Der Tod gehört zum Leben.

in #deutsch5 years ago


Warum aber belegen wir ihn so negativ?

Hallo aus Uruguay,

und wieder hat der Tod in meinem Umfeld zugeschlagen. Als erstes hat uns die liebe Hündin Azul über die ich letztens berichtet habe urplötzlich nach kurzer Krankheit für immer verlassen und dann ist meine Oma im Alter von 105 Jahren endlich über die Regenbogenbrücke gegangen.

Endlich?

Nun mit 102 konnte ich mich mit Ihr noch unterhalten, mit 103 war es nur noch leidlich und mit 104 so gut wie gar nicht mehr, ich war mir damals schon nicht mehr sicher, dass sie meinen Anruf noch realisierte. Zu Ihrem 105. brauchte ich gar nicht mehr anrufen denn sie war absolut nicht mehr in der Lage zu antworten. Nun ist sie endlich erlöst worden. Als Leben kann man dieses Siechtum in dem sie sich befand wohl aus menschlicher Sicht nicht mehr bezeichnen.

Doch immer wenn so ein Ereignis eintritt macht man sich Gedanken zum Tod.

Warum werden wir wenn jemand stirbt so traurig? Wir wünschen oder sagen wir es doch ehrlich, die Meisten heucheln es weil es sich eben so gehört, Beileid. Was also ist an diese Tod so schlimm, das man da so traurig drüber ist?

In meinen Augen ist es unsere religiöse Erziehung, das ewig dumme Geschwafel der Pfarrer und Pastoren welche den Tod, der ja etwas ganz natürliches ist, so negativ belegen.

Ich persönlich finde, dass wir uns für den Menschen freuen sollten wenn er sein Leben erfolgreich abgeschlossen hat. Der Tod gehört ja zu unserem Leben dazu denn er wird uns bei der Geburt ja schon in die Wiege gelegt. Was also soll denn dann daran so negativ sein?

Negativ ist er für das System welches uns ja steuert, denn mit dem Tod fällt ein zahlendes Mitglied endgültig aus welches man sein ganzes Leben wie eine Weihnachtsgans ausgenommen hat. Tote verdienen nichts mehr, konsumieren nichts mehr und nutzen auch keine Pharmazie mehr, selbst für den Arzt ist nach Ausstellung des Totenscheins die Verdienstquelle trocken gelegt.

Somit ist das System das Einzige was wirklich um einen Toten trauert.

Ok die Angehörigen trauern auch über den Verlust eines geliebten Menschen. Meistens und nicht immer. Im Falle meiner Oma wohl nicht mehr auch wenn es nach Außen anders dargestellt also geheuchelt wird. Es muss ja für die Anderen zumindest der Anschein gewahrt werden. Spätestens dann nach den berühmten 3 K's - Kiste, Kaffee und Kuchen - wird dann wieder gelacht und geherzt und ehrlich zugegeben, dass dieser Tod doch wohl eine Erlösung war.

eine Möglichkeit.
Eine aber doch eher unwahrscheinliche Möglichkeit! für ein Leben nach dem Tod.

Da für mich mit dem Tod unser Sein nicht beendet ist, geht es nach dem hiesigen Tod weiter.

Ich vergleiche es ungefähr mit den neun Monaten unseres Heranwachsens im Mutterleib. Dort befinden wir uns in einem, sagen wir, geschlossenen Raum aus dem wir dann bei der Geburt eigentlich ganz plötzlich herausgerissen werden um fortan in einem anderen Raum zu leben.

Warum also soll das nach dem Tod nicht anders sein?

Wer einmal eine Leiche gesehen und angefasst hat und sei es nur ein Tier, der wird feststellen, dass dies wirklich nur noch ein leere Hülle ist, das Eigentliche was den Mensch oder das Tier ausmacht ist nicht mehr vorhanden. Viele nennen es auch die Seele. Ja auch Tiere haben eine.

Was also geschieht mit unserer Seele? Wo bitte geht sie hin.

Wo geht unsere Seele hin?
Wo geht unsere Seele hin?

Wenn jetzt jemand sagt, die ist unrettbar verloren, frage ich, wofür bitte lebst Du? Wofür nehmen wir all die Strapazen auf uns, welche so ein Menschenleben mit sich bringt, um dann nach dem Ableben plötzlich für immer weg zu sein? Warum lernen wir, warum arbeiten wir usw. Dafür, das es auf einmal für immer zu Ende geht?

Nein, die Kirche will uns das so erzählen, denn wenn man anders denkt, passt das nicht mehr in das von ihnen geschaffene Weltbild. Ein Weltbild welches nur ihnen nützt und sonst niemandem.

Ok man sagt, der Tod kommt immer zu früh.

Kommt er das wirklich? Er kommt wohl dann wenn es für den Sterbenden an der Zeit ist. Ok Unfälle und Kriege usw. will ich hierzu nicht mit einrechen. das alles ist nicht natürlich und vom Menschen her gemacht. Der natürlich Tod aber kommt dann wenn es an der persönlichen Zeit ist. Natürliche Krankheiten mit eingeschlossen. Krebs, die wohl mittlerweile häufigste Krankheit überhaupt ist keine natürlich Krankheit sonder ein gewolltes Geschäftsmodell der Pharmazie und Schulmedizin an der die Kirchen ja auch beteiligt sind.

