brazil 1 [ger]

in #travel6 years ago

hallo liebe freunde

ich melde mich wieder aus der gigantischen stadt von sao paulo, 18 millionen menschen leben hier. meine ereignisse in brasilien starteten jedoch an der grenze, beziehungsweise dem dreiländer-eck, brasilien, columbien, peru.
ihr könnt hier lesen, wie wir nach einer tollen flussfahrt manaus erreichten.

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nach sehr kargem frühstück, sausten wir mit einem mototaxi zum hafen und bereiteten uns auf die lange flussreise nach santa rosa vor. wir standen eine ganze weile beim einchecken und es dauerte dann nochmal bis etwa um 5 uhr, bis sich unser boot tatsächlich in bewegung setzte. es ist ein verhältnismäßig kleines boot, etwa so viele sitzplätze wie ein bus.
wir waren voll besetzt und fuhren dann 12 stunden bis etwa halb fünf, das ziel war die kleine insel mit der peruanischen grenzbehörde. inzwischen war die sonne auf und wieder untergegangen. wir holten uns unseren ausreise stempel aus peru und reisten dann auch gleich weiter nach tabatinga, der brasilianischen grenzstadt, die am ufer des flusses liegt. dabei passierten wir laut meiner karte auch columbianische gewässer, wir waren also innerhalb von fünf minuten in drei verschiedenen ländern.

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in tabatinga angekommen liefen wir in die stadt und zu einem kleinen hostel namens: santiago. es sollte sich heraus stellen, dass es das schlimmste war, was mir an unterkünften in ganz südamerika untergekommen ist, bis jetzt. ein doppelzimmer kostete uns nur 20 reales, also nichtmal ganz 5€, das war wohl der erste hinweiß, bei dem ich hätte stutzig werden sollen, aber wir packten aus, ich duschte und anschließend, ging ich nochmal kurz raus um frische, hier leider kaum möglich wegen feuchtigkeit und hitze, luft zu schnappen.
dann versuchte ich zu schlafen, schrecklich warm. außerdem versuchten mich etwa hundert moskitos gleichzeitig zu attackieren und ich musste zum schluss meine hängematte mit moskito-netz über mir ausbreiten, um mich zu schützen. ich schlief in der ganzen nach weniger als in der vorherigen, also nicht mal 4 stunden.

schrecklich erschöpft erwachte ich mit rot gestochenen beinen und armen, wir mussten unseren einreise-stempel von brasilien am polizeiamt abholen, was wir auch gleich als erstes erledigten. natürlich hieß es auch hier wieder warten, bis alles erledigt ist. es ging alles ohne probleme von statten. auf der suche nach einem frühstück, wanderten wir auch zum hafen um nach dem nächsten boot nach manaus zu fragen. es würde uns 200 reales kosten und am dienstag, also morgen mittags abfahren.

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wir kauften etwas brot und obst. nach dem schmalen essen entschied ich, dass wir umziehen müssen und ich fand auf meiner karte ein schönes kleines hostel in leticia, dem columbianischen teil dieser grenzstadt. wir suchten uns also ein mototaxi und fuhren dann flink zu der adresse. im vergleich zum letzten hotel, war dieses hostel, der himmel auf erden.

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es gibt hier einen pool, saubere badezimmer, und eine bar mit kühlschrank. wir fühlten uns direkt pudelwohl und sprangen zur abkühlung in den pool. etwas später liefen wir durch die straßen, um geld zu tauschen, denn hier zählt nur der columbianische peso. wir suchten auch nach einer hängematte für dani, denn auf dem boot das wir nach manaus nehmen werden, schläft man in hängematten auf dem deck. ich machte mich dann auch nochmal zu fuß nach tabatinga um die tickets für morgen zu kaufen und die genauen zeiten zu erfragen.
wir trafen abends im hostel, als ich wieder zurück war, auf einen anderen paul, reihnländer und louis, aus luxemburg, die grade von einer djungel-tour zurückgekehrt waren. hier gibt es auch eine niedliche katze.

