Hat die Welt eine Multipolare Persönlichkeitsstörung? / Does the world have a multi-polar personality disorder?

in Deutsch Unplugged2 years ago

english below...

Auf einen nachdenklichen Post von @josevas217 über Gewinne, die manche Branchen und Interessengruppen aus einem Krieg herausschlagen können, aber auch über mögliche Vorteile, die der Zivilgesellschaft durch die hoch finanzierte militärische Forschung zu neuen Technologien entstehen können, antwortete ich unlängst u.a. mit einem Verweis auf meine Kindheit zu Zeiten des Kalten Krieges. Ich behauptete sinngemäß, daß damals die politische Situation weltweit so aufgeheizt und aufgeladen war, daß alle Staaten, alle Lager, um Abrüstung und Annäherung bemüht waren…

@crypto.piotr meinte dazu, ein eigener Post über den Kalten Krieg wäre vielleicht interessant… Nun, das hier ist er nicht. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinn. Ich dachte tatsächlich darüber nach, wie man jungen Menschen, die lange nach 1989 geboren wurden, die Verhältnisse vermitteln kann, die damals in der Welt geherrscht haben. Über Machtverteilung, geltende Abkommen und Bündniszugehörigkeiten kann man nachlesen: das Internet verrät darüber vermutlich mehr als der Gescichtsunterricht ;-(( Aber: wie ging es den Menschen damit? Welche Ängste und Nöte beherrschten sie? Welche Hoffnungen hegten sie und trauten sie sich, diese auszusprechen…?

Bei diesen Überlegungen wurde mir eins klar: wir sind bereits wieder mitten drin. In einem neuen Kalten Krieg. Oder nennen wir ihn, um der empfundenen Steigerung willen, den Eiskalten Krieg.

Die Frontenbildung, die zu den eindeutigsten Kennzeichen dieser historischen Phase zählte, ist bereits an der Tagesordnung: wobei diese heute nicht nur zwischen Staaten und Bündnissen stattfindet, sondern auch zwischen den Menschen untereinander, innerhalb eines Volkes oder einer Nation. Innerhalb einer Glaubensrichtung, innerhalb eines Wissenschaftszweiges. Der Kalte Krieg war gekennzeichnet durch ein striktes Entweder-Oder-Prinzip. Das begegnet uns so heute auf allen Ebenen. Damals bestand der Ausweg aus zähem Ringen um Kompromisse. Jeder errungene Fortschritt wurde auf allen Seiten gefeiert, weil allen die jederzeit drohende Gefahr bewußt war. Kompromisse sind dagegen heute nicht gerne gesehen, könnte man meinen. Entweder-Oder-Prinzip.

Im Gegensatz zum Zustand der Welt im damaligen Kalten Krieg, der von einigen Historikern auch als bipolare Welt beschrieben wurde (die blockfreien Staaten spielten nahezu keine Rolle im internationalen Geflecht), ist heute eine unübersichtliche Gemengelage der verschiedensten und gegenläufigen Interessen zu beobachten. Meine Frage lautet also: Leidet die Welt unter einer Multiplen Persönlichkeitsstörung?

Natürlich besitzt „die Welt“ als solche keine Persönlichkeit im Sinne der psychologischen Definition. Das Problem wird dennoch ganz gut beschrieben durch diese Metapher. Die einzelnen Protagonisten haben jeweils ureigene Vorstellungen von einer guten Welt. Jedes Mittel scheint recht, um genau diese durchzusetzen. Es gibt keine moralische oder ethische Bewertung mehr, frühere Bekenntnisse zu Frieden und Zusammenarbeit sind hinfällig. Die Geheimdienste und Armeen erleben eine neue Blütezeit. Die Menschen, die mit all dem nichts zu tun haben (außer dem Tragen der unmittelbaren Folgen) sind ratlos, wütend – und miteinander alleine.

