Reise-Blog #22: Schrauben und bouldern in Sevilla

in #travel5 years ago (edited)

Heute schraubt Constantin in der Boulderhalle Rock and Wall Climbing in Sevilla. Ich wollte eigentlich solange dort bouldern, bin aber leider krank. Auch wenn es mir sehr schwer fällt, verbringe ich den Tag im Auto. Einen guten Kaffee lasse ich mir trotzdem nicht entgehen und gehe mit Constantin um 11 Uhr in die Halle. Wie auch schon in Reus zahlen wir den ganzen Tag nichts für unsere Getränke. Ich lasse mir den Kaffee in der Sonne schmecken und verziehe mich dann ins Auto. Dort kann ich mir dank Hallen WLAN die Zeit mit Youtube Videos und Blogschreiben vertreiben. Ab und zu schlurfe ich in die Halle, trinke noch einen Kaffee und mache ein paar Videos von Constantins Routen.


Als wir in die Halle kommen, werden wir schon freudig von Jose begrüßt. Wir quatschen kurz und er meint, dass es aber erst in einer halben Stunde los geht und bietet mir an bis dahin zu bouldern. Typisch spanisch und natürlich typisch Ich, dass ich dachte, ich könnte zu spät kommen. (Ich stelle mal die Behauptung auf, dass es einen Deutschen gar nicht möglich ist in Spanien zu spät zu kommen.) Ich nutze aber lieber die Gelgenheit um Tete beim Umparken zu helfen, damit sie dass WLAN der Halle nutzen kann. Danach gehe ich wieder zu Jose, der mir das Griffelager zeigt. Ich bin etwas baff, als ich diesen winzigen Raum mit gerade mal 10 kleinen Griffekistensehe, freue mich aber trotzdem riesig aufs Schrauben. Man merkt halt doch sehr, dass das Hallen-Bouldern in Spanien noch in den Kinderschuhen steckt. So wird auch gar nicht abgeschraubt, sondern nur hier und da mal ein Problem aufgefüllt. Abgesperrt wird der Schrauberbereich entweder garnicht, oder es wird provisorisch ein Holzbock an den Mattenrand gestellt. Ich muss mich auch immer noch ein bisschen daran gewöhnen, dass sobald ich einen Boulder fertig habe, schon der erste Kunde fragt, ob er einsteigen und testen darf. Zusätzlich ist es immernoch neu für mich die Griffsets zu mischen. Lässt sich aber leider nicht vermeiden, da, wenn einmal damit in einer Halle angefangen wurde, nie genug Griffe eines Sets vorhanden sind um eine komplette Route zu schrauben. Trotzdem ist das Schrauben mega entspannt. Da eh nicht viel Platz an der Wand ist, schrauben wir gerade mal 6 Boulder und sind gegen Mittag fertig. Alles im allem bin ich sehr zufrieden mit meinen Routen und das scheinen die Gäste auch zu sein. Der schwerer Boulder wird sogar direkt von ein paar Gästen, darunter zwei ziemlich starke Jungs um die 14 Jahre, projektiert.

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Das ist der Start der schweren Route.

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Zweite Crux der schweren Route. (Hab es an dem Tag leider nicht mehr geschaft, den Kreuzer aufzulösen.)

Am Nachmittag werden wir beiden von Jose noch zum Mittagessen eingeladen. Es gibt einen super leckeren Veggie-Burger. Es stellt sich heraus, dass er mit ein paar Freunden am nächsten Tag etwas nördlich von Sevilla am Fels bouldern geht. Constantin ist sehr begeistert von der Idee, ich bin mir noch nicht sicher, da ich noch nicht richtig gesund bin. Aber die Chance, mit einem Local bouldern zu gehen, bekommen wir so schnell nicht wieder und die nächsten Tage in Moguer werden auch ohne bouldern verstreichen. Wir fahren also am Abned noch nach Gerena. Dort soll es ein kleines Gebiet mit ein paar Routen geben. Außerdem viel Platz zum selbstdefinieren.
Am nächsten Tag können wir dann auch bei Licht das Gebiet bestaunen. Es ist ein Granitabbaugebiet mit zwei kleinen Seen und sieht super schön aus. Eigentlich wolte ich noch Pause machen. Mir kribbelt es dann aber doch zu sehr in den Fingern und das Bouldern macht total Spaß.

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Das kleine aber feine Bouldergebiet in der Übersicht.

Die zwei Jungs sowie einige weitere Gäste von gestern sind mit von der Partie, alles in allem ein bunt gemischter Haufen und einige Hunde, die wild auf dem Gelände spielen und immer mal wieder über unsere Crashpads hüpfen. Obwohl das Gebiet sehr überschaubar ist, gibt es doch einiges zu tun.
Ich versuche mich kurzzeitig mit den beiden starken Jungs an einer 7b, die sehr interessant aussieht. Aber sehr bald widmen wir uns anderen Dingen, da bis auf die ersten beiden Zügen einfach nichts zu machen ist. Sloper und dazu super überhängend...
Nach kleiner anfänglicher Kontaktscheue genieße ich es mit den anderen Spaniern am Fels zu tüfteln und zu definieren, sodass die kleinen sprachlichen Schwierigkeiten bald vergessen sind.

Tete versucht sich auch noch an einem recht schweren Problem. Sie arbeitet sich zuerst sehr erfolgreich Schritt für Schritt nach oben, ist aber leider noch nicht wieder Fit genug um den Boulder am Stück durchzusteigen... Schade!


Nachdem sich fast alle verabschiedet haben begeben wir uns auch zurück zum Auto, da uns der Hunger treibt. Nach dem Essen besichtigen wir nochmal ausgiebiger den kleinen Steinbruch und die beiden Seen.

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Einer der beiden kleinen Seen. Mit absolut gerader Abrisskante.

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Tete auf Erkundungstour.

Dabei treffen wir auf einen netten Spanier der mit seinem Kind unterwegs ist. Er spricht uns an und gibt uns unaufgefordert eine kleine Führung und erklärt uns alles, was man zu diesem Fleckchen Erde wissen kann :) Wieder mal etwas, was man in Deutschland wohl kaum so erleben würde.

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Der wunderschöne Steinbruch

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Zurück am Bus, Tete fühlt sich auch endlich mal wie eine kleine Spanierin.

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Hola @vestlife, toller Bericht über das Bouldern in Spanien. Liebe Grüße Alexa

Vielen dank für die Antwort!
Freut mich, dass du wieder Spaß beim lesen hattest.
Liebe Grüße,
Constantin

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