D R O G E N. (eine Ellaboration zum Thema) - TEIL #1

in #deutsch5 years ago (edited)


TEIL #1


1. Einleitung

Wie bereits aus dem Titel ersichtlich, steht im Zentrum der folgenden Arbeit der Versuