Politik 097 - Wahl des Schwedischen Reichstages 2018

in #deutsch6 years ago (edited)

10. September 2018

Finale Version. Neu enthalten sind das Ergebnis in Zahlen und weitere Interpretationen. Bei den Sitzen ergaben sich keine Veränderungen gegenüber dem Stand der ersten Version dieses Artikels.

Am Sonntag 09. September 2018 fand in Schweden [1] die Wahl des Reichstags (schwedisch Riksdag) [2], des nationalen Parlamentes statt [3]. Darüber hinaus fanden auch noch regionale und kommunale Wahlen statt, um die es in diesem Artikel aber nicht gehen soll. Um diese auch noch besprechen zu können habe ich wirklich zu wenig Ahnung von den Verhältnissen im Land, wie die Regionen geprägt sind, wie sich städtische und ländliche Gebiete ergänzen und unterscheiden.

2018-09 - Stockholm Reichstag Schweden.jpg
Das Reichstagsgebäude in der Schwedischen Hauptstadt Stockholm [20].

Schweden ist in Europa wohl das einzige Land, welches über lange Zeit sozialdemokratisch regiert und geprägt wurde. Seit 1917 erhielt die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens [4] stets die meisten Stimmen. 1920 gab es erstmals einen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten [5] und seither gehörten die meisten Träger dieses Amtes zu den Sozialdemokraten.

In Schweden begann die Atomisierung der Parteien wohl verhältnismässig früh und in den letzten vier Reichstagen waren sieben bis acht Parteien vertreten. Zu Minderheitsregierungen kam es in Schweden schon einige Male. Man ist es sich trotz sicherlich vieler hitziger Debatten gewohnt, überparteiliche Übereinstimmung zu erreichen.

Für 2018 wurde ein ziemlich ausgewachsener Rechtsruck erwartet, der in der Realität aber ziemlich moderat ausfiel. Es kam dazu, weil die Kritik an der aus Sicht vieler Menschen zu offenen Einwanderungspolitik zugenommen hat und weil es auch mehr Kritik an der Europäischen Union gibt. Aus Fehlern der Vergangenheit wurde gerade in der medialen Berichterstattung gelernt und ähnlich wie bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden 2017 berichtet [6]. Auch dort wurde im Vorfeld von einem heftigen Rechtsruck gesprochen, der bei der Wahl weniger heftig war. Um weniger Veränderungen zu erhalten, muss man grosse Veränderungen prophezeien. Dann fühlen sich die Veränderer sehr sicher und mobilisieren am Ende weniger gut als erwartet oder befürchtet. Den umgekehrten Fall gab es bekanntlich im Herbst 2016 bei der Präsidentschaftswahl in den USA. Dort wurde die spätere Verliererin bereits im Vorfeld als sichere Siegerin gehandelt und verlor dann prompt.

Anzumerken ist, dass sich mein Eindruck nur auf die internationale Presse bezieht, die ich mir ansehe. Über die regionale und nationale Berichterstattung in Schweden kann ich nichts sagen, erstens habe ich Mühe, die Sprache zu verstehen, ich habe sie auch nicht gelernt und zweitens kenne ich keinen Schweden, mit dem ich über Politik spreche. In loser Folge sehe ich mir Videos des Schweden Peter Imanuelsen an, der als PeterSweden [7] bekannt ist. Dieser ist ein freier Journalist und politischer Kommentator. Politisch positioniert er sich als anti-sozialistisch und freiheitlich. Er ist also nicht allzu weit von meinen Ansichten entfernt. Am Sonntagabend hat er direkt von der Wahl berichtet und noch keine wirkliche Analyse veröffentlicht. Bisher besteht seine Analyse vor allem aus einem Satz [8].

The Swedish vote today has been a vote against nationalism and a vote for continuing the status quo.

Die heutige Wahl in Schweden war ein Votum gegen Nationalismus und eines für den Erhalt des Status Quo.


Nun zu den Wahlergebnissen. Zunächst soll es ein wenig Geschichte geben mit einer tabellarischen Übersicht über die letzten vier Reichstagswahlen. 2018 haben es folgende Parteien in den Reichstag geschafft, die sich in zwei Lager trennen lassen. Einerseits in die Rotgrünen, andererseits in die bürgerliche Allianz für Schweden [9]. In der Liste sind auch Abkürzungen enthalten, die in den folgenden Tabellen auch Verwendung finden. Dazu das Gründungsjahr und die ungefähre Anzahl Mitglieder. Schweden ist mit ca. 325'000 Parteimitgliedern in den Reichstagsparteien gegenüber ca. 7,5 Millionen Wahlberechtigten relativ hoch politisiert, ca. 4,3 %, ähnlich wie die Schweiz. Dort sind es ca. 360'000 Parteimitglieder auf 5,3 Millionen Wahlberechtigte, 6,8 %. Deutschland liegt wesentlich tiefer mit etwa 1,25 Millionen Mitgliedern in den Parteien des Bundestages bei 61,5 Millionen Wahlberechtigten, 2,0 %.

