Keyword of the Week: Roses / Schlüsselwort der Woche: Rosen

Deutsch im Anschluß...

Klaus was a rose grower. And a third generation one at that... Since childhood he had been fascinated by the beauty of the roses in his family's extensive grounds. He dreamed of growing the most beautiful of all roses himself, a flower of such grace and elegance that it would captivate the hearts and minds of all who saw it.

Day after day, Klaus spent hours in his garden, devoting his whole life to this idea, carefully cultivating and experimenting. He crossed roses of various colours and fragrances, experimented with different soils and climatic conditions, all in the hope of creating the perfect rose.

Years passed in this way, and despite many fine successes, there was still no rose that met Klaus' own high standards. His family and neighbours admired his enormous passion, but they also saw how his obsession sometimes overwhelmed him. Klaus would often lose himself in his thoughts for hours, absorbed in the search for the perfect hybrid.

One morning, while Klaus was tending to some neglected rose bushes, his gaze fell on a tiny bud that had just opened. It was unusually beautiful, with delicate petals in a fascinating shade of colour that alternated between pink and lavender. Klaus held his breath as he realised that he had finally grown his masterpiece.

He named her ‘Aurora’, after the goddess of dawn, and she quickly became a sensation among rose lovers. People came from far and wide to admire Aurora's beauty and experience the beguiling fragrance she spread. Klaus was overjoyed that his years of searching had finally been crowned with success.

With the fame and admiration came doubts. Klaus began to wonder whether Aurora really was the most beautiful of all roses or whether he could achieve much more. His fixation reawakened and he immersed himself deeper than ever in his work, in search of true perfection.

As he intensified his endeavours, Klaus forgot to enjoy the beauty he had already created. It was only when a little girl visited him in the garden and asked him with sparkling eyes if she could pick a single Aurora rose that Klaus realised that true beauty lies not in absolute perfection, but in the joy it brings to others.

From that moment on, Klaus stopped searching so stubbornly for the ‘perfect’ rose. Instead, he dedicated himself with joy and commitment to cultivating his garden and spreading the word about his roses and their needs among interested people. While doing so, he found the true fulfilment of his life...

The rose route at the International Horticultural Exhibition in Berlin 2017 / Die Rosenstrecke auf der Internationalen Gartenbauausstellung in Berlin 2017

Deutsche Version:

Klaus war ein Rosenzüchter. Und zwar in der dritten Generation… Seit seiner Kindheit war er von der Schönheit der Rosen im weitläufigen Areal seiner Familie fasziniert. Er träumte davon, selber die schönste aller Rosen zu züchten, eine Blume von solcher Anmut und Eleganz, daß sie die Herzen und Gemüter aller betören würde, die sie zu sehen bekamen.

Tag für Tag verbrachte Klaus Stunden in seinem Garten, sein ganzes Leben dieser Idee widmend, sorgfältig kultivierend und experimentierend. Er kreuzte Rosen verschiedener Farben und Duftnoten, experimentierte mit unterschiedlichen Böden und klimatischen Bedingungen, alles in der Hoffnung, die perfekte Rose zu erschaffen.

Jahre vergingen auf diese Art, und trotz vieler schöner Erfolge gab es immer noch keine Rose, die Klaus' eigene hohe Standards erfüllte. Seine Familie und Nachbarn bewunderten seine enorme Leidenschaft, aber sie sahen auch, wie seine Obsession ihn manchmal überwältigte. Klaus verlor sich oft stundenlang in seinen Gedanken, vertieft in die Suche nach dem perfekten Hybrid.

Eines Morgens, als Klaus gerade dabei war, etwas vernachlässigte Rosenstöcke zu pflegen, fiel sein Blick auf eine winzige Knospe, die sich eben gerade öffnete. Sie war von ungewöhnlicher Schönheit, mit zarten Blütenblättern in einem faszinierenden Farbton, der zwischen Rosa und Lavendel changierte. Klaus hielt den Atem an, als er erkannte, daß er endlich sein Meisterwerk gezüchtet hatte.

Er nannte sie "Aurora", nach der Göttin der Morgenröte, und sie wurde schnell zur Sensation unter den Rosenliebhabern. Die Menschen kamen von weit her, um Auroras Schönheit zu bewundern und den betörenden Duft zu erleben, den sie verbreitete. Klaus war überglücklich, daß seine jahrelange Suche endlich von Erfolg gekrönt war.

Mit dem Ruhm und der Bewunderung kamen auch Zweifel. Klaus begann, sich zu fragen, ob Aurora denn nun wirklich die schönste aller Rosen war oder ob er nicht noch viel mehr erreichen konnte. Seine Besessenheit erwachte erneut, und er tauchte tiefer denn je in seine Arbeit ein, auf der Suche nach der wirklichen Perfektion.

Während er seine Bemühungen intensivierte, vergaß Klaus, die Schönheit zu genießen, die er bereits geschaffen hatte. Erst, als ihn ein kleines Mädchen im Garten besuchte und ihn mit strahlenden Augen fragte, ob sie vielleicht eine einzige Aurora-Rose pflücken dürfe, erkannte Klaus, daß die wahre Schönheit nicht in der absoluten Perfektion liegt, sondern in der Freude, die sie anderen Menschen bringt.

Von diesem Moment an hörte Klaus auf, so verbohrt nach der "perfekten" Rose zu suchen. Stattdessen widmete er sich mit Freude und Hingabe der Pflege seines Gartens und der Verbreitung seiner Rosen und des Wissens über ihre Bedürfnisse unter den interessierten Menschen. Während er das tat, fand er die wahre Erfüllung seines Lebens...