Was ist für mich Rock ‘n’ Roll?

Rock ‘n’ Roll auf dem Papier:

Ein Windstoß, von Norden her kommend, biegt in die Schillerstraße ein, vollkommen die Tatsache ignorierend, dass es sich hierbei um eine Einbahnstraße handelt, beeilt sich am Beethoven Platz die Ampel noch in der Grünphase zu erreichen, rast über die Kreuzung in Richtung Heinrich-Heine-Allee, streift dabei einen blau-weißen Opel Corsa Bj. 91, unterhält sich kurz mit dem Straßenfeger und beschließt die Zeit bis zum Eintreffen der Polizei mit dem Einnehmen einer kleinen Mahlzeit und einem Bacardi-Cola zu überbrücken.

Rock ‘n’ Roll in der Natur:

Der Sonnenaufgang mit seiner Kraft all das für das Auge freizulegen, was die Nacht noch verschlungen hatte, das wilde Farbenspiel der Blätter unter der Dirigentschaft der Jahreszeiten und das Öffnen der Blüten mit ihren unzähligen Duft-Nuancen. All das gehört definitiv dazu.

Rock ‘n’ Roll auf dem Teller:

Eine Kleinigkeit mit ein paar Handgriffen gezaubert und es sich anschließend, am liebsten in der Gesellschaft mit Freunden, auf der Zunge zergehen zu lassen.

So wie diese kleine Apfel-Pita.

Ein einfacher Mürbeteig wird geknetet (250 g Mehl, 125 g Butter, 60 g Zucker, Backpulver, 2 EL saure Sahne und 2 Eier). Der Boden wird ausgerollt und mit grob geriebenen Äpfel dick belegt.

Dann bekommt das Ganze noch einen Deckel, wird mit der Gabel etwas gepikst und mit saurer Sahne oder Ei bestrichen. Danach geht es in den Backofen.

Guten Appetit!

Rock ‘n’ Roll auf der Leinwand:

Es kommt oft vor, dass das Haus wie von der Stille gefangen scheint. Das sind meist die Momente, in denen ich über einem Text brüte, ein Buch lese und Seka (meine Frau) vor der Leinwand oder dem Bogen Papier steht und ihre Inspiration in die Farben, Kreide oder den Kohlestift fließen lässt. Ab und an werfe ich dann einen Blick auf das, was da Strich für Strich entsteht und (das muss ich zugeben) beneide sie für diese Gabe.
In einem gleicht sich jedoch unsere Arbeit. - Am Anfang ist immer nur das weiße Blatt.

Rock ‘n’ Roll im Kopf:

Damit auch mein Blatt weißes Papier nicht ganz unschuldig bleibt, lasse ich alle hinderlichen Barrieren fallen, stelle also das Denken komplett ein und überlasse die Tinte meinen Gefühlen.
Was dabei rauskommt, hört sich dann so an.

Rock ‘n’ Roll auf der Bühne:

Jack Slamer

Die Schweizer Band hatte vor 2 Jahren bereits das Album unter ihrem Bandnamen veröffentlicht. Doch ging es in der Vielzahl der Neuerscheinungen irgendwie unter.
Doch nun, mit einem Vertrag bei Nuclear Blast in der Tasche, hat die Plattenfirma das Album erneut auf den Markt gebracht. Und siehe da - es funktioniert doch. Qualität setzt sich letztendlich (meistens) durch.