Darf ich an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, daß die Zeit reif sein könnte für ein völlig neues Gesellschaftsmodell? Eines ohne Nationalstaaten und auf dem politischen Parkett eines ohne Parteien? Beide hatten ihre Berechtigung – für eine Weile. Den heutigen Bedingungen müssen wir uns mit neuen Denkansätzen stellen. Ich habe keine Idee, wie ein Übergang von einer althergebrachten in eine transformierte Welt tatsächlich vonstatten gehen könnte. Die hilflosen, teilweise fehlgeleiteten Reförmchen und Verschlimmbesserungen scheinen mir der falsche Weg zu sein. Ein revolutionärer Umsturz hat wohl historisch gesehen noch nie erfolgreich zu einer dauerhaften gesellschaftlichen Erneuerung und Wandlung geführt. Also was ist zu tun?

Ich bin mir sicher, daß alle Anstrengungen in dieser Hinsicht von der Masse der Menschen ausgehen muß. Nicht von Regierungen, Institutionen, Parteien, Gremien. Von Menschen, die es leid sind, daß auf ihren Rücken Schlachten ausgetragen werden um pure Ideologien. Von Menschen, die bereit sind, ihre eigenen Ansprüche an eine sich verändernde Welt anzupassen. Von Menschen, die frei denken, einem freiheitlichen ethischen Wertekodex folgen und die in erster Linie wieder versuchen, ausschließlich per Dialog und Verhandlung um Lösungen zu ringen und nicht per Verbot, Drohung, Forderung, Boykott oder Sanktion. Schon gar nicht per kriegerischer Aggression – egal ob in Form einer unrechtmäßigen Besetzung oder einer Forderung nach Präventivschlägen. Das ist so ein unglaublicher Rückschritt in eine Zeit, die ich ein für alle Mal vergangen glaubte…

Ist diese Welt therapierbar? Meinen Glauben daran mag ich nicht aufgeben...

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Photo: https://www.heilung-des-planeten.net

english version:

I recently responded to a thoughtful post by @josevas217 about profits that some industries and interest groups can extract from war, but also about possible benefits to civil society from highly funded military research into new technologies, with a reference to my childhood during the Cold War, among other things. I claimed, mutatis mutandis, that at that time the political situation worldwide was so heated and charged that all states, all camps, were striving for disarmament and rapprochement....

@crypto.piotr commented that a separate post about the Cold War might be interesting... Well, this isn't it. Not in the real sense, anyway. I was actually thinking about how to convey to young people born long after 1989 the conditions that prevailed in the world at that time. You can read about the distribution of power, agreements in force and alliances: the internet probably tells you more about it than history lessons ;-(( But: how did people feel about it? What fears and needs dominated them? What hopes did they harbour and did they dare to express them...?

During these reflections, one thing became clear to me: we are already in the middle of it again. In a new Cold War. Or let's call it the Ice Cold War, for the sake of the perceived increase.

The front-building that was one of the clearest characteristics of this historical phase is already the order of the day: although today it is not only between states and alliances, but also between individuals among themselves, within a people or a nation. Within a religious denomination, within a branch of science. The Cold War was characterised by a strict either-or principle. We encounter this today at all levels. In those days, the way out was a tough struggle for compromise. Any progress achieved was celebrated on all sides, because everyone was aware of the danger looming at any moment. Compromise, on the other hand, is not welcome today, one might think. Either-or principle.

In contrast to the state of the world during the Cold War, which was also described by some historians as a bipolar world (the non-aligned states played almost no role in the international network), today we can observe a confusing mix of the most diverse and opposing interests. So my question is: Does the world suffer from multiple personality disorder?

Of course, "the world" as such does not have a personality in the sense of the psychological definition. Nevertheless, the problem is described quite well by this metaphor. The individual protagonists each have their own ideas of a good world. Every instrument seems to be justified in order to enforce them. There is no longer any moral or ethical evaluation; earlier commitments to peace and cooperation are no longer valid. The secret services and armies are experiencing a new heyday. The people who have nothing to do with all this (except bearing the immediate consequences) are at a loss, angry - and alone with each other.

