Gestern noch Staatsbürger, heute schon DissidentsteemCreated with Sketch.

in #freiheit6 years ago

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Die Linke will die Gesellschaft nicht spalten, sondern nach ihren Vorstellungen einen. Auf dem Weg dahin müssen freilich alle Andersdenkenden beseitigt werden. Selbstverständlich durch Überzeugungsarbeit, aber wenn das nicht fruchtet, sind auch alle anderen Mittel recht. Etwa Verleumdung, Bedrohung, Zerstörung der beruflichen und gesellschaftlichen Existenz, körperliche Gewalt. Die Linke befindet sich nämlich immer im Recht, weil sie für eine gute und gerechte Sache kämpft. Solange ihr Ziel nicht erreicht ist und man sie lässt, wird sie den Druck daher stetig erhöhen.

Achgut / Titus Gebel - 08.09.2018

Und deshalb sind Journalisten wie Henryk Broder, Dirk Maxeiner oder Matthias Matussek, welche diese Vorgänge ursprünglich nur aufzeichnen und kritisch begleiten wollten, aus Sicht des Establishments Dissidenten, welche die Gesellschaft spalten. Denn in einer Gesellschaft, in der sich der erlaubte Meinungskorridor immer weiter nach links verengt, ist bereits das Aussprechen der Wahrheit oder das Stellen unbequemer Fragen ein revolutionärer Akt.

Die Freiheit des andersdenkenden Linken

Liberale, konservative und unpolitische Bürger, nennen wir sie zur Abgrenzung „Rechte“, wollen trotz unterschiedlicher Meinungen in Sachfragen im Prinzip ihrem Tagwerk nachgehen, damit sie für sich und ihre Familie aus eigener Kraft etwas aufbauen können. Sie respektieren den anderen in seinem Anderssein, solange dieser sie nicht bedroht oder belästigt.

Demgegenüber wollen die Linken missionieren und alle nichtlinken Mitbürger, die sie entweder für unaufgeklärt oder für bestochen halten, zu einem von ihnen definierten Glück zwingen. „Alles Private ist politisch“ ist ein typisch linker Spruch. Mit einem solchen Ansatz sind aber zwingend Bevormundung und schlussendlich Anwendung von Gewalt verbunden. „Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag‘ ich Dir den Schädel ein.“ Linke sind folgerichtig fast immer Anhänger kollektivistischer Systeme, meist irgendeiner Spielart des Sozialismus. Für sie bedeutet Freiheit allenfalls die Freiheit des andersdenkenden Linken. Denn „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“. Und was Faschismus ist, bestimmen natürlich ebenfalls die Linken.

(...)

Größere Organisationen driften mit der Zeit nach links ab

Niemand von uns Bürgerlichen käme etwa auf die Idee, Firmen zum Anzeigenboykott von Augsteins Freitag aufzufordern, weil dieser aus unserer Sicht eine falsche Meinung vertritt. Niemand würde Wirte bedrohen und einschüchtern, weil sie der Linkspartei oder irgendeiner kommunistischen Splittergruppe Räume vermieten. Niemand würde bei Banken vorstellig werden, damit Andersmeinenden die Konten gesperrt werden.

Heute sind linke Ideen identisch mit der Regierungspolitik

In meiner Schulzeit Anfang der 1980er konnte man noch kontrovers mit den – meist linken – Lehrern über NATO-Nachrüstung, Atomkraft und die DDR diskutieren. Aber da war die Regierungspolitik den linken Ideen noch entgegengesetzt. Heute sind linke Ideen identisch mit der Regierungspolitik. Ergebnis? Stellen Sie sich vor, Sie verträten im Jahre 2018 in der Oberstufe einer Schule folgende Ansichten: Der Klimawandel ist nicht vom Menschen verursacht... Die Masseneinwanderung muss gestoppt werden... Donald Trump hat recht. Sie würden vermutlich unmittelbar außerhalb des Diskurses gestellt, möglicherweise charakterlich diffamiert und für alle Zeiten als „Rechter“ gebrandmarkt. Bestenfalls würden sozial eingestellte Mitschülerinnen versuchen, ihnen „zu helfen“, von ihren Irrtümern abzukommen.

(...)

Irgendwann kommen wieder vernunftgeleitete Personen

Linke haben verstanden, was Edward Bernays in seinem Hauptwerk Propaganda schon 1928 beschrieb und was bis heute gilt:

„Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften.“

Gerade die bürgerlichen Parteien der alten Bundesrepublik haben das nicht erkannt oder wollten es nicht erkennen. Im Endeffekt nützt es den Linken aber nichts, dass sie regelmäßig die totale Dominanz über die veröffentlichte Meinung erringen. Wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten, die auf evolutionär angelegten menschlichen Anreizsystemen beruhen, kann man auch mit 99-prozentigen Parlamentsmehrheiten nicht außer Kraft setzen. Früher oder später wird offenbar, dass die linken Spinnereien wieder einmal zum Desaster führen, aktuell in der Migrationskrise zu beobachten.

