Rescue of a dragonfly. / Rettung einer Libelle.

in #photography6 years ago (edited)

English

A few days ago I suddenly noticed a loud rustling or rattling in the chemistry lecture hall, then looked over at the windows and noticed a large dragonfly trying to find its way out of the room.
Since I have no fear of contact with insects, I went to the window, carefully grabbed the magnificent creature from above at the thorax and released it into freedom. But before that I didn't miss the opportunity to take a few photos - not so easy if you want to hold the wriggling dragonfly with one hand and take photos with the other.

By the way, you neither have to worry about the animal nor about me:
Dragonflies may be feared by insects, but they are completely harmless to humans (they don't sting, and instead of that can only bite strongly with their mandibles, which however only poses a serious threat to other small animals).
I have a lot of experience with insects of all kinds and know how to touch them without hurting them. The dragonfly would probably have died of exhaustion without my help, because closed windows mean insurmountable obstacles for it.

This dragonfly, Aeshna cyanea ('southern hawker'), belongs to the infraorder Anisoptera, and is one of the largest dragonfly species in Germany with a wingspan of up to 11 centimetres. The specimen I caught is a male, which can be easily recognized by the characteristic green-blue spotted abdomen.
Anisoptera are particularly skilled fliers who can move their pairs of wings independently of each other, enabling them to stand in the air like helicopters. In contrast to 'damselflies' (Zygoptera) their wings are normally spread laterally of the body instead of folded up.

Deutsch

Vor ein paar Tagen bemerkte ich im Chemiehörsaal plötzlich ein lautes Rascheln bzw. Knattern, sah dann zu den Fenstern hinüber und bemerkte eine große Libelle, die den Weg nach draußen zu finden suchte.
Da ich mit Insekten keinerlei Berührungsängste habe, ging ich zum Fenster, packte die prachtvolle Kreatur vorsichtig von oben am Thorax und entließ sie in die Freiheit. Davor ließ ich es mir aber nicht nehmen, ein paar Fotos zu machen - gar nicht so einfach, wenn man mit einer Hand die zappelnde Libelle halten und mit der anderen Fotos machen will.

Ihr braucht euch übrigens weder Sorgen um das Tier noch um mich zu machen:
Libellen sind zwar unter Insekten gefürchtete Jäger, aber für Menschen völlig harmlos (sie stechen nicht, sondern können lediglich mit ihren Mandibeln kräftig zubeißen, was allerdings nur für andere Kleintiere eine ernsthafte Bedrohung darstellt).
Ich habe viel Erfahrung mit Insekten aller Art und weiß, wie man sie anfasst, ohne sie zu verletzen. Die Libelle wäre ohne meine Hilfe sehr wahrscheinlich an Erschöpfung gestorben, weil geschlossene Fenster für sie unüberwindbare Hindernisse bedeuten.

Bei der Libelle handelt es sich um die zu den Großlibellen (Anisoptera) gehörende Art Aeshna cyanea ('Blaugrüne Mosaikjungfer'), die mit einer Flügelspannweite von bis zu 11 Zentimetern zu den größten Libellenarten Deutschlands gehört. Beim von mir gefangenen Exemplar handelt es sich um ein Männchen, was man am charakteristisch grün-blau gefleckten Abdomen gut zu erkennen vermag.
Großlibellen sind besonders geschickte Flieger, die ihre Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen können, was es ihnen ermöglicht, wie Hubschrauber in der Luft zu stehen. Im Gegensatz zu den Kleinlibellen (Zygoptera) sind ihre Flügel in Ruhestellung normalerweise seitlich vom Körper abgespreizt statt hochgeklappt.






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Tolle Aktion! Sowas verdient 100% Vote 👍

@jaki01,
You made good photography during that time and gave a lesson to your students as well!

Cheers~

Ein edles "Unterfangen"!

Meine Eltern haben direkt vor ihrem Wohnzimmerfenster einen kleinen Teich angelegt. Daher verirren sich im Laufe des Sommers stets mehrere Libellen durch die offene Terrassentür im Haus. Meist wird den Libellen durch Verdunklung der Fenster der Weg zurück ins "Licht" (offene Tür) gewiesen.
Im Haus verirrte Libellen machen einen ganz schönen "Lärm", wenn sie fliegen - man kann sofort hören, daß mal wieder ein deratiger (und wie auf Deinen Bildern zu sehen - mit den bunten Farben toll anzusehender) Gast im Zimmer ist. ;-)

Wahnsinn, man sieht auf den Bildern kaum, dass die Libelle gezappelt hat. Sie sind doch ziemlich scharf geworden!

Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man da keine Angst haben kann so ein großes Insekt anzufassen. Selbst wenn man weiß, dass es einem nichts tut. :)

Wie verschieden doch die Menschen sind ... ich kann mir überhaupt keinen Grund vorstellen, vor Insekten Angst zu haben ... :)

Wow! Was für ein Prachtexemplar! Klar, dass du sie gerettet hast. Dass du ein Herz für all diese großen und kleinen Flieger und Krabbler hast, konnte man schon aus früheren Beiträgen herauslesen ... 🐞🐜🕷🐝🦋

Eine sehr lobenswerte Rettungsaktion =) Ich weiss nicht, wie ich Insekten anpacken muss ohne sie zu verletzten. Genial, dass du dir das angeeignet hast! Das würde ich ebenfalls gerne lernen. Denn in unserem Van unterwegs begegnen wir stetig krabbelnden Freunden, die sich in unseren Bus verirrt haben. Und wir versuchen ihnen so behutsam wie möglich den Weg nach draussen zu zeigen. Doch das ist nicht immer so einfach ...Ich finde es schrecklich wenn jemand Insekten grundlos töten oder kaputt schlägt, nur weil die Panik mal wieder durchdrückt....

Du schreibst, dass du sie im Chemiehörsal gefangen hast. Haben dir deine Schüler/Studenten dabei zugesehen?
Das nenn ich doch mal eine lehrreiche Lesung : Angewandte Praxis im Hörsaal =)

Beste Grüße
Sarah

Eine tolle Rettungsaktion! Abgesehen davon, dass ich mich gar nicht trauen würde, die Libelle anzufassen, hätte ich Sorge, ihr mit meiner Ungeschicklichkeit mehr zu schaden als zu nützen.

Die Aufnahmen sind trotz der widrigen Umstände sehr gut geworden. Libellen sind wunderschön anzusehen und ihre Flugkünste zu beobachten ist faszinierend. Ein Wunder der Natur!

Was für eine riesige Libelle lieber @jaki01. Größer als ich alles bisher gesehen habe, auch auf der Reise. Hat sie denn mit dem Hinterteil umher gewirbelt oder hat sich total still gehalten? Ich muss ehrlich gestehen, ich hätte mich nicht getraut sie anzufassen. Dazu habe ich generell eine zu große Scheu vor Insekten. Warscheinliche eher ein Blatt und ein Glas genommen und sie dann frei gelassen. Super Aktion !

Leben die Libellen nicht in der nähe von Wasser? Oder habt ihr dort einen See oder Tümpel in der Nähe? Bei uns hab ich auch schon öffters Libellen gesehen, meistens unten am Bachgrundstück, hinter dem Haus im Garten sind sie nur äußerst selten anzutreffen.
Hast du gut gemacht mit der Rettung und hoffentlich kommt die Libelle nicht auf die Idee sich bei dir dafür mit ihrer Beute zu bedanken. Sowie meine Katze, die mir tote Mäuse in den Schuhen versteckt oder einmal legte sie mir eine neben mich aufs Kopfkissen und als ich morgens aufgewacht bin lag die tote Maus vor meiner Nase 😊

Schöne Grüße, Martin

Es ist richtig, dass Libellen auf Gewässer angewiesen sind, in denen sich ihre Larven entwickeln. In unserem Garten haben wir auch tatsächlich einen kleinen Tümpel, aber diese Fotos stammen von meinem Arbeitsplatz. Allerdings entfernt sich die hier besprochene Libellenart oft relativ weit vom Wasser:

"Die Blaugrüne Mosaikjungfer macht sehr ausgedehnte Jagdflüge, so dass man sie auch häufiger weit ab von Gewässern finden kann. Dabei verirren sich Blaugrüne Mosaikjungfern auch häufig und fliegen durch offene Fenster und Türen in Häuser und Büros."

Danke Jaki, da steht das sich die Libellenlarven sogar in Regentonnen entwickeln können. Davon haben wir einige im Garten stehen, nur wird dort ständig Wasser entnommen und wieder aufgefüllt. Da werden sie sich wohl nicht entwickeln können.

Tolle Aktion lieber @jaki01!
Ich liebe Libellen und mag den alten Volksglauben, dass verstorbene Seelen sich in Libellen verwandeln, um an den Ort ihrer Wiedergeburt zu fliegen!

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