May I point out here once again that the time could be ripe for a completely new model of society? One without nation states and one without parties in the political arena? Both had their justification - for a while. We have to face today's conditions with new ways of thinking. I have no idea how a transition from a traditional to a transformed world could actually take place. The helpless, partly misguided reformations and improvements seem to me to be the wrong way to go. Historically, revolutionary upheaval has probably never successfully led to lasting social renewal and transformation. So what is to be done?

I am sure that all efforts in this regard must come from the masses of people. Not from governments, institutions, parties, commissions. From people who are tired of battles being fought on their backs over pure ideologies. From people who are prepared to adapt their own demands to a changing world. By people who think freely, follow a liberal ethical code of values and who, first and foremost, try again to struggle for solutions exclusively through dialogue and negotiation and not through bans, threats, demands, boycotts or sanctions. Especially not by bellicose aggression - whether in the form of an illegal occupation or a demand for pre-emptive strikes. This is such an incredible step backwards to a time I thought had passed once and for all....

Is this world curable? I don't like to give up my belief in it....

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 2 years ago (edited)

Darf ich an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, daß die Zeit reif sein könnte für ein völlig neues Gesellschaftsmodell? Eines ohne Nationalstaaten und auf dem politischen Parkett eines ohne Parteien?

Du sprichst mir aus dem Herzen. Allerdings glaube ich, dass die Mehrheit der Menschen noch nicht bereit ist, die eingefahrenen Gleise des Gewohnten zu verlassen.
Ich sage manchmal halb im Scherz, es wäre vielleicht heilsam, wenn Astronomen den Anflug von Aliens dokumentieren würden, die Berechnungen zufolge dann so in 60 oder 70 Jahren eintreffen sollten. Vielleicht würde das der Menschheit vergegenwärtigen, dass wir alle derselben Spezies angehören und angesichts der zu lösenden Probleme besser zusammenarbeiten sollten, statt - Staat für Staat, Nationalität für Nationalität - jeder sein eigenes Süppchen zu kochen. :)

Auch was die Vorteile der Abschaffung der Parteien betrifft, sehe ich das ähnlich. In meiner Utopie würden die Bürger statt Politiker und Parteien zu wählen, einfach direkt über jeweils anstehende Projekte und Entscheidungen abstimmen. Um der Macht der Dummheit der Massen etwas entgegenzusetzen, könnten Wählerstimmen, abhängig von den Erfahrungen und Kenntnissen (oder z. B. auch der Nähe zum von einer Abstimmung betroffenen Ort) des jeweiligen Wählers hinsichtlich der zur Abstimmung stehenden Sache, entsprechend gewichtet werden (statt "Proof of Stake" also "Proof of Knowledge"), :-) so dass ausgewiesene Experten ein um ein Vielfaches höheres Stimmgewicht hätten als Menschen mit weniger Ahnung vom Thema (bei fälschungssicher aber pseudonym in einer Blockchain gespeicherten Bildungsabschlusszeugnissen aller Bürger wäre es für die Wahl-KI kein Problem, das jeweilige Stimmgewicht zu berechnen).

 2 years ago 

... wobei ich da Bildungsabschlüsse auch nicht als das Nonplusultra empfinde: emotionale Intelligenz ist gerade bei politischen Entscheidungen unerläßlich und steht da m.E. auf einer Stufe (wenn nicht sogar höher) als die sogenannte (weil eindimensionale) Expertise...

