Arbeit - ein paar Gedanken...

in #life5 years ago (edited)

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Arbeit - ein paar Gedanken...

Dem Begriff "Arbeitslosigkeit" haftete v.a. in vorindustrieller Zeit doch auch ein bißchen das Geschmäcklein "Faulheit, Liederlichkeit" an, also im Sinne von mangelndem Arbeitswille, Einsatz, Engagemant.

Mit zunehmender Industrialisierung wandelte sich die Bedeutung jedoch immer mehr in "Mangel an Erwerbsmöglichkeit", also ein Zustand der eher vom Markt als vom Einzelnen verursacht wurde.

Interessant: der Begriff "Arbeit" geht wahrscheinlich auf den germ. Stamm "arbejitiz" = "Mühsal" zurück, der wohl in Verbindung mit orbh- (verwaist, Waise => "Erbe") steht und eine Abstraktbildung zu dem untergegangenem Verb "arbejo" = bin verwaistes und daher aus Not zu harter Arbeit gezwungenes Kind, ist.

Eine erste Bedeutungsverschiebung hin zu Arbeit = zielgerichtete Tätigkeit, die der menschlichen Existenz Sinn gibt (Sinn geben kann) findet sich bei Luther. Also "Arbeit" als eine zunächst recht persönliche, individuelle Angelegenheit.

Während der Zeit des aufstrebenden Bürgertums bekommt der Begriff "Arbeit" eine weitere Bedeutung: Arbeit ist wichtig für die Entwicklung der Gesellschaft.

Mit zunehmender Industrialisierung und der damit einhergehenden Kapitalisierung verschiebt sich die Bedeutung immer weiter in Richtung "Broterwerb, Existenssicherung" - der ursprünglich individuelle Aspekt der Sinnstiftung und Selbstverwirklichung rückt immer mehr in den Hintergrund.

Eventuell erwähnenswert: Viele der großen Kapitalisten und Industriellen stammten aus protestantischem Umfeld.

Michael Josef Wolfinger, 09.01.2019

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Du hast Recht, denoch ist harte Arbeit, die dem Broterwerb dient nicht zwangsläufig etwas Schlechtes, zumindest nicht "außerhalb" dieses "kapitalisierten Wertesystems" (Beispiele:Amish, Hutterer, Mennoniten usw.), wo sonstige Mühen in der Umgebung einer "echten Wertegemeinschaft", die deinen Vorstellungen entspricht natürlich auch gleich ganz anders wahrgenommen werden als in einem Umfeld, wo es im Endeffekt lediglich darum geht, so viel aus dir "rauszupressen", wie nur möglich, bevor du nicht mehr arbeiten kannst und du den Staat umso weniger kostest, je kürzer du lebst (Rente fällt weg, kosten für die Pflege werden gespart etc.).

Beziehen wir das Ganze also auf diese Gesellschaft, dann muss ich sagen, dass mühevolle Arbeit aus keiner Perspektive heraus attraktiv erscheint, da macht es natürlich Sinn schon "vorher" darauf hinzuarbeiten, dass du den Beruf ausüben kannst, der dir ohnehin liegt, was dich in so einem Glücksfall deine "Arbeit" dann gar nicht mehr als solche wahrnehmen lässt, jedenfalls nicht im negativen Sinne. ;-)

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