  • Die Rotgrünen: Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens (S, 1889, 105'000) [4], Linkspartei (V = Vänsterpartiet, 1917, 12'800) [10], Umweltpartei die Grünen (MP, 1981, 15'500) [11].
  • Allianz für Schweden: Moderate Sammlungspartei (M, 1904, 60'000) [12], Zentrumspartei (C, 1913, 49'300) [13], Christdemokraten (KD, 1964, 20'150) [14], die Liberalen, ehemals Liberale Volkspartei (L ehem. FP, 1934, 18'100) [15].
  • ohne Allianz: Die Schwedendemokraten (SD, 1988, 23'200) [16],

Als eine weitere Partei taucht in den Tabellen auch die Feministische Initiative (FI, 2005, 21'200) [17] auf, die einmal mehr als 3 % erreichen konnte, 2014. Für den Eintritt in das nationale Parlament besteht eine Hürde von 4 % Wähleranteil landesweit. Regionale Parteien können auch einziehen, wenn sie in ihrem Wahlkreis wenigstens 12 % erreichen. Es gibt 29 Wahlkreise und 349 Sitze im Parlament. Davon sind 310 Sitze feste Mandate, 39 fungieren als Ausgleichsmandate.

Historische Tabelle mit Wähleranteilen und Sitzen. Das Ergebnis 2018 ist in der ersten Version des Artikels noch nicht vollständig. Der Artikel wird dann entsprechend aktualisiert.

Partei2006 [%]Sitze2010 [%]Sitze2014 [%]Sitze2018 [%]Sitze
S34,9913030,6611231,0111328,41101
M26,239730,0610723,338419,7970
SD2,9305,702012,864917,6163
C7,88296,56236,11228,6030
V5,85225,60195,72217,9428
KD6,59245,60194,57166,3623
L (ex FP)7,54287,06245,42195,4819
MP5,24197,34256,89254,3415
FI--0---03,1200,440
Sonstige2,7501,4200,9701,020
Total10034910034910034999,9349

In Lager aufgeteilt ergibt sich folgendes Bild, AfS Allianz für Schweden, RG Rotgrüne, SD Schwedendemokraten.

Partei2006 [%]Sitze2010 [%]Sitze2014 [%]Sitze2018 [%]Sitze
AfS48,2417849,2817339,4314140,23142
RG46,0817143,6015643,6215940,70144
SD2,9305,702012,864917,6163

Wer sich die Tabelle betrachtet, sieht Fluktuationen bei den kleineren Parteien, kontinuierliche Entwicklungen nach unten bei den beiden grossen Parteien, von denen die kleineren profizieren. Die eine noch lagerlose Partei der Schwedendemokraten konnte in den letzten Jahren stets Zuwächse erreichen. Sie ist die Partei, eine kritische Position bei den Themen Migration und Europäische Union einnimmt. Über den Parteivorsitzenden der Schwedendemokraten Per Jimmie Åkesson (geboren 1979) [18] ist gerade aktuell ein leider etwas gar kurzes Porträt bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen [19].

ParteiLetzte Umfragen [%]Erreicht 2018 [%]Erreicht 2014 [%]Diff [%]Sitze 2018Sitze 2014Diff
S25,028,4131,01-8,4101113-12
M17,919,7923,33-15,27084-14
SD17,617,6112,86+37,06349+13
C8,98,606,11+40,73022+8
V9,87,945,72+38,82821+7
KD6,36,374,57+39,32316+7
L (ex FP)6,05,485,42+1,119190
MP5,34,346,89-37,01525-10
FI1,00,443,12-85,8000
Sonstige2,71,020,97+5,1000
Total100,6100100--3493490

"Diff [%]" bedeutet die Veränderung des Ergebnisses in Prozenten, nicht Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl. "Diff" in der letzten Spalte ist die Differenz der Anzahl Sitze. Die Spalte letzte Umfragen bezieht sich auf den Mittelwert der letzten 7 Umfragen, die unter [3] gefunden wurden, darunter zwei Exit Polls vom Wahltag. Die Umfragen wurden vom 06. bis zum 09. September 2018 erhoben.