 2 years ago (edited)

Ich würde immer noch der "Expertise" den höchsten Stellenwert einräumen, zumal es sehr schwierig wäre, zu entscheiden, wer über eine genau wie hohe emotionale Intelligenz verfügte.
Der Weisheit letzter Schluss wären die "Bildungsabschlüsse" wohl nicht, es müsste noch viel Hirnschmalz investiert werden, um meine Idee der "gewichteten Votes" zur Serienreife zu bringen (eine Idee, die ich hiermit einfach einmal in den Raum werfen wollte).

Ginge es um das Gesundheitswesen betreffende Themen, würde ich z. B. einer Krankenschwester ein höheres Votegewicht einräumen als mir selbst, ginge es um Schulentwicklung einem Lehrer ein höheres als einem Physiker und ging es um den Klimawandel einem Klimaforscher ein höheres als einem Automechaniker. :)

Hi @weisser-rabe
As always, a more than interesting post, and necessary reflection.
I think these alliances that countries make to "protect or support" each other in case one is attacked can cause great chaos.
History is an example of this, because although some countries may avoid attacking another for "fear" of being attacked by the allies of the attacked country, the problem is that when there is a response the results are a catastrophe, something terrible could be seen today, considering the presence and existence of thousands of nuclear bombs.
I believe that the system is rotten, in general it is, it no longer responds to the needs of society, and this struggle of states and institutions to dominate everything and stay in power as if it were an eternal medieval monarchy is about to end, but yes, this change - unfortunately - will not be in peace, not as far as I can see.
Thanks for the mention.

 2 years ago 

How would it be if such fundamental questions could be solved in a virtual way? Anyone can negotiate with anyone in an uncomplicated way. Stake out their positions. Compete. Without it coming to physical conflict....

 2 years ago 

Uns wird gesagt, dass jede Nation ihrer eigenen Regierung würdig ist, und ich kann aus meiner Lebenserfahrung sagen, dass dies absolut wahr ist. Schafsgehorsam der sowjetischen Gesellschaft, Ängste und Eigennutz der postsowjetischen Gesellschaft. Es gab eine bemerkenswerte Entwicklung in Bezug auf Gehirne und Wahlmöglichkeiten. Es gibt bestimmte psychologische Muster, die die Entwicklung jeder Gesellschaft entscheidend beeinflussen. Und leider kann ich feststellen, dass die Entwicklung von Militärtechnologien sich positiv auf die Entwicklung von Wissenschaft und Gesellschaft auswirkt und die Evolution vorantreibt. Anscheinend wird das menschliche Gehirn gezwungen, unter extremen psychischen Belastungen, die mit militärischen Umständen verbunden sind, intensiver zu arbeiten. Ich lebe jetzt darin und verstehe, dass Lebensmittel, Medikamente und andere sozusagen Nebendinge jetzt zum Wichtigsten werden, Prioritäten ändern sich, nur das Überleben und die Rettung des Lebens geliebter Menschen wird zum Ziel und zur wichtigsten Priorität . Das Verständnis von Lebenssituationen wird durch das Wegwerfen von kürzlich priorisierten Dingen wie Müll verändert. Der Kalte Krieg mag noch einmal stattfinden, aber jetzt entscheidet sich alles in der Ukraine in einem heißen Krieg auf den Schlachtfeldern und in Deutschland, auch in Fabriken, in denen Militärausrüstung für die Ukraine hergestellt wird, und in jeder deutschen Familie, die Zahlungen für erhöhte Hitze hält . Damit es später weder zu kalten noch zu heißen Kriegen kommt oder zumindest deren Ausmaß nicht so auffällt.

We are told that every nation is worthy of its own government, and I can say from my life experience that this is absolutely true. Sheep obedience of the Soviet society, fears and self-interest of the post-Soviet society. There was a noticeable evolution in brains and choice. There are certain psychological patterns that have a decisive impact on the development of any society. And, unfortunately, I can note that the development of military technologies has a positive impact on the development of science and society and drives evolution. Apparently forcing the human brain to work more intensively in conditions of extreme psychological stress associated with military circumstances. I live now in this and I understand that food, medicines and other, as it were, side things, are now becoming the most important, priorities are changing, just surviving and saving the lives of loved ones becomes the goal and the most significant priority. Comprehension of life situations is transformed by discarding recently priority things like trash. The Cold War may take place once again, but now everything is being decided in Ukraine in a hot war on the battlefields, and in Germany, including in factories where military equipment is made for Ukraine, and in every German family holding payments for increased heat . So that later there would be neither cold nor hot wars, or at least their scale would not be so noticeable.

