[TÜRKEI mit dem Wohnmobil] Traumhafte Küstenstraße - Ökodorf Çıralı – Yanartaş, der brennende Berg – Olympos Antik Kenti

in #travel6 years ago (edited)

Eine der schönsten Küstenstraßen: Von Demre bis Kemer

Als ich aufbrauch, stellte sich auf dem weiteren Weg heraus, dass es ziemlich gut war, dass ich zwei Tage zuvor nicht weitergefahren bin. Ich hätte nämlich sehr lange nach einem Platz für die Nacht gesucht und dabei nicht die wunderschöne Küstenstraße genießen können!
Die Straße von Demre bis Kemer soll eine der schönsten Straßen überhaupt sein. Und es wurde nicht zu viel versprochen. Kurvig geht es zu, wie es auf Küstenstraßen eben der Fall ist, an Buchten mit tiefblauem und türkisem Wasser vorbei, auf der anderen Seite immer die Berge. Wenn man sich nicht stressen lässt - und Gott sei Dank stressen die türkischen Autofahrer in dieser Gegend der Türkei nicht – kann man diese Straße richtig genießen. Aufgrund der vielen Kurven war es selten möglich, schneller als 40 km/h zu fahren, was aber auch völlig ausreichend war.

Die nächste Stadt, die ich durchfuhr, hieß Finike. Dort fährt man sehr lange auf einer unendlich langen, geraden Straße parallel zum Meer. Zwischen Meer und Straße gibt es Strand und offene Wälder, in denen die Türken bestimmt auch oft gerne campen und picknicken. Wäre die Straße nicht direkt nebenan, gäbe es hier zahlreiche schöne Spots zum stehen und sogar Hängematte auspacken!

So sehr gefiel es mir aber nicht, als dass ich hier einen zusätzlichen Hängematten-Stopp eingelegt hätte und so ging es weiter, durch Kumluca durch, an Adrasan vorbei… und auf dem Weg stieg eine immer größer werdende Rauchwolke auf. Ich tippte auf einen Waldbrand. Tja… einen brennenden Berg wollte ich zwar sehen, jedoch nicht auf diese Weise!

Kurz vor meinem Ziel machte ich an der Abzweigung nach Olympos, dem antiken Dorf, Halt, da ich echt Hunger hatte. Außerdem hatte man von hier einen grandiosen Blick auf Meer und Berge, denn man befand sich relativ hoch.

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Küstenstraße

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Finike Strand

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Waldbrand

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Achtung Schildkröte!

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Ausblicke

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Umgebende Bergketten auf dem Weg

Ankunft in Çıralı

Die nächste Abzweigung war meine und schon wurden die Bremsen auf die Probe gestellt. Es ging mal wieder über mehrere Kilometer bergab, teils mit steilen Serpentinen. An einer Quelle habe ich mir meinen Notfallwasservorrat aufgefüllt, da es nicht möglich war, den eigentlichen Wassertank zu befüllen (dafür muss ich immer relativ nah an den Wasserhahn fahren und meinen Schlauch daran anschließen können).

Kurz darauf befand ich mich auch schon in dem kleinen Ökotourismus-Dorf Çıralı, auf dessen einer Seite der brennende Berg, und auf der anderen Seite die Antike Stadt Olympos lagen.

Die Straßen waren wieder relativ eng, aber ich vertraute auf den bei park4night (unbezahlte Werbung) eingetragenen Platz (kleine Anmerkung: wenn ich einen Platz in dieser App eintrage, schreibe ich nun auch immer dazu, wie die Zufahrtswege beschaffen sind und ob man dort auch mit großen Wohnmobilen hinkommt – ich bin da ja gerne etwas vorsichtig.) Es ging aber trotz einiger entgegenkommender Autos alles gut und ich fand den Parkplatz, auf dem noch genug Platz für mich und meinen Kastenwagen war. Also schön geparkt und erstmal die Aussicht genossen.

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Mein Kastenwagen mal wieder in bester Gesellschaft

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Once more

Chillen in Çıralı

Hier blieb ich also erstmal. Am ersten Abend zog noch der Rauch des Waldbrandes hierher und ich hatte ja schon ein paar Bedenken. Aber offensichtlich bekamen sie ihn relativ bald unter Kontrolle. Die nächsten Abende war der Ausblick ungetrübt und ich genoss die Zeit: Vor dem Camper auf meiner Chiller-Stuhl, beim Kaiserschmarrn- oder Lasagne-Zubereiten, auf kleinen Touren mit dem Rad in und ums Dorf, endlich mal wieder in Zeitschriften lesen (danke nochmal fürs Gewinnspiel an @movgroovin), ab und zu mal zum Abkühlen ins Meer hüpfen und einfach nichts tun.

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Chillen vorm Wohnmobil

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Schiebetürausblick

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A zünftiger Kaiserschmarrn in der Türkei am Strand :D

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Veggie-Lasagne nur mit frischen Zutaten

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Rundumblick: Strand soweit das Auge reicht...

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...und der Kasten direkt dabei

Entdecker-Tag

Nachdem ich also schon lange genug herumgefaulenzt hatte und die Besteigung des brennenden Berges sowie die Besichtigung von Olympos vor mir hergeschoben hatte, packte ich kurzerhand beides in einen Tag:

Olympos Antik Kenti

Am Vormittag sah ich zu, dass ich direkt nach dem Frühstück aufbrach um Olympos anzusehen. Am Abend zuvor war ich bereits einen Teil des Weges am Strand entlang mit dem Fahrrad gefahren, um zu wissen, ob und wie weit ich mit dem Radl dorthin komme. Also habe ich mich aufs Rad geschwungen, bin den einen Kilometer gefahren und einen weiteren über Kiesel- und Sandstrand zu Fuß gelaufen, bis ich dort angekommen bin. 20 TL später war ich auch schon drin und ging auf Entdeckertour. Diese Stadt war wirklich groß, zumindest das, was man davon besichtigen kann. Es gibt daher auch keine feste „Route“, auf der man hindurchgeschleußt wird, sondern man geht mal hier lang, mal da, und weiß manchmal gar nicht so recht, ob man sich noch auf einem „offiziellen“ Weg befindet. Trotzdem habe ich ziemlich viel davon gesehen und dank zahlreicher Infoschilder auch erfahren. Beeindruckend fand ich die Steingräber – diese wurden offenbar mit einer Art „Schiebeklappe“ aus Stein auf- und zugeschoben?! Wow.. Auch sonst wieder viele Gräber im Fels, heilige Stätten, ein kaum noch erkennbares Amphitheater, etc. Zum Glück war der Großteil schattig, sodass ich dort einige Zeit verbringen und fast alles sehen konnte. Es war trotzdem relativ anstrengend, nicht zuletzt aufgrund der Wege, nicht eher „unwegsam“ waren.
Der Strand vor Olympos war am frühen Nachmittag schon fast gerappelt voll – aber es ist auch wirklich eine schöne Ecke der Türkei!
Ich lief wieder zurück zum Rad und Kastenwagen, wo erstmal ins Meer hüpfen und dann entspannen angesagt war.

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Am meerseitigen Eingang nach Olympos

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Olympos

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Puzzle für Fortgeschrittene

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Burg über der antiken Stadt

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Postkartenfoto von Olympos

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Felsengrab mit Schiebefenster

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Vielleicht gab es ja doch irgendwann mal Riesen...?

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Olymplos - Felsengräber

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Gut erhalten!

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Natur erobert zurück

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Die Stadtmauer von Olympos - sehr akkurat!

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Ein äußerst schönes Grab, das sich der Besitzer bzw. der Darinliegende schon zu Lebzeiten hat anfertigen lassen

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Direkt vor den Toren vom Olympos

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Rückweg mit Blick auf den 2366m hohen Tahtalı Dağı

Yanartaş – Der brennende Berg (Chimaira/ Kimera)

Leider brach ich etwas spät auf – trotzdem war es eine beeindruckende Erfahrung. Zunächst hatte ich jedoch vier Kilometer mitm Rad zurückzulegen bis zu dem Punkt, an dem die Wanderung bis auf ungefähr 180 Meter Höhe losgehen sollte. Vorher hatte ich ausführlich im Internet recherchiert, auch über die Ausrüstung. Ich hatte meine Wander-/ Kletterschuhe an, meine Stirnlampe inkl. Ersatzbatterie und eine große Flasche Wasser dabei. Alles habe ich wirklich gebraucht!
Um 7 TL erleichtert stiefelte ich den sehr steilen, aber überwiegend befestigten Weg nach oben. Glücklicherweise standen in regelmäßigen Abständen Mülleimer rum, so hielt sich der Müll in Grenzen. Trotzdem meinen wohl Leute, es brächte Glück, die Plastikbanderolen von Plastikflaschen an einen Baum zu binden…

Mit mir waren sehr viele Russen unterwegs, einer „begrüßte“ mich am Berg angekommen volltrunken indem er irgendwelches Zeug herumbrüllte. Sehr idyllisch. Die ersten Feuer hatte ich aber schon entdeckt – meistens saßen in unmittelbarer Nähe Leute, die sich Marshmallows braten ließen oder es wurden fleißig hübsche Fotos geknipst. Ich suchte mir erstmal einen schönen Platz und ließ die Stimmung auf mich wirken, während es mal wieder viel zu schnell dunkel wurde und der Mond über dem Berg zu leuchten begann.

Und ja, es kommen wirklich Feuer aus der Erde. Es gibt Löcher im Gestein, aus denen offenbar das Gas strömt und einmal angezündet ist es wohl schwer zu löschen. Es ist echt wunderbar anzusehen und so viel besonderer, als dass man sich darin Marshmallows braun brutzelt…
Später saß ich weiter unten in der Nähe eines Mannes, der mit seinem kleinen Sohn da war. Es war mit ein Genuss, deren Gesprächen, zu lauschen. Vor allem aber die Fragen und Aussagen des kleinen Jungen waren zuckersüß. Kinder und deren Weltsicht sind wirklich etwas sehr faszinierendes.

Ich blieb eine ganze Weile und ließ alles auf mich wirken, bevor ich zum Schluss versuchte, noch ein paar pro-like Fotos zu machen, um mich dann auf den Rückweg zu begeben. Dabei hielt ich mich immer an ein paar Leuten vor mir, schließlich war ich alleine unterwegs und es war wirklich stockfinster. Unten angekommen fotographierte ich noch die Infotafel, deren Infos ich für den Earthcache hier brauchte, und radelte zurück.

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Ganz schön was los aufm Berg!

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Blick aufs Meer

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Flammen in Kurzzeitbelichtung

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Flammen Langzeitbelichtung

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Flammen Langzeitbelichtung mit Taschenlampenlicht, unbeabsichtigt

Ökodorf Çıralı

Wie schon erwähnt, gibt es hier nur Öko-Tourismus, wie ich im Internet erfahren habe. Was bedeutet das und warum überhaupt?
Der Strand von Çıralı ist Geburtsstätte der an der lykischen Küste weit verbreiteten Caretta-Schildkröte. Deshalb ist das Gebiet darum herum als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Infolgedessen dürfen hier keine Hotelkomplexe hingeknallt werden, was mal eine echt angenehme Abwechslung ist! Es gibt hier hauptsächlich Bungalows, kleine Appartments und ganz viele Campingplätze. Natürlich auch Einkaufsmöglichkeiten und zahlreiche Restaurants, aber eben alles sehr klein und schön und hübsch. Ich empfand das alles als sehr angenehm. Man hatte den Eindruck, fast mitten in der Natur zu sein.

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Auch ich war "Öko" unterwegs mit meinem treuen Begleiter, der viel zu selten runter darf vom WoMo-Huckepack

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