denke ist es gang und gebe nur noch "Ausstellungsstücke" anzubieten an denen jeder herumgefummelt hat und nicht einen Euro mit dem Preis runter zu gehen. Wenn ich dann Online schaue und das ganze in neu und um ein vielfaches günstiger bekomme - ja was soll ich dann da kaufen?
Auch die Auswahl lässt oft zu wünschen übrig - so das ich mich bereits vorher informiert habe was genau ich brauche / möchte und das gibt es dann nicht.
Und dazu hab ich oft unfreundliches Personal, schlechten Service und Unwissen erlebt... da hab ich wenig Grund irgendwo hinzufahren, Literweise Sprit zu verjuckeln um dann genervt zuhause im Internet zu bestellen.

Man kann es nicht so einfach alles den Online Händlern in die Schuhe schieben, die sind zum Teil auch einfach so groß geworden weil der Offline Handel Jahrelang gepennt hat. Die Rechnung dafür kommt nun natürlich fulminant.

Das die Innenstädte so natürlich nicht schön sind, da gebe ich Dir recht. Allerdings gibt es noch ein paar Läden in denen die oben genannten Punkte stimmen. Witzigerweise schaffen die es aber auch zu überleben - sicher nicht so einfach wie es früher mal war, aber Qualität zahlt sich trotzdem noch aus.

Am Ende sorgen natürlich noch horrende mieten oder Dummheiten in der Stadtplanung zu Verlusten lokaler Geschäfte. Naja... mal abwarten wo das noch hinführt.

Ja es ist oft gruselig... essen, Kaffee und Klamotten - das sind die Sachen, die noch funktionieren. Echt traurig manchmal. In Osnabrück hält sich noch ein bisschen die Altstadt, weil da künstlerische Läden sind... Wir haben es in der Hand. Support your lokal dealer!

Hey, in dem Vorort in dem ich aufgewachsen bin (11.000EW) siehts ähnlich aus aber in die Innenstadt von Leipzig geh ich ehrlich gesagt nicht so oft, aber eher weil es zu voll ist. Unbezahlbare Ladenmieten 2000 für 20qm waren von fünf Jahren aktuell, da muss der Rubel schon rollen. Kleinere wurden auch verdrängt. Sogar Karstadt macht dicht aber das hat andere Gründe :)

In Freising und Erding nicht, was aber dem Speckgürtel München bzw. Münchner Flughafen geschuldet sein könnte. Bei mir im Ort selbst hat gerade mit einem halben Jahr Vorlauf die größte familiengeführte Bäckerei zugemacht, knapp ein Jahr nach Eröffnung des größeren REWE. Dabei hat sich grundsätzlich am Einkaufsangebot im Ort nichts geändert.
Ab und zu krieg ich über Twitter mit, wenn woanders eine Ladenikone stirbt: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Schreibwarengeschaeft-Osswald-schliesst-in-Hannover

Den Bildern nach zu urteilen sieht das nach ganz schön viel Leerstand aus.

Noch hat sich dieser Trend bei uns nicht durchgesetzt, wobei es hier in Santo Domingo auch bruuuuuutal viele Leute hat und so könnte man Ladenlolaöe an verschiedenen Orten auch gerne 5 mal vermieten. Kleine Anzeichen machensich aber auch schon breit aber ich denke das sind noch immer normale Fluktatioenen. Amazon und Konsorte sind hier noch nicht dermassen auf dem Vormarsch, was aber nur eine Frage der zeit sein dürfte.

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Mit lieben Grüssen aus der sonnigen Karibik!
Abenteuer und Reiseberichte aus der Dominikanischen Republik.

Die Fiaker sind Touristenattraktion

Vielleicht sollten sich Stadtplaner mit der Zukunft befassen anstatt Leerstand zu kaschieren?
Wieso braucht es Ladengeschaefte fuer Waren, die man sich liefern lassen kann?
Warum in den Zentren nicht die Dienstleistungen foerdern, die eine persoenliche Anwesenheit notwendig machen?
Kunst
Handwerk
Wellness (Friseure, Beautysalon, Aerzte, Saunen, Fitness u.a.)
Essen und trinken
Unterhaltungsstaetten
Begnungsstaetten
Dazu ein paar Klimbimlaeden fuer den Spontankauf und gut ist.
Alle anderen Branchen wuerde ich per Belegungsplan aus den Zentren verbannen. Einkaufen kann man online oder auf der gruenen Wiese.
Und die Mieten wuerden von selbst sinken.

Einkaufen auf der grünen Wiese ist nur für Leute mit Auto. Schon mit Fahrrad überlegt man es sich genau ob es nicht reicht wenn man erst am nächsten Tag fährt. Busse sind zwar auch nicht schlecht aber im Winter ne halbe Stunde auf den Bus warten macht auch keinen Spaß ;)

Jup, hier in Kiel nicht anders. In der Fußgängerzone steht auch viel leer oder es wechseln ständig die Geschäfte, aber da kommt dann auch nix Besseres rein sondern auch nur der nächste Billigladen...

Immerhin gibts hier noch eine andere Straße, die sich sehr mausert und wo es viele kleinere individuelle Läden gibt.

Aber ansonsten sehe ich das prinzipiell genauso, dass das Ladensterben mit einer Ursache darin hat, dass sehr viel online bestellt wird. Amazon versuche ich so gut es geht zu vermeiden und auch ansonsten schaue ich erstmal, ob es möglich ist, das was ich suche hier im Ort zu bekommen. Aber auch daduch, dass immer mehr Shoppingcenter gebaut werden, sterben die Innenstädte aus.

Hat halt alles zwei Seiten. Als letztens die Nachbarin meinte "XYZ macht jetzt auch zu, wie schrecklich, das gab's schon als ich noch klein war!" kam auf meine Frage wann sie denn das letzte Mal da etwas gekauft hat "Vor Jahren irgendwann" - tja, Madame kauft schon seit ich sie kenne aus Katalogen alles außer Lebensmittel. Sowas kommt von sowas pflegte die Mama immer zu sagen...

Andererseits kommt man nicht umhin online zu bestellen wenn das preiswerteste USB-Kabel zum Handy aufladen vor Ort € 7,50 kostet und der nächste Mediamarkt ne Stunde mit den Öffis entfernt ist.(und €4)

Die lokale Politik ist daran schuld.

Hier kommt es drauf an wo man hinschaut, entlang der Straße vom Hauptbahnhof, über das Rathaus bis zur Kaiserburg ist jeder Laden besetzt und die Straßen sind voll.
Aber je weiter man sich von dieser Strecke entfernt, desto mehr Läden stehen leer oder wechseln alle paar Monate durch. Wir haben vor der Fakultät einen kleinen Paketshop, mit Schreibwarensortiment. In den zwei Jahren wo ich jetzt hier studiere hat es mindestens drei Besitzerwechsel gegeben.

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