 2 years ago 

I gladly subscribe to the first part of your statements. However, I really do not believe that the current war - in Ukraine and elsewhere - and the economic crisis are in any way conducive to a desirable future. It really has to stop!

Den ersten Teil Deiner Aussagen unterschreibe ich gerne. Allerdings glaube ich wirklich nicht, daß der gegenwärtige Krieg - in der Ukraine und anderswo - und die wirtschaftliche Krise in irgendeiner Form förderlich sind für eine wünschenswerte Hoffnung. Es muß wirklich aufhören!

 2 years ago (edited)

Also ich kann dem nicht zustimmen.

Erstens sehe ich Menschen als Individuen, nicht als große, homogene Gruppen. Jeder einzelne Mensch, der mit den Dingen, die eine Regierung tut, nicht einverstanden ist, hat diese Regierung und die Folgen deren Handelns also keinesfalls verdient. Es gibt Millionen von Russen, die Putin ablehnen, Millionen von Afghanen, die die Taliban hassen und Millionen von Iranern, die sich gegen die Mullahs auflehnen. Ob das dann jeweils 10, 20 oder 50 % aller Einwohner sind, spielt nicht die geringste Rolle: All diese Millionen von Menschen haben die herrschenden Zustände nicht verdient!

Zweitens sehe ich es nicht so, dass man jemandem, der irgendwann einmal einen Fehler gemacht hat, vielleicht aus Unwissenheit, vielleicht aus Naivität, dann sein Leben lang unter die Nase reiben sollte, er sei ja selbst schuld und hätte somit weder Hilfe noch Unterstützung verdient.
Ich weiß z. B. von den Eltern einer iranischen Freundin, dass sie nach der Machtergreifung Khomeinis aus dem Exil in den Iran zurückgereist waren, weil sie völlig falsche Vorstellungen davon hatten, was ihnen dort blühen würde (es wurde anfänglich ja auch noch von der Gleichberechtigung der Frau und vielen schönen Dingen mehr geredet, die natürlich dann niemals eintraten). Als sie merkten, welchen Fehler sie begangen hatten und vom Regen in die Traufe gekommen waren, durften sie nicht mehr ausreisen.

Die enorm vielen jungen Menschen, die jetzt im Iran demonstrieren (und die das Regime seit vielen Jahren ablehnen), haben selbstverständlich auch nicht die geringste Schuld an den aktuellen Zuständen - sie waren zum Zeitpunkt der Machtergreifung der Mullahs noch nicht einmal geboren ...

 2 years ago 

Kann ich nichts gegenhalten... Ich denke, es ging mehr um den Ausdruck, daß nur meckern und nörgeln und auf die "Umstände" schimpfen nicht genug ist, um daran etwas zu ändern...

 2 years ago (edited)

Sorry, ich bin da mittlerweile ein bisschen 'allergisch' geworden (das betrifft selbstverständlich nichts von dem, was du geschrieben hast), weil ich nur allzu oft mitbekomme, dass Menschen ihre eigene Empathie- und Teilnahmslosigkeit angesichts der Krisen dieser Welt bequem vom Sofa aus mit dem Vorwand zu übertünchen suchen, die Betroffenen in den jeweiligen Ländern seien ja ohnehin an ihrer Lage selbst schuld (warum also helfen?), da sie nichts gegen die Taliban, die Mullahs, Putin etc. unternommen hätten.
Ganz klar, solche Kommentatoren hätten in Afghanistan mit Sicherheit heldenhaft selbst zur Waffe gegriffen, um eigenhändig die Taliban zu bekämpfen ...

Es kann durchaus sein, dass ich aufgrund dieser 'Allergie' den Ursprungskommentar in den 'falschen Hals' bekommen habe.

 2 years ago 

Es gibt ein Wirtschaftsgesetz - die Situation verschlechtert sich tendenziell. Aber tatsächlich gibt es keine Verschlechterung, dass es in der Natur Gut und Böse gibt - es gibt keine solche Sache, es gibt eine neue, mit ihren Veränderungen, unsere Vergangenheit (Alterung) sagt, dass dies schlecht ist, weil sie anders ist. In vielerlei Hinsicht hängt unser Heute von uns ab, ein Teil liegt in unserem Willen, ein Teil nicht, aber buchstäblich liegt alles in den Händen Gottes, und wir müssen glauben, lieben, hoffen und klüger werden.)

There is an economic law - the situation tends to worsen. But in fact, there is no deterioration, that there is good and bad in nature - there is no such thing, there is a new one, with its changes, our past (aging) says that this is bad, because it is different. In many ways, our today depends on us, part is in our will, part is not, but literally everything is in the hands of God, and we must believe, love, hope and become wiser.)

Dear @weisser-rabe

Friend of mine shared this post with me, saying that you've mentioned my name.

During these reflections, one thing became clear to me: we are already in the middle of it again. In a new Cold War

This is also partly how I feel about it. It does feel like the world is heading towards new Cold War. We may already be in one and the best thing we all can do (in my opinion): is find a way to work online, remotely. Which would allow us to move to places, which are not affected. There always will be places, where live goes "as normal".


May I point out here once again that the time could be ripe for a completely new model of society? One without nation states and one without parties in the political arena?

I believe, that this is dangerous line of thinking. Basically what you're suggesting would result with countries soverinty being lost and even more centralization of power.

Let's look at EU:

  • I cannot imagine, that people living in country remote from Brussel and ignored by EU leaders (pretty much all countries on east block of EU are in that situation) would see such a centralization of power to be good solution for them.

Higher centralization of power would also not protect us from military conflict. If you look at human history - it never did.

Look at Russia themselfs: huge country, ruled by one central power. And it's clearly not working. It has been even worse during times of USSR.

Decentralization of power is the only reasonable long term solution. Otherwise we're taking risk that one day such a central power will become corrupt and used against humanity.
History is full of stories, that ends this way. The only difference is, that in current days technology could allow things that could make it a real nightmate

Enjoy your weekend,
Yours, Piotr

 2 years ago 

Thank you for the thoughtful answer: we are not far apart in our wishes. I have no sympathy for a centralised power. On the contrary, decisions and responsibilities need to be as small-scale as possible. The residents and users of a street for the street, the residents of a city for this area, and so on. There should be balancing mechanisms that, for example, guarantee equal educational opportunities for all, regardless of where they live. The arbitration boards contain for disputes that require intervention. But - and this is my point: even if there are still nationalities and cultural traditions, I consider states as entities with borders to be outdated. There needs to be absolute freedom of residence worldwide and unhindered exchange of goods, opinions and ways of life.

Have nice day, too ;-))

 2 years ago 

People who think freely, follow a free ethical code of values and who primarily try again to struggle for solutions exclusively through dialogue and negotiation.

With each condition you lose nine tenths or more. And I see about five conditions listed. That leaves about one person out of a hundred thousand. How do they find each other, and what can they do against an overwhelming (albeit "amorphous") majority?

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Menschen, die frei denken, einem freiheitlichen ethischen Wertekodex folgen und die in erster Linie wieder versuchen, ausschließlich per Dialog und Verhandlung um Lösungen zu ringen

Mit jeder Bedingung verlierst du neun Zehntel oder mehr. Und ich sehe etwa 5 Bedingungen aufgezählt. Da blieben als von hunderttausend etwa eine Person übrig. Wie finden sie zueinander, und was vermögen sie auszurichten gegen eine überwältigende (wenn auch "amorphe") Mehrheit?