In Lager aufgeteilt ergibt sich folgendes Bild:

ParteiLetzte Umfragen [%]Erreicht 2018 [%]Erreicht 2014 [%]Diff [%]Sitze 2018Sitze 2014Diff
AfS39,240,239,43+2,0142141+1
RG40,240,743,62-6,7144159-15
SD17,617,612,86+37,06349+14

Im Ergebnis ist es also so, dass aktuell kein Lager mehrheitsfähig ist. Sollte es zu einer Minderheitsregierung kommen, werden lagerübergreifende Zustimmungswerte für die zu beschliessenden Geschäfte benötigt. Die Schwedendemokraten können dem einen oder anderen Lager, wenn sie sich nicht einig sind, stets zu Sieg und Niederlage verhelfen.

Wer sind die Verlierer?

  1. Die Moderate Sammlungspartei (M): -15,2 %, -14 Sitze
  2. Die Sozialdemokraten (S): -8,4 %, -12 Sitze
  3. Die Grünen (MP): --37,6 %, -10 Sitze

Wer sind die Sieger?

  1. Die Schwedendemokraten (SD): +37,0 %, +14 Sitze
  2. Die Zentrumspartei (C): +40,7 %, +8 Sitze
  3. Die Christdemokraten (KD): +39,3 %,j +7 Sitze
  4. Die Linkspartei (V): +38,1 %, +7 Sitze

Wer bleibt unverändert?

  1. Die Liberalen (L): +1,1 %, keine Sitzveränderung

Anmerkungen


Als letzte namentlich erwähnte Partei steht die Feministische Initiative (FI) [17] auf der Liste. Sie scheiterte mit 0,44 % Wähleranteil sehr deutlich an der Eintrittshürde von 4 %. Interessant ist, dass bei der Mitgliederzahl die sehr hohe Zahl von 21'200 angegeben. Sehr hoch ist die Zahl deswegen, weil die Bewegung nur gerade gegen 28'000 Wählerstimmen erreichte. Bei den Schwedendemokraten soll die Mitgliederzahl bei 23'200 liegen, also nur unwesentlich höher. Ohne den genauen Inhalt der Feministischen Initiative zu kennen, gehe ich davon aus, dass die Bewegung zu einseitig aufgestellt ist, um viele Wähler zu generieren.

Das Wahlergebnis in absoluten Zahlen


Zum Schluss das finale Ergebnis in mit dem Abschneiden der Parteien in absoluten Wählerzahlen.

ParteiStimmen absolutAnteil [%]SitzeSitze [%]MitgliederMobilisierung
AfS2'514'06740,2314240,7142'25017,7
RG2'543'12040,6914441,3133'30019,1
S1'775'65128,4110128,9105'00016,9
M1'236'49619,797020,160'00020,6
SD1'100'80217,616318,123'20047,4
C537'1858,60308,649'30010,9
V495'9977,94288,012'80038,7
KD397'7856,37236,620'15019,7
L (ehem. FP)342'6015,48195,418'10018,9
MP271'4724,34154,315'50017,5
FI27'7410,440021'2001,3
Sonstige63'7951,0200??
Stimmen gültig6'249'425100349100325'25019,2

Die Wahlbeteiligung.

Stimmen absolutAnteil [%]
Wahlberechtigte7'495'927100
Stimmen total6'328'61884,43
Stimmen gültig6'249'42583,37

