#Gottesfleisch

in #musik5 years ago (edited)

"Kennst Du ´n guten Drummer ?".
Schlagzeuger auch Drummer genannt waren für das Machen von Rockmusik absolut unerlässlich, stellten jedoch auch das grösste Problem dar.
Zunächst war ihr Instrument relativ teuer, vor allem aber Riesengross und schwer zu transportieren.
Auf Grund ihrer begrenzten Anzahl konnten sie häufig in mehreren Bands "Mitglied" sein.
So hatten sie oft ein starkes Ego und wollten meist mehr als nur den Beat verzapfen.
Mit andauernden Breaks auf den Toms oder in den Becken zerstörten sie so manchen guten Sound, sie wollten schliesslich auch herausstechen hinter ihren Stativwäldern.
Ganz besonders die Schlechteren aus ihrer Zunft liebten es Breaks nach dem Motto #Kartoffelsackausleeren zu zelebrieren.
Der technische Fortschritt brachte während der Achtziger allerdings eine Lösung für das Problem : Drummaschinen.
Die Sounds, die damals noch kompliziert in grossen ROMspeichern lagen wurden zusehends hörenswerter, und konnten bald immensen Druck verbreiten.
Die integrierten Sequenzer mit Mir-Raumstation-Interfaces ermöglichten es sogar, sie ganze Songs performen zu lassen.
Eine Revolution.
Gitarristen und Bassisten konnten endlich frei und ungezwungen komponieren.
Die Seuche arroganter Solosänger war schon länger am Abklingen, denn vornehmlich Gitarristen entwickelten Gesangstechniken, die mit dem Gitarrespiel gut vereinbar waren.
Die Verstärkertechnik hatte ihnen schon einige Zeit vorher die Möglichkeit eröffnet mit sehr hohen Lautstärken und imposantem Druck das Publikum in Trance zu versetzen.
Das versetzte auch uns Kleinstadtpommeranzen in die Lage "Musiker" zu werden.
Hier ein kurzer Abriss unserer damaligen Songs :
Teil 2 :



Teil 1 :


Die Band um die es heute gehen soll, durfte ich tatsächlich auch einmal live erleben.

Godflesh :




Ein Gitarrist als Leadsänger und ein Bassist, der mehrere Saiten gleichzeitig benutzte, für die Dubstimme zuständig war,
und ein Drumcomputer,
das war genug, vielleicht hie und da noch ein prägnantes Sample dazu.
Einfache Songstrukturen aber schöner Sound und bemerkenswerter Druck, dazu noch excellente Dynamik machten sie zum Aushängeschild einer Bewegung, die damals viele Nachahmer fand.



Der "Gesang" passte sehr gut zu den monotonen durch geschickte simple Breaks aufgefrischten Rockmusik.
Mit dem Erfolg und der entsprechenden technischen Anpassung, verloren sie leider ihren derben Charakter zusehends.
Die Zuseher ihrer Konzerte war auch eher eine kleinere relativ uniformierte Sekte von Fans, das war aber so gesehen nicht schlimm.
Zum Tanzen war der Sound wegen seiner angenehmen Langsamkeit auch nicht gut zu gebrauchen, sodass man sich in der Mitte des Zuschauerraumes ein Stück weg von der Bühne, wo der Sound am besten rüberkam, ohne Probleme dem Musikgenuss widmen konnte.
Hören nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem ganzen Körper.
Phantastisch.
u.

P.S.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Godflesh

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