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RE: Der Sinn des Lebens - Teilnahme an @nissla's 'MittwochsQuickie'.

in #deutsch5 years ago (edited)

Ganz schön tiefgehender Stoff für einen Quickie.
Ein Sinn des Lebens ist sicherlich ganz profan und unromantisch die simple Fortpflanzung und Erhaltung der Art. Ich meine es aus Deinen Zeilen herauslesen zu können, und ich kenne es auch aus eigener Erfahrung: Diesen Sinn begreift man in den heutigen Zeiten, in denen die Sinne mit einer gewaltigen Flut an Informationen bis zur totalen Überforderung geflutet werden, erst so richtig, wenn man selbst Vater oder Mutter geworden ist. Mütter scheinen diesen Sinn des Lebens oft instintiver zu spüren. Frauen, denen die Mutterfreuden - ob gewollt oder ungewollt - versagt blieben, meine ich mitunter (nicht immer) eine Verbitterung anzumerken, die durchaus den Umkehrschluß zuläßt, daß meine hier aufgestellte These nicht ganz falsch sein könnte.
Ob der Sinn des Lebens wirklich darin besteht, 8 Stunden am Tag eine Arbeit zu erledingen, die einem nicht gefällt, nur um 3 Wochen im Jahr davon Urlaub zu machen, wage ich zu bezweifeln. Insofern kann ich die Anführung des "Leben in Freiheit"-Aspekts nur begrüßen. Diesen halte ich ebenfalls für ungemein wichtig. Im Umkehrschluß leben viele meiner Mitmenschen in diesem Lande eigentlich gar nicht richtig. Damit will ich übrigens niemanden angreifen, der genau dazu gezwungen ist. Mir ist durchaus klar, daß gerade in der heutigen Zeit die Daumenschrauben soweit angezogen sind, daß sehr viele, um nicht zu sagen, viel zu viele genau dies tun müssen, um mittelfristig zu überleben. Ich möchte auch gleich noch hinzufügen, daß man bei den Lebenshaltungskosten in Deutschland meist ein Idealist sein muß, um sich den Versuch anzutun, von der Komposition von Musikwerken zu leben. Diese Branche hat die besten Zeiten erstmal hinter sich, und dort wurde bereits das durchlebt, was noch vielen Branchen bevorsteht, auch wenn es noch einige Stars gibt, die sicherlich nicht am Hungertuch nagen.
Daß es zwischen Himmel und Erde mehr geben wird, als ich mit meinem "Spatzenhirn" zu erfassen vermag, steht für mich übrigens auch außer Frage.

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Ein Sinn des Lebens ist sicherlich ganz profan und unromantisch die simple Fortpflanzung und Erhaltung der Art.

Das wurde in der Tat früher so gesehen, so hieß es auch in Tierfilmen oft, dies oder jenes geschähe zur "Erhaltung der Art". Später schloss sich die Mehrheit der Biologien jedoch der Ansicht an, es gehe weniger um eine Spezies als Ganzes, sondern stets ganz konkret darum, seine eigenen, individuellen Gene weiterzugeben (oder anders formuliert, diese Gene sorgten durch Nutzung der von ihnen codierten Körper für ihren eigenen Transfer in die nächste Generation und damit ihren Selbsterhalt). Dawkins trieb das Ganze dann mit seinen "egoistischen", mit anderen in Konkurrenz stehenden Genkombinationen, kleineren Einheiten als kompletten DNAs, konsequent auf die Spitze.

Er würde z. B. nicht sagen, meine Gene konkurrierten mit deinen, sondern beispielsweise Allele für braune Augen mit Allelen für blaue in der Gesamtpopulation (oder sogar artübergreifend, wenn die gleichen Allele in verschiedenen Spezies vorkommen, andererseits aber auch z. B. innerhalb eines einzigen diploiden Organismus).

Der Satz von der Erhaltung der Art hat sich gut in meiner Langzeiterinnerung eingenistet, und ich habe ihn wieder zum Vorschein kommen lassen, ohne ihn zu hinterfragen. Denn die neue Sicht auf die Dinge, der individuelle Ansatz, gefällt mir, es wird Dich kaum verwundern, wesentlich besser.

Ob der Sinn des Lebens wirklich darin besteht, 8 Stunden am Tag eine Arbeit zu erledingen, die einem nicht gefällt, nur um 3 Wochen im Jahr davon Urlaub zu machen, wage ich zu bezweifeln.

Diese Feststellung führt direkt zu meiner Generalfrage:

Gibt es ein Leben VOR dem Tod?

P.S. Vielen Dank auch für den Hinweis auf den steemit-Song. Ich halte mich äußert ungern auf Discord auf.

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