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wir tranken einige bierchen, bevor wir in die stadt liefen, dort fand eine art stadtfest statt. sehr viele leute, sehr viel essen und sehr laut, aber immerhin mal was los.

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heute war die brasilianische nacht und wir holten uns ein paar starke caipirinhas, bevor wir etwas aßen und auch ein spiel spielten. man wirft dazu münzen auf ein spielfeld, das mit nummern beschrieben ist, und wenn die münze genau auf einem feld, und nicht auf der linie liegen bleibt, bekommt man seine münzen zurück, und zwar soviele wie auf dem feld geschrieben steht.
das war einige minuten ganz amüsant, aber dann wurde uns langweilig und wir wanderten zum hostel zurück um hier rommycup zu spielen und mit den katzen zu schmusen, spät in der nacht gingen wir schlafen.

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heute beginnt unser neues abenteuer, eine flussreise auf dem amazonas. relativ verkatert erwache ich und als erstes wird geduscht, dann springe ich nochmal in den kühlen pool, bevor ich mit dem anderen paul zusammen in die stadt laufe, um geld abzuheben und frühstück zu kaufen. wir laufen etwas durch die straßen und finden eine tolle panderia, also einen bäcker. ich decke mich mit brötchen und süßem gebäck ein. anschließend laufen wir ins hostel, als alles zusammengepackt und gegessen ist, bitten wir luisa, die frau, der das hostel gehört, uns ein mototaxi zum hafen in tabatinga zu rufen.

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wir verabschieden uns von louis und paul, besteigen das taxi und cruisen richtung hafen. hier angekommen, checken wir ein und stellen unser gepäck auf eine gelbe linie. nach einiger wartezeit wandern wir dann jeder nochmal in die stadt, um etwas wasser und süßes zu kaufen. später dürfen wir auf das boot um das gepäck auch hier nochmal in einer linie aufzustellen, hier wird es von spürhunden untersucht und anschließend können wir unseren platz auf einem der beiden decks aussuchen. wir entscheiden uns für das obere und lernen gleich eine nette junge frau kennen, sie heißt lora und stammt aus sao paulo, seit einem monat reist sie aus ecuador. das schiff legt ab und wir befinden uns auf kurs manaus, den fluss hinunter.

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wir richten uns mit unserer hängematte ein und packen alle rucksäcke auf einen haufen, um möglichem diebstahl vorzubeugen. es gibt dann auch recht schnell etwas zu essen und wir genießen eine suppe mit fleisch, mais und anderem gemüse.
am abend sitzen wir auf dem hinteren teil unseres decks, hier quatschen wir eine weile, lori arbeitet normalerweise als touristenbegleitung auf kreuzfahrtschiffen. bevor wir müde werden und uns schließlich in unsere hängematte legen, wo uns schnell der schlaf findet.

durch eine kleine klingel aufgeweckt und aus meinen träumen aufgeschreckt, starte ich meinen ersten tag auf dem dampfer. nach einem schnellen frühstück, verlagere ich mich zurück in die hängematte, hier versuche ich noch eine kleinigkeit schlaf zu erhaschen, aber es ist mir nicht möglich die augen lange genug geschlossen zu halten. einen großen teil des folgenden vormittags verbringe ich mit dem zusammenfassen und aufschreiben von vorherigen reise-erinnerungen und gedanken.
auch schaffe ich es ein filmchen aus den aufnahmen des tages, den wir auf der death road in la paz verbrachten, zusammen zuschneiden. ich bin recht zufrieden mit meiner arbeit.
irgendwann gibt es mittagessen und wir laufen wieder auf die erste ebene hinab, um hier hähnchen stew mit nudeln und reis zu genießen. das essen ist erstaunlich gut und insgesamt haben wir glaube ich gutes glück gehabt, wir erwischten ein relativ neues schiff. nach dem mittag gehts wieder ans schrieben, während neben mir am tisch einige brasilianische männer und frauen domino spielen.
die amazonas landschaft, die sich sonst so wechselhaft darstellt, ist ein endloses grünes band, das an beiden seiten des schiffs vorbei zieht.