Die Wahlbeteiligung war mit 84,43 % hoch. Die Schweden scheinen somit kein politikverdrossenes Volk zu sein. Mit Mobilisierung ist die Anzahl Wähler gemeint, die eine Partei oder eine Allianz an die Wahlurne brachte, eine Grösse, die neben mir gemäss meinem Wissen niemand ermittelt. Bei der Mobilisierung zeigen sich eindeutige Unterschiede und das Fazit, dass vor allem die Parteien an den Rändern, die Schwedendemokraten (SD, 47,4) und die Linkspartei (V, 38,7) gut mobilisieren konnten. Der Zentrumspartei gelang es von denen, die in den Reichstag einziehen, am wenigsten gut, sie zog pro Parteimitglied nur 10,9 Wähler an. Die anderen Parteien lagen nahe zusammen, bei zwischen 17,5 und 20,6 Wählern pro Parteimitglied. Die gerade erwähnten Feministinnen fielen da noch einmal deutlich ab, mit nur 1,3 Wählern pro Mitglied, wobei ich über den Grund dafür nur spekulieren kann.
Ich gehe davon aus, dass viele mögliche Wählerinnen die Chancen auf einen Einzug ins Parlament für klein hielten und deswegen lieber die grösseren Parteien vornehmlich im rotgrünen Lager wählten.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schweden
https://en.wikipedia.org/wiki/Sweden
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wahl_zum_Schwedischen_Reichstag_2018
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstag_Schweden
https://en.wikipedia.org/wiki/Riksdag
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Sveriges_socialdemokratiska_arbetareparti
https://en.wikipedia.org/wiki/Swedish_Social_Democratic_Party
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Ministerpräsidenten_von_Schweden
[6] Politik 014 - Berichterstattung zur Parlamentswahl in den Niederlanden. @saamychristen, 17. März 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/politik-014-berichterstattung-zur-parlamentswahl-in-den-niederlanden
[7] PeterSweden bei YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCLJP8h2X8AzonANnF_ZkuAw/videos bei Twitter: https://twitter.com/PeterSweden7
[8] https://twitter.com/PeterSweden7/status/1038887082154967042
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Allianz_für_Schweden
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Vänsterpartiet
https://en.wikipedia.org/wiki/Left_Party_Sweden
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Miljöpartiet_de_Gröna
https://en.wikipedia.org/wiki/Green_Party_Sweden
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Moderata_samlingspartiet
https://en.wikipedia.org/wiki/Moderate_Party
[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Centerpartiet
https://en.wikipedia.org/wiki/Centre_Party_Sweden
[14] https://de.wikipedia.org/wiki/Kristdemokraterna
https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_Democrats_Sweden
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Liberalerna
https://en.wikipedia.org/wiki/Liberals_Sweden
[16] https://de.wikipedia.org/wiki/Sverigedemokraterna
https://en.wikipedia.org/wiki/Sweden_Democrats
[17] https://de.wikipedia.org/wiki/Feministiskt_initiativ
https://en.wikipedia.org/wiki/Feminist_Initiative_Sweden
[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Jimmie_Åkesson
https://en.wikipedia.org/wiki/Jimmie_Åkesson
[19] Schwedendemokrat Åkesson: Der Aufmischer. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. September 2018, von Matthias Wyssuwa http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schwedendemokrat-jimmie-akesson-der-aufmischer-15779519.html?utm_content=buffer34c18&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=GEPC%253Ds30
[20] This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Die Datei darf weiterverbreitet werden. Urheber ist Benutzer Holger.Ellgaard - https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Holger.Ellgaard Gefunden wurde die Datei unter [3] englische Version.


Bisherige Posts in der Rubrik «Politik».
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Also unterm Strich eine ähnlich Konstellation wie in der BRD:

Viel Pöstchengeschiebe, aber über allem trohnt die Gewissheit, nichts verändern zu wollen.
Nicht mit den Schmuddelkindern spielen zu wollen, sondern eine Allianz über alle bisherigen Schranken hinweg zu bauen.

So funktioniert Demokratie!

Edit:
Und vergessen habe ich, mich für Deine gewohnt akribische Aufarbeitung des Themas zu bedanken. Ich habe heute morgen ein paar Artikel in den MSM dazu gelesen und nach wenigen Minuten die Lust am Thema verloren...

Danke für den Kommentar und das Lob!

Die MSM schreiben immer weitgehend dasselbe. Ich pflege zwar auch einen bestimmten Stil, aber habe den noch nicht bis zur Unerträglichkeit ausgereizt. Und ich verzichte auf stigmatisierende Etikettierungen, die vor allem Zeit beim Lesen kosten.

Wie intensiv der politische Kampf in Schweden ausgetragen wird, kann ich nicht sagen, da weiss ich wie im Artikel erwähnt zu wenig. Aber deswegen habe ich auch einen unaufgeregten, respektvollen Artikel zum Thema geschrieben.

Dass die Demokratie derzeit an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gelangt, kann in Europa gut beobachtet werden. Es gibt derzeit kaum Innovation und langfristige Projekte, die wirklich mehrheitlich befürwortet werden. Und deswegen findet nur noch ein Tauziehen um Kleinkram statt. Nicht vergessen sollte man, dass es keine Beispiele für jahrhundertelang erfolgreich gemanagte Demokratien gibt, an denen man sich sinnvollerweise orientieren könnte. Die römische Republik wurde zur Autokratie, die USA wurden die letzten 100 Jahre auch eher entrepublikanisiert, das Vereinigte Königreich ist durch seine imperiale Geschichte wohl ein Fall für sich. Aber auch hier fehlt mir das detailliertere Wissen.

Dass die Demokratie derzeit an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gelangt, kann in Europa gut beobachtet werden.

Ein kritischer Beobachter kann den Eindruck gewinnen, daß der Zenit bereits überschritten ist.

Es gibt derzeit kaum Innovation und langfristige Projekte, die wirklich mehrheitlich befürwortet werden.

Nun, das Masterprojekt der EU wird sich, wie in der Lebensgeschichte eines Sterns, noch zu einem Roten Riesen aufblasen, bevor es als Weißer Zwerg bzw. Neutronenstern sein Leben aushaucht.

Bei solchen Szenarien möchte naturgemäß kein verstehender Mensch mitmachen.

Nicht vergessen sollte man, dass es keine Beispiele für jahrhundertelang erfolgreich gemanagte Demokratien gibt, an denen man sich sinnvollerweise orientieren könnte. Die römische Republik wurde zur Autokratie, die USA wurden die letzten 100 Jahre auch eher entrepublikanisiert, das Vereinigte Königreich ist durch seine imperiale Geschichte wohl ein Fall für sich.

Ich habe noch eine Idee, warum es keine dauerhafte Erfolgsgeschichte zu einer Demokratie, wie sie heute verstanden wird, gibt: weil es keine Erfolgsgeschichte ist! Über kurz oder lang begreifen die Menschen, daß sie nur einem neuen Scharlatan aufgesessen sind, der sie ausnimmt.

Aber auch hier fehlt mir das detailliertere Wissen.

Das eint uns. :)

Ich habe aber (wieder) gelernt, auf meine Intutition zu vertrauen, auch darauf basierend eine Meinung zu haben und Entscheidungen zu treffen. Die vielgerühmten Fakten sind etwas Tolles, aber nicht Alles.

Mittlerweile wurde die erste Wahlfälschung aufgedeckt und den Schwedendemokraten ein weiteres Mandat zugesprochen!
https://www.journalistenwatch.com/2018/09/11/wahlfaelschung-schwedendemokraten-mandat/

Danke für den Kommentar und den Hinweis!

Ich werde wohl gegen Ende der Woche noch einmal nachsehen, wie der endgültige Stand ist und dann möglicherweise etwas korrigieren. Bislang stand stets vorläufiges Endergebnis, ich warte auf das definitive.

Hört sich im Nachklang wie ein Sturm im Wasserglas an. Was Lautsprecher und Lupen so alles ausmachen kann. Erstaunlich. Traurig, aber erstaunlich.

Mit Schweden kenn ich mich, genauso wie mit ganz Skandinavien, nur minimal aus. Bin ja gespannt wie es dort weitergehen wird. Ob sie die Kurve kriegen oder an unserer Seite an die Wand knallen.
Vor allem, ob sich Schweden wird heraushalten können wenns die EU zerreisst.
Wird sich zeigen.
LG
Parzifal

Danke für den Kommentar!

Die Schwedendemokraten haben sich schon stark entwickelt und sind wohl auch noch nicht ganz am Ende angelangt. Aber wie du gesagt hast, es hat sich alles mit Ansage ereignet.

Ich bin überzeugt, dass der Grundfehler in der EU die Illusion war, dass man unbedingt etwas "Grosses" schaffen wollte und vielleicht geglaubt hat, dass das Projekt nur dann entsprechend respektabel sei.

Mir erscheint, dass das die typische Politikerdenke ist, weil diese sich gerne ins rechte, möglichst helle Licht gerückt werden - ihre (möglicherweise) strahlende Fassade, aber sicher nicht die Dinge, die sie nicht im Angesichte des Tageslichtes präsentiert sehen wollen. Ihre Eitelkeit kann sich nicht mit einem schlicht erscheinenden reinen Wirtschaftsbündnis nichdt anfreunden.

Wenig Änderung bei dem ganzen Tamtam das gemacht wurde durch YouTuber.
Danke für die Zusammenstellung.

Ich bevorzuge Angry Foreigner, wobei mich bei dem wieder ärgert, dass ich solange gebraucht habe um zu verstehen, dass er Satanist ist. Er ist auch ein bisschen unflätig manchmal. Jedenfalls kein Peter Sweden mehr.

Danke für den Kommentar und die Empfehlung!

Satanisten stehen zwar eigentlich sehr weit weg von mir, aber mit dem Okkultisten Styxhexenhammer und dem ehemaligen Okkultisten Mark Passio höre ich des öfteren freiwillig zu. Weil sie denken können, eine rasche Auffassungsgabe und viele Dinge aus mir wenig bekannten Blickwinkeln darlegen. Mir ist auch egal, wenn man unter genannten Kanälen teilweise sehr seltsame Dinge besprochen werden.

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