Spiegel-Interview: Denunzieren, aber richtig

in #chemnitz6 years ago

Von Boris T. Kaiser

Ein gutes Arbeitsplatzklima ist den Deutschen wichtiger als hohe Gehälter. Dies ergeben zumindest immer wieder die zahlreichen Umfragen, die zu diesem Thema veröffentlicht werden. Nun gibt es für viele Menschen in diesem Land kaum etwas, was ihnen mehr die Stimmung verhagelt, als von den „eigenen Ansichten“ abweichende Gedanken Anderer. Man schaut schließlich nicht jeden Abend die „Tagesschau“, um am nächsten Morgen am Arbeitsplatz die darin ans Volk ausgegebenen „Fakten“ zu diskutieren.

In der Regel muß man das heutzutage auch nicht mehr. Inzwischen weiß schließlich jeder – vom Topmanager bis zum Praktikant – welche Sicht der Dinge die richtige oder zumindest die politisch korrekte ist. Dennoch kommt es manchmal immer noch vor, daß sich der ein oder andere Kollege etwas Unverzeihliches leistet: Eine eigene Meinung!

Spiegel Online möchte hier Abhilfe schaffen. Unter der Überschrift „Wie geht man mit rassistischen Kollegen um?“ befragt die Redaktion die Arbeitsrechtlerin Annegret Balzer. Das Interview und die Tipps der Juristin sind ein Leitfaden für politisches Denunziantentum am Arbeitsplatz.

Wer jetzt glaubt, er sei davor sicher, nur weil er im Beruf nicht über Politik spricht, wird gleich mit der ersten Frage eines Besseren belehrt, die da lautet: „In Chemnitz sind zahlreiche Rechte aufmarschiert, haben den Hitlergruß gezeigt und ausländerfeindliche Parolen gerufen. Was kann man tun, wenn man auf solchen Demos einen Kollegen von sich entdeckt?“

Wohl bemerkt: Es wird nicht nach Kollegen gefragt, die selbst Hitlergrüße zeigen oder ausländerfeindliche Parolen gerufen haben, sondern nach Leuten, die lediglich an einer Demonstration teilgenommen haben. Noch sehr viel undemokratischer könnte man in ein solches Gespräch wohl kaum einsteigen. Immerhin: Die Juristin weist darauf hin, daß die Teilnahme an einer Demonstration grundsätzlich Privatsache ist. Zumindest solange keine Straftaten begangen werden und sich der Betreffende dabei nicht als Angestellter des Unternehmens zu erkennen gibt.

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https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/denunzieren-aber-richtig/

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