Das Gedicht vom kleinen Ferkel

in #gedicht6 years ago

Es ward einmal ein böses Wesen
es flog von Zeit zu Zeit auf seinem Besen
doch meistens suhlte es im Dreck
und präsentierte seinen Speck.

Das Ferkel war kein Arbeitstier
es fraß und fraß bis nachts um vier
Doch eines Tages auf der Weide
da klagt das Pferd wie es doch leide.

Wie Jahr um Jahr es Kraft einbüße
wie schwer ihm doch die alten Füße
wie es den Pflug alleine zieht
und all das für ein bißchen Weed.

Es könnte längst in Rente sein
doch letztlich kümmert das kein Schwein.
Es werde bis ans Lebensende
sofern sich findet keine Spende
ein Arbeitssklave sein.

Und auch die Henne merkte an
nachdem sie kam von ihrem Mann
dass Hühner stets die dummen sind
zwar haben sie auch mal ein Kind
doch letztlich wird das Loch geweitet
wenn Bauer Gerd was zubereitet.

Ob Omelette, Waffeln oder Torte
ihm fehlen dabei nie die Worte
er glaubt es reiche etwas Korn
damit sie fühle keinen Zorn.

Am nächsten Tag es trabte an
das stolze Schaf das üblich sang
doch heute hing der Kopf ihm tief
es wirkte dürr und aggressiv.

Das Ferkel ließ vom Troge ab
so vollgefressen war es schlapp
doch wollte es den Grund erkunden
warum das Schaf war so geschunden.

Der Gerhard hatte es gefangen
bedrohte es mit großen Zangen
Es blieb dem Wollknäul keine Wahl
der Bauer schor es gänzlich kahl.
Jetzt steht der Winter vor der Tür
und alles gleich nochmal wofür?
Ach ja, der Bauer lässt es schlafen
im Stall mit Stroh ganz einem Grafen.

Das Ferkel hörte schweigend zu
und dachte dann in aller Ruh
was Gerhard macht, kann ich schon lange
ein Ferkelchen von meinem Range
ich biete ihnen etwas an
ein kleines bißchen dann und wann
nur marginal mehr als der Gerd
so wie es Machiavelli lehrt.

Sie müssen glauben, dass wir gleich
dass ich sehnig und nicht weich
ich ihre Frustration so teile
und das seit einer ganzen Weile
dass ich müd der Arbeit bin
von meinem Ringel bis zum Kinn
Ein Führer der das Volk versteht
weil er aus ihrer Mitte weht.

Doch eines scheint hier offensichtlich
auch wenn ein Führer gänzlich nichtig
die Schafe dürfen niemals wissen
dass sie in jedem Fall beschissen.

Solang du mehr gibst als der Rest
fällt niemand auf wer doch die Pest
dass mehr an Gaben für die Schafe
im Grunde doch gar eine Strafe.
Denn Schweine müssen nichts verrichten
sie können lediglich beschwichten
sie nehmen allen etwas weg
und machen letzlich doch nur Dreck.

Wenn Pferd, Huhn und die vielen Schafe
doch nicht mehr lauschten Schweinschens Harve
wenn sie verstünden, dass Abgaben
schlechter sind als was sie haben,
dass Umfairteilung eine List,
indem genommen was man frisst.
Sie alle wären besser dran
wenn sie erkannten dann und wann
dass auch der Gerd ein Schweinchen war
dass alle sie das ganze Jahr
nur fressen, was die andren leisten.

Das Pferd es könnte längst schon grasen
wenn es nicht eingelullt in Phrasen
in seine Rentenenkasse zahlen
und allenfalls den Traum aufmalt.

Die Henne hätt nur manchmal Wehen
und müßte nicht den Gerd anflehen
Es könnte stets ein Küken schlüpfen
und durch die grüne Wiese hüpfen.

Das Schaf es würde niemals frieren
auch wenn die Schweine danach gieren
es könnte Wind und Wetter trotzen.

Was lernt man nun aus der Geschicht?
Wir alle sind darauf erpischt
Folg nur Handeln welches ethisch
Denn schaffen meiden Ferkel stetig
die Schweine sind die Arbeitsfaulen
die Schwafler, die von Fairness maulen
das Karzinom das sich ausbreitet
und um den Lohn der andren streitet
die Intriganten, die doch Parasiten sind
wenn uns das Geld im nu verrinnt
und niemals ihren Preis bezahlen.

Denn jene Ferkel werden nie geschlachtet
sie laben sich unangetastet
von Jugend bis zum Alterstod.

Der Witz ist, dass man sie nicht braucht
das Ferkel wenn es böse faucht
den Gerd, wenn er von Armut leiert
Und dann mit Lobbyisten feiert.

Niemand büßt so schnell Gewicht
und kommt unschuldig vor Gericht
wie die, die ihren Führer wählen
und dann den Rest des Lohnes zählen.
Sie müssen letzlich Flaschen sammeln
und nach und nach dahin vergammeln
Beseelt vom Kuss der Sozialisten
in ihnen Parasiten nisten
Sie laben sich und weiden aus
Vom Zeckentier bis hin zur Laus...

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Alle Tiere sind gleich, doch manche sind gleicher.

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