Ok, lassen wir es für heute mal gut sein.

Warum schreibe ich dies nun? Weil mich all das beschäftigt. Weil mich die Widersprüche ankotzen, die damit verbunden sind. Weil ich fühle, dass da so viel Schindluder getrieben wird. Weil mich auch andere Meinungen dazu interessieren.

Darum scheut Euch nicht zu antworten. Der Eine oder Andere hat sicherlich ähnliche oder auch kontroverse Gedanken. Haltet sie nicht vor. Das Thema lohnt sich, dass man sich damit auseinander setzt, denn eines ist sicher, wir sterben Alle irgendwann. Niemand kommt lebend aus diesem Leben heraus.

Nur das wie wir damit umgehen. da hat jeder so seine eigenen Gedanken.

Danke fürs lesen wer es bis hierhin geschafft hat.

Nachdenkliche Grüße aus Uruguay

Peter


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Das ist für viele Leute kein leichtes Thema.
In unserer kurz getakteten, schnelllebigen,
technisierten Welt wird der Tod eher verdrängt.
Die lieben Menschen, die gegangen sind, bleiben
dennoch mit
ihrem Lachen,
ihrem Humor,
den gemeinsamen Erlebnissen,
den freudigen Situationen,
ihrem Verhalten uns gegenüber,
ihrem Trost, wenn wir traurig waren,
ihren Kommentaren, die uns weiterhalfen,
ihren Gesten, ...
bei uns präsent.
So können wir sie noch wertschätzen,
auch wenn wir Abschied nehmen mussten.
Danke für deine nachdenklichen Gedanken.
Ich wünsche dir alles Gute und viele Grüße.

105 Jahre, das ist schon eine Hausnummer. Was da passiert und warum manche die letzte Zeit schon mehr jenseits als diesseits verbringen werden wir wohl nicht ergründen. Manche brauchen es anscheinend, sei es, weil noch unerledigte Dinge da sind, eine ausstehende Versöhnung mit einem Angehörigen z.B. oder auch materielle Dinge die noch erledigt werden müssen.

Ei je, hab mir die Fotos von Azul nochmal angeschaut, die Queen mit einem blauen Auge. Nicht-Hundebesitzer können das vielleicht nicht so nachvollziehen, das geht schon sehr ans Herz.

Warum werden wir wenn jemand stirbt so traurig?
Warum aber belegen wir ihn so negativ?

Ist doch auch ganz natürlich, ein nahestehendes Wesen ob Mensch, ob Tier, gräbt Wuzeln in unser Herz. Mit dem Tod werden diese schmerzhaft herausgerissen, es trifft uns in unserem Innersten.

Ich denke nicht, dass dies von Erziehung oder irgendwelchem Geschwafel kommt. Und auch wenn einem der Verstorbene nicht ans Herz gewachsen ist, auf der Beerdigung erscheint man trotzdem nicht fröhlich trällernd. Sehe das eher als Rücksichtnahme auf die Angehörigen.

Außerdem, haben manche eben noch keine Erfahrung und es ist die eigene Hilflosigkeit, was soll man sagen? Sich mit jemand unterhalten der gerade einen schweren Verlust erlitten hat, kann schon ganz schön in die Tiefe gehen. Das sich manche davor drücken, weil sie vielleicht selbst noch Angst vor dem Tod haben kann man schon verstehen.

Ansonsten sehe ich es ähnlich wie du, dem, dem es am Besten geht ist der Verstorbene selbst, für ihn/sie kann man sich freuen. Es gibt nichts schöneres, als wieder nach Hause zurück zu kehren.

Ich habe mir seit einigen Jahren angewöhnt keine Beileid mehr zu wünschen. Beileid. welch ein blödes Wort. Die Lüge selbst, es heuchelt Betroffenheit die man letztendlich gar nicht hat, besonders nicht wenn man den Menschen vielleicht gar nicht oder auch nur sehr wenig kannte.

RIP ok das kann man noch sagen. Das ist ein sehr guter Wunsch.

Wenn ich im Netz auf dem Tod eines Familienangehörigen reagiere dann meist mit den Wort: Nun hast Du wieder jemand der auf Dich aufpasst. Oder sonst irgendwas positives. Aber niemals Beileid.

Ja klar sind wir mit den Menschen oder auch Tieren verwurzelt. Man muss aber auch loslassen können. Wir wissen doch Alle, dass es irgendwann soweit kommt. Würden wir das Ganze positiv sehen, dann würden wir uns darüber freuen wenn jemand sein Leben erfolgreich abschließt.

Wir freuen uns doch auch, wenn ein Kind in die Schule kommt oder eine Klasse erfolgreich abschließt oder über andere Ereignisse. Der Tod ist doch auch nur ein Ereignis in unserem Leben. Wohl das Letzte welches wir verstehen, aber bestimmt nicht das Letzte in unserem Sein!

Was meine Oma angeht, so denke ich auch, dass da noch ein paar unerledigte Dinge waren welche sie aufgehalten hat. Warum wohl hat sie so lange gebraucht. Letztendlich hat sie wohl keine Nahrung mehr zu sich genommen und ist quasi verhungert. Kein schöner Tod wie ich finde.

Wenn ich da an meinen Opa denke der starb als ich 6 war. Der holte mich noch ab und brachte mich nach Hause, dann sagte er er geht zu sich nach Hause weil er müde ist. So ging er auf einen Mittagsschlaf von dem er nicht mehr erwachte. So stell ich mir einen schönen Tod vor. Er war damals 81 Jahre alt. Ich werde dies niemals vergessen.

Was unsere Azul angeht, es war der Liebling meiner Maus. ich habe sie noch niemals so weinen gehört und gesehen wie in dieser Nacht als es klar war, dass sie den nächsten Morgen nicht mehr erlebt. Das Schlimmste aber daran, war die Ohnmacht welche wir hatten, weil wir den Hund nicht erlösen konnten als sich abzeichnete dass sie es nicht mehr schafft. Es war Sonntag und da ist beim besten Willen kein Tierarzt mehr erreichbar, der eine Gnadenspritze hätte geben können.

Das ist etwas was auch mich fertig gemacht hat. Die Entsorgung des Kadavers war dann noch das wenigste am nächsten morgen. Wir haben hier in Uruguay genügend Aasgeier die sich über den Kadaver, an dem stillen Ort wo ich sie ablegte, sicherlich freuten. So erledigt das die Natur von alleine.

Danke auch für Deine Antwort.

ist quasi verhungert. Kein schöner Tod wie ich finde.

Das ist normal, erst essen sie nichts mehr und die letzten Tage/Stunden hören sie auch auf zu trinken. Soweit ich weiß, werden damit Prozesse in Gang gesetzt die unter anderem schmerzlindernde Wirkung haben und es dem Sterbenden erleichtern, zu gehen. Ich denke nicht, dass deine Oma Hunger hatte oder deswegen leiden musste.

So hat es uns zumindest der Arzt erklärt.

weil wir den Hund nicht erlösen konnten

Siehst du, da weiß ich gar nicht was ich schreiben soll. Mir fällt zwar der Tag ein, an dem wir unseren Hund einschläfern mussten und wie schlimm es für die ganze Familie war. So kann ich nur entfernt nachempfinden, wie es für euch gewesen ist. Auf jeden Fall kein leichter Weg.

Mittagsschlaf von dem er nicht mehr erwachte.

So hätt ich es mir vorgestellt ;-)

Das sie ja eh schon lange nicht mehr wusste was Sache ist, geh ich davon aus, dass sie wirklich nicht leiden musste. Es war wohl die letzte Reinigung ihres Körpers bevor sie dann über die Brücke ging.

In sofern hast Du natürlich Recht. Noch dazu wenn es ein Arzt so erklärt.

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Toller Artikel.

Für mich sind alle Religionen Mumpitz. Soll jeder glauben was er will.
Nur der Tod ist fix, bzw hier.
Ich weiß nicht was ich über tot denken soll. Vielleicht gibt's da endlich die rote Pille.

Ich wüsste sehr gerne, was danach ist.

Dass Religionen Mumpitz sind ist klar! Sie sind Opium fürs Volk mehr nicht.

Ja auch ich hätte sehr gerne Gewissheit was danach kommt. Aber es ist gut es nicht zu wissen, denn wenn wir es wüssten und es ist schöner als das Leben selbst, würden doch sehr viele den Freitod wählen was wieder nicht der Sinn des Lebens sein kann.

Somit kommen wir wieder zu der Frage nach dem Sinn des Lebens.

Die hat mir aber auch noch niemand zufriedenstellend beantworten können.

Hallo.
Der Tod erfüllt uns mit Schmerz, wenn wir eine Person, oder ein Tier verloren haben, an dem wir sehr gehangen haben, geliebt haben oder auch auf andere Weise damit verbunden waren.
Dies geht allen Menschen so, die Empathie empfinden können.
Unsere Emotionen bestimmen ausschließlich unser Empfinden und ob wir den Tod schlimm finden oder auch als eine Erlösung.
Etwas "Grundsätzliches" gibt es beim Tod diesbezüglich nicht, außer:
Für den Betroffenen ist das Leben vorbei!!!

Der Eine vergeht vor Seelenschmerz, während der Andere dazu neigt, sich zu freuen, da vielleicht ein Konkurrent weg ist.

Der Sinn des Lebens wurde im #mittwochsquickie zum Thema gemacht. Dort gibt es einige gute Kommentare.
Die solltest Du vielleicht lesen!?
Glaube aber nicht, dass die Frage des "SInnes" geklärt wurde.

Hab einen schönen Tag und schaue nach Vorne!

Der Filosof

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