Gut und Böse 3.1steemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago (edited)

Seid mir gegrüßt liebe Steemer!

Ich hoffe ihr seid fit für etwas Gehirnnahrung. Heute der erste, dritte Teil zu Gut und Böse. Ich werde den dritten Teil allerdings einmal aufteilen, da er sonst den Rahmen sprengen würde. Weniger wegen der Länge als vielmehr wegen der geistigen Verarbeitung. Ist etwas zu kompliziert, weiss man am Ende nicht mehr worum es am Anfang ging. Das ist schade!

Ansonsten, viel Interesse beim Lesen!

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Gut und Böse 3.1

Eine weitere Sichtweise ist es, zu behaupten Gut und Böse würden es nicht geben.
In unserer modernen Zeit gibt es dazu verschiedene Herangehensweisen. Mal sagt man „alles“ wäre relativ.

Exkurs:
Die Aussage, wonach alles relativ wäre ist ja aussagenlogischer Nonsens. Denn die Aussage impliziert ja, dass sie selbst nur relativ wäre, und damit für jeden anderen irrelevant.
Auch müsste man dann die Frage stellen, wenn man konsequent und nicht beliebig sein möchte, warum dieser Aussage überhaupt ein Wert beigemessen wird. Stimmt sie nicht, ist sie irrelevant. Stimmt sie, ist sie ebenfalls irrelevant!
Da scheint es mir schon eher so zu sein, dass der Mensch nie um eine Ausrede verlegen ist 😊

Und mal sagt man Gut und Böse wären nur Konstrukte.
Eine ausgesprochen interessante Auffassung ist es, zu sagen Gut und Böse würden gar nicht bestehen. In der Schöpfung, im Universum, was auch immer, würde es das gar nicht geben.

Also beginnen wir.
Gut und Böse sind relativ.

Gibt es irgendwo auf dieser Welt, und gab es jemals irgendwann in der Geschichte, einen Ort oder eine Zeit in der das Streben nach persönlicher Verbesserung für schlecht, und das Hinabsinken in die Niederungen der Triebe für richtig befunden worden ist?
Wenn man sich unsicher ist, mache man einfach die Probe aufs Exempel. Fragen wir also konkret und nicht allgemein. Ist irgendwo auf dieser Welt Mord, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Raub, Betrug, Diebstahl, Brandstiftung erlaubt oder wird gar für gut und richtig befunden?
Eben.
Wie sollen Gut und Böse dann relativ sein? Relativ bedeutet, „vom Standpunkt des Betrachters aus gesehen“.
Wenn aber zu allen Zeiten und Orten die Menschen ganz klare Unterscheidungen kannten und machten, wie kann man dann behaupten es wäre relativ. Relativ wäre es ja nur wenn sie alle was anderes sehen würden.

Exkurs:
Auch wir heute kennen diese Unterschiede ganz genau. Nur messen wir in dieser materialistischen Welt dem kaum mehr einen Wert zu. Und dann wundert man sich wirklich über eine Merkel oder einen Trump?

Das Gut und Böse bloße Konstrukte seien, entbehrt auch nicht einer gewissen Komik.
Denn, der Denkfehler ist derselbe wie oben erwähnt. Natürlich stimmt es, dass manches gute und manches böse nur konstruiert ist, keine Frage. Doch bezieht sich das auf das Detail und nicht auf das Gesamtbild. Wie bei der Relativität wirft man also einfach alles in einen Topf und das wars. Grundlage für die Aussage ist ja eine konstruktivistische Sichtweise.
Nehmen wir einmal an, diese Sichtweise wäre tatsächlich so einfach richtig. Dann verfällt man augenblicklich in den Problemkreis, dass auch die eigene Sichtweise, ja schlimmer, die Aussage es gäbe nur Konstrukte, ebenfalls nur konstruiert ist. Es ist der gleiche Mangel an Differenzierung wie oben.
Denn auch hier müsste man erklären können, wie denn etwas nur konstruiert sein kann, dass alle Menschen zu allen Zeiten an allen Orten als existent aufgenommen haben?
Ich kann mir solche Aussagen nur erklären indem man einige Konstrukte aufgegriffen hat, diese dann auf alles andere umgemünzt hat, und sich seither auf den Standpunkt stellt, Jo na, is so!

Vielen Dank für euer Interesse!

Sort:  

Gutes und Böses hat die natürliche Tendenz, ein jedes sich in seiner Weise fruchtbar zu erweisen, indem Gutes Gutes und Böses Böses hervorbringt. - John Stuart Mill

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Mit lieben Grüssen aus der sonnigen Karibik!
Abenteuer und Reiseberichte aus der Dominikanischen Republik.

Reinhard, es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Wir laufen konform vom ersten bis zum letzten Satz. (Vielleicht habe ich mir irgendwo einen hinterlistigen Virus eingefangen?)
Lediglich halte ich es für problematisch Gut und Böse unter anderem an der Gesetzgebung festzumachen. Zu schnell (mit einem Blick in viele europäische Gesetzbücher) könnte der Eindruck entstehen, schwul zu sein habe was mit böse zu tun. (Nur als Beispiel.)
Wer mit den "natürlichen" Regularien von gut und böse im eigenen Kopf nicht klarkommt - nimmt sich den Relativismus an seine Seite.
Der elende Versuch die eigene Scheiße geruchsfrei zu reden.

Gruß
Wolfram

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