 2 years ago (edited)

Vielleicht auf dem Steem...? Nein, ich meine eigentlich generell die historisch einmalige Möglichkeit, sich virtuell miteinander zu vernetzen und in Kontakt zu kommen. Soziale Netzwerke sind ein Teil dessen. Bzw. können es sein. Es liegt an uns.

Maybe on the Steem...? No, I actually mean in general the historically unique possibility to network and get in touch with each other virtually. Social networks are part of that. Or they can be. It's up to us.

 2 years ago (edited)

Soziale Netzwerke

Wie finde ich unter einer Million die zehn, die ich suche?
Wo es doch immer viel verlockender ist, mich denen anzuschließen, die mir im Moment nach dem Mund reden...

 2 years ago 

Nee, ist es nicht. Nur, wenn Du eine Affinität dazu hast oder Bestätigung suchst.

"Ein revolutionärer Umsturz hat wohl historisch gesehen noch nie erfolgreich zu einer dauerhaften gesellschaftlichen Erneuerung und Wandlung geführt." Das ist kein Argument gegen diesen Weg. Jeder fand unter unterschiedlichen Bedingungen statt und mit unterschiedlichen Ergebnissen. Es geht hier erst einmal um die Methode. Im übrigen gibt es durchaus erfolgreiche Revolutionen. Die Vietcong und die Taliban wurden ihre Besatzer auch los. Darin besteht ihr Erfolg - nicht daraus, was sie dann daraus gemacht haben. Warum nicht wir?

 2 years ago 

Ja, das kann ich so stehen lassen. War lange meine eigene Argumentation. Nur habe ich gerade jetzt das Gefühl, daß so ein revolutionärer Umsturz heutzutage nicht ganz so sachlich, friedlich und zielgerichtet erfolgen würde, wie ich ihn mir wünsche. Wenn die Revolutionäre selber zu den Intoleranten gehören, führt das zu nix Gutem.

Ich bin offen für andere Wege.

Da unsere Gegner auch nicht friedlich sind, wird uns nichts anderes übrig bleiben.

 2 years ago 

Da triffst Du genau meinen Punkt: ich denke nicht in "Gegnern", sondern in "Partnern". Das geht. Solltest Du 'mal probieren ;-))

Man sollte Gegner und Partner nicht miteinander verwechseln. Das ist Deutschlands Problem. Seine Partner sind seine Gegner.

 2 years ago 

Mach' aus Gegnern Partner! Anders funktioniert es nicht. Ein Gegeneinander kostet Kraft und Energie und führt zu noch mehr Gegnern.

Das ist genau der Weg, der uns ins Desaster geführt hat. Wir befinden uns auf der Seite unserer Feinde und haben diejenigen verraten, die Partner waren.
Es bringt nichts, vor der Realität die Augen zu verschließen und sich Dinge schönzureden. Nur wer das Problem erkennt, kann es angehen.

 2 years ago (edited)

#Es hätte Dir ja gerne die #MASSFORMATIONPSYCHOSIS entgegen geschleuderfiziert , hihi , aber das , was die AllaHende #Es einvisioniertete , von Wegen einer neuen Hippiekultur und so , ... .
Naja , all die Lemminge werden springen , #Es auch ???

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 2 years ago 

Hat die Welt eine Multipolare Persönlichkeitsstörung?

Nein. Aber eine multipolare / polygonale / teilchaotische Struktur.

 2 years ago 

Teilchaotisch ist doch irgendwie in Folge auch vollchaotisch, oder...?

We on individual basis will have to work. We should sit and blame government and institution


This post was selected for Curación Manual (Manual Curation)

@tipu curate

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