Die Kunst der richtigen Entscheidung

in #deutsch6 years ago

Inspiriert durch @asperger-kids und seinem sehr interessanten Post über Entscheidungen (hier nachzulesen: https://steemit.com/deutsch/@asperger-kids/wie-triffst-du-die-richtigen-entscheidungen), der mich direkt angesprochen hat, habe ich mal über seine These

Alles was wir tun, tun wir entweder aus Liebe oder aus Angst.

nachgedacht und meine eigene Motivation hinter meinen bisherigen Entscheidungen im Leben dazu reflektiert.

max-brown-505252-unsplash.jpg

Angst oder Liebe - was ist die bessere Motivation für Entscheidungen?

Auf den ersten Blick erscheint mir die Liebe eine bessere Entscheidungsgrundlage zu sein als die Angst. Ich kann mich daran erinnern, dass ich die meisten ungünstigen Entscheidungen in meinem Leben immer aus Angst getroffen habe. Am meisten dominierte bei mir die Angst vor Ablehnung. Beispielsweise hätte ich gerne während meines Studiums meine Diplomarbeit über das Thema "Erotik in der Werbung" geschrieben. Allerdings wurde ich sowohl von meinen Eltern also auch im Bekanntenkreis ziemlich unter Druck gesetzt dieses "anzügliche" Thema nicht zu wählen. Was sollten denn meine zukünftigen Arbeitgeber von mir denken, wenn ich mich mit so einem Diplomarbeitsthema um einen Job bewerbe? Aus Angst später mit einer solchen Diplomarbeit keinen Job zu bekommen bzw. gleich abgelehnt zu werden entschied ich mich zum Schluss doch lieber für ein konservatives Thema. Leider machte mir das gewählte Thema nicht so viel Spaß und dementsprechend war das Ergebnis dann eher mittelmäßig.

Meine dominierende Angstmotivation führte mich letztendlich auch in einen konservativen, aber gut bezahlten Beruf, den ich ziemlich lange ausübte. Obwohl ich meinen Job nicht unbedingt liebte, hatte ich trotzdem Erfolgserlebnisse, aber richtig erfüllt hatte mich dieser Job eigentlich nie. Wie wäre mein Berufsleben wohl verlaufen, wenn ich meine Entscheidungen aus dem Blickpunkt der Liebe getroffen hätte?

Welchen Sinn hat das Ganze?

Alles was ein Mensch tut muss irgendwann sinnvoll gewesen sein. Angst und Liebe sind sehr mächtige Gefühle und können uns zu Entscheidungen und Handlungen motivieren, die unser Leben sowohl im positiven als auch negativen Sinne verändern können. Aus evolutionstheoretischer Sicht machen beide Gefühle Sinn. Die Natur möchte, dass Lebewesen bzw. Spezies (dazu gehört auch der Mensch;-)) überleben und sich fortpflanzen. Somit dienen sowohl das Gefühl der Angst als auch die Liebe im weitesten Sinne zum Überleben einer Spezies in einer gefährlichen Welt. Übertragen auf eine Situation im Leben muss das Gefühl der Angst nicht unbedingt eine schlechte Entscheidungsgrundlage sein, da es uns zunächst vor etwas Unbekanntem oder Gefährlichem schützen möchte. Die eigene Angst abzulehnen bzw. als generell als etwas Schlechtes zu betrachten wäre meines Erachtens genauso fahrlässig wie ein Handeln aus "blinder" Liebe, die nicht durch Nachdenken über die Konsequenzen geprägt ist.

Kopf und Herz für gute Entscheidungen zusammenbringen

Liebe und Angst sind meiner Meinung nach wie Yin und Yang, sie sind Gegenpole, die sich wechselseitig hervorbringen, aber auch gegenseitig bedingen. Sowohl übertriebene Angst als auch übertriebene Liebe scheinen mir nicht geeignet zu sein, um optimale Entscheidungen zu treffen. Beide Gefühle gut ausbalanciert können aber eine innere Stabilität erzeugen, in der es leicht fällt für sich selbst die beste Entscheidung zu treffen.

Beispielsweise traf ich als ehemalige Zuckersüchtige die Entscheidung komplett auf Zucker und Süßigkeiten zu verzichten. Die Motivation zu dieser Entscheidung kam sowohl aus Liebe zu meinen Kindern (Herz), als auch aufgrund der Angst um sie, dass sie krank und dick werden können (Kopf), wenn sie meine damals vorgelebte ungesunde Ernährungsweise übernehmen. Aufgrund dieser Gefühlskombination fiel und fällt es mir immer noch leicht meine bewusste Ernährungsumstellung nachhaltig beizubehalten, zumal sie nicht nur die Lebensqualität meiner Kinder, sondern auch mein eigenes Wohlbefinden verbessert hat.

Ich denke, dass alle Entscheidungen sich in unserem Sinne entwickeln, wenn wir als gefühlsmäßig ausbalancierte Menschen entscheiden, wofür wir in unserem Leben Verantwortung übernehmen möchten und wohin wir unsere Aufmerksamkeit und Gefühle lenken.

Sort:  

Wow, ein wirklich toller Beitrag und sehr berührend.

Ich bewundere deinen Weg immer wieder und denke auch, dass beides seine Berechtigung und Wichtigkeit hat.

Dankeschön lieber @asperger-kids:-)

Schöner Post @zuckerzombi. Ein kontinuierlicher Reflexionsprozess hilft enorm gute Entscheidungen zu treffen. ;)

So lieb von dir, dieser schöne Kommentar lieber @manncpt! Dankeschön:-))

Coin Marketplace

STEEM 0.26
TRX 0.11
JST 0.033
BTC 64107.21
ETH 3073.84
USDT 1.00
SBD 3.88