DER FISCHER ... und die Drohung des Liebchens!

„ WENN DU NICHT BALD MAL WIEDER EINEN FISCH FÄNGST, KAUFE ICH EINEN! „

Diesen Ausspruch von Liebchen kann man getrost als Drohung verstehen, weiß Sie doch ganz genau das ihr @muelli lieber zum Vegetarier mutieren würde, als völlig überteuerten Fisch auf dem Markt zu kaufen.

WENN ICH FISCH ESSEN WILL DANN FANGE ICH MIR EINEN, schließlich habe ich hier die besten Voraussetzungen.
Der Atlantik liegt knapp 10 Fahrminuten entfernt und sollte mir der Sinn nach einem Süßwasser Barsch stehen, kann ich den im etwa 20 Minuten entfernten Stausee fangen.
Soweit die Theorie.

In der Praxis gestaltet sich derart Vorhaben nicht ganz so einfach.
Noch vor ca. 15 Jahren war es Standard im Hause Muelli, das er spontan beschloss das es frischen Fisch zum Essen gäbe, die Liebste mit der Vorbereitung der Beilagen beauftragte während er mal schnell ans Meer fuhr, in einer Stunde gut 5 Kg Fisch fing, kurz darauf seinen Fang daheim präsentierte und ihn brüderlich mit dem Nachbarn teilte.

HEUTZUTAGE SIEHT DAS ANDERS AUS
Um ein Fischlein zu überlisten, reicht nur in den seltensten Fällen eine Stunde und so entwickelten sich meine Angelausflüge im Laufe der Zeit oftmals zu Tagestouren und selbst von denen komme ich manchmal ohne frische Nahrung zurück.
Gestern war es wieder soweit, die Drohung Liebchens sehr ernst nehmend machte ich mich auf den Weg ans Meer, in der Hoffnung mit einem üppigen Abendessen zurückzukehren.
Frohlockend und voller Optimismus spazierte ich mit der Angelroute auf der Schulter durch die Dünenlandschaft Richtung Angelplatz.
Ein bekannter älterer Fischer kam mir Grashalm kauend entgegen und auf meine Frage ob die Fische beißen würden, brummelte er etwas von zwei Exemplaren die ihm an den Haken gingen, wies mich fast schon wütend darauf hin, das sich zwei Fremde auf unserem Platz breit machten und zog weiter.

Kurz darauf begrüßte ich die Fremden, erfuhr das sie bereits seit 6 Stunden ihre Köder im Wasser badeten, ohne auch nur einen Flossenträger an Land gezogen zu haben, ließ mich nicht beirren und warf die Angel aus.
Keine Minute verging und ich zog die erste Seebrasse aus dem Wasser, was für helle Aufregung bei den zwei Kollegen sorgte und dabei war es nicht gerade ein Prachtexemplar was ich da an Land zog.

Dann tat sich eine Weile nichts, bis plötzlich einer der beiden Mitstreiter laut aufschrie und damit signalisierte das er einen Fisch am Haken hatte.
So ging das die nächsten 3 Stunden weiter, abwechselnd zogen wir drei immer mal wieder was aus dem Wasser, mir riss ein Kapitaler die Schnur entzwei, verschwand wieder in den Tiefen des Ozeans und am Ende hatten alle Beteiligten zwei Fischchen im Korb.
Nichts tolles, aber immerhin.
Auf dem Rückweg steuerte ich noch eine kleine Süßwasser Quelle an, um die Angelrolle abzuspülen und vom Salzwasser zu befreien, was der Lebensdauer des Materials sehr zugute kommt.

ZWAR REICHTE DER FANG NICHT um die Familie satt zu bekommen und wurde daher erst einmal eingefroren, in der Hoffnung das sich bald noch ein paar dazu gesellen, aber zumindest ließ Liebchen von ihrem Vorhaben den Fisch zu kaufen ab und wir aßen vegetarisch zum Abend.

Heute bleibt der Angelhaken trocken und ich widme mich, wie Ihr hoffentlich auch, einem frohlockenden ...

( Alle Fotos incl. diesem, sind von mir mit dem smarten Phone geschossen. 😎 )