Den aufgezwungenen Kampf aufnehmen

Stellen wir uns einfach einmal vor, Frau Merkel träte nach erneuter Verschlechterung der Sicherheitslage infolge parteiinternen Drucks zurück. Ein anderer übernimmt, ein vorläufiger Einwanderungsstopp wird verhängt und abgelehnte Asylbewerber sowie Straftäter werden abgeschoben. Es kann über viele Fragen wieder offen diskutiert werden. Die Bevölkerung ist zufrieden. Spätestens zwei Jahre später wären die Linksgrünen wieder dick da und würden im Einklang mit den von ihnen beherrschten Medien fordern: erhöhte Zuwandererquoten aus Entwicklungsländern, 65 Prozent Steuern ab einem Jahreseinkommen von 100.000 Euro, Veggie Day in Kantinen und das ganze andere Programm.

Will man diesen Kreislauf unterbinden, dann müsste man stetig wachsam sein. Das ist unrealistisch, weil die potenziellen Wächter mit der Bestreitung ihres Lebensunterhalts und dem der Linken beschäftigt sein werden. Die Alternative wäre, ein System zu schaffen, in dem Linke keinen maßgeblichen Einfluss gewinnen und vor allem nicht auf Kosten anderer agitieren können. Dann entstehen auch keine totalitären rechten Bewegungen. Das ist eine langfristige und keine einfache Aufgabe, ich habe dazu einen Vorschlag gemacht.

Kurzfristig muss man den aufgezwungenen Kampf aufnehmen, sonst ist der Weg zur Knechtschaft oder zum Zusammenbruch des Landes vorgezeichnet. Dazu gehört neben der Wahrnehmung von Versammlungsrecht und Wahlrecht vor allem die Ausschöpfung rechtlicher Mittel wie Strafanzeigen, Unterlassungsklagen und Gegendarstellungen, aber auch die Schaffung einer wirksamen Gegenöffentlichkeit mittels eigener Kanäle, neben den sozialen Medien sind dazu wenigstens eine Tageszeitung und ein Fernsehsender erforderlich. Es ist in erster Linie ein Kampf um die Freiheit, von Linken und ihren Ideen in Ruhe gelassen zu werden. Man muss dabei auch über eine Trennung nachdenken.


Titus Gebel ist Unternehmer und promovierter Jurist. Er ist Autor des Buches Freie Privatstädte – Mehr Wettbewerb im wichtigsten Markt der Welt.


Bild: Titus Gebel / Stefansboersenblog, Smartinvestor

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Kurzfristig muss man den aufgezwungenen Kampf aufnehmen, sonst ist der Weg zur Knechtschaft oder zum Zusammenbruch des Landes vorgezeichnet. Dazu gehört neben der Wahrnehmung von Versammlungsrecht und Wahlrecht vor allem die Ausschöpfung rechtlicher Mittel wie Strafanzeigen, Unterlassungsklagen und Gegendarstellungen, ...

Ich bleibe bei solchen Empfehlungen skeptisch.

Wer das Ganze ein bißchen empathisch betrachtet, kann in einem solchen Vorgehen ein klassisches "feed the troll" erkennen.
Energie in unvorstellbarem Ausmaß wird verplempert, anstatt etwas zu erschaffen.

Vielleicht passt sogar der Vergleich mit Votingpower, die in Flaggen "investiert" wird...
Meins ist das nicht.

na langfristig möchte es sich ja in die Free Private City verabschieden.

dazu passend mein aktuelles Video auf meinem Kryptokanal

na langfristig möchte es sich ja in die Free Private City verabschieden.

DAS ist auf jeden Fall etwas Kreatives.

Ein gutes Interview hast Du da geführt

Tja die Nazis sind wieder da, sie nennen sich jetzt Linke. Ich muss mich immer wieder über meine Mitmenschen wundern. Links, Rechts, Oben, Unten bla. Ich bin keine Richtung in die man abbiegt. Ich bin ein Mensch und ich kann selber denken.

Und wenn diese Leute im Nimbus ihrer, durch Dummheit selbstverschuldeten Lage untergehen will es mal wieder keiner gewesen sein. Dann hat Niemand von irgendwas gewusst oder war eh schon immer dagegen.

"Will man diesen Kreislauf unterbinden, dann müsste man stetig wachsam sein."

Auch war of attrition genannt.
Oder Sinnbild für die Apathie, weil ich seit Jahrzehnten unentwegt auf die Straße gehen könnte, gegen den ganzen Scheiß, den die EU und BRD Regierung mal wieder verzapft.
Demokratie und EU-Technokratie funktioniert eben nach dem Prinzip Juncker.

So viel Durchschlagskraft in seinen Worten!

Nennt man einfach alle links, fällt es nicht weiter auf wie weit rechts man selbst steht.

Was ist denn „Links“ oder „Rechts“, wenn sich beide Links bewegen? Wenn also Links und Rechts in diesem Kontext gefühlt falsch liegen, dann kann die „Mitte“ wohl auch nicht richtig sein!!!

Ich will eine Erbmonarchie, alles andere ist Energieverschwendung.

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