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es ist schrecklich heiß und willkommende abkühlung erreicht uns durch einige stopps und der damit verbundenen gelegenheit, eisiges bier zu kaufen.

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den nachmittag und abend verbringen wir sitzend, hinten auf dem sonnendeck oder liegend in der hängematte, in der ich mich mit einem neuen podcast verwöhne.

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der sonnenuntergang nach dem abendessen, ist zauberhaft, er steht in starkem kontrast zu dem gewitter welches auf der anderen seite aufzieht.
umgeben vom regen schlafe ich schließlich zufrieden ein, das wird keine aufregende reise, aber es wird eben auch keine aufregende reise. ein paar ruhige tage, die ich mir seit fast zwei monaten nicht mehr gegönnt habe.

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ein weiterer tag auf dem amazonas beginnt, mit dem frühstück starten wir in den langen tag, der so ereignisarm wie der letzte sein wird.
ich hab heute vormittag mein buch ausgelesen und wieder mal angefangen, die leiden des jungen werther von goethe zu lesen.

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ein buch, welches meine aufmerksamkeit seit langer zeit einnimmt. genauer gesagt, seit meiner schweden-reise 2017. ich hatte es damals gekauft und begonnen zu lesen. allerdings niemals zuende, auch hatte mich die stimmung des buches nie so recht fassen können, sodass ich es bis zum heutigen tage unvollendet im rucksack mit mir herumtrage.

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nach einem schmackhaften mittagessen saß ich wieder schreibend auf dem sonnendeck, es ist einen menge erlebtes in mein reisetagebuch zu übertragen, auch habe ich endlich das mixtape fertig gestellt.
den nachmittag und abend verbrachte ich außerdem damit, die paar folgen der serie „anne, with an N“, die ich auf meinem handy gespeichert hatte nochmals anzusehen. es ist die fantastische geschichte einer jungen weise, die auf prince edward island in canada eine neue familie findet und nun probleme des familienlebens durchmacht. sie ist jedoch kein gewöhnliches mädchen, sondern ein sehr wortgewandtes mit einer riesigen vorstellungskraft.

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netflix link:
https://www.netflix.com/title/80136311?s=i&trkid=14170286

seit einer weile ist die zweite staffel dieser netflix produktion verfügbar und ich schaue sie ganz begierig, wann immer ich kann.
am abend sehen wir einen traumhaften sonnenuntergang, der den himmel in allen tönen erstrahlen lässt und mir etwas plauer sehnsucht entlockt.

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in der hoffnung, dass wir morgen den hafen von manaus erreichen, schlafe ich in meinen poncho gehüllt in der hängematte ein.

ein weiterer sehr langweiliger tag auf dem boot startet mit dem klingeln zum frühstück, der vormittag schmilzt dahin und ich verlebe den restlichen tag mit viel musik und einer menge zeit auf dem sonnendeck, wo ich fleißig schreibe.
es passiert kaum was, das aufregendste heute war, dass wir auf das dach des schiffes klettern durften, lori hatte den einen arbeiter gefragt und der hat uns dann den weg über die leiter nach oben gezeigt.

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am abend nach dem essen, laufen wir in manaus ein und da es schon relativ spät ist, wir weder eine unterkunft, noch irgendeine idee haben, bleiben wir noch eine weitere nacht auf dem schiff, wir sind fast die einzigen.

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hier endet die bericht erstattung wieder einmal, aber im nächsten beitrag könnt ihr lesen, was mir in meiner woche in manaus so alles passiert ist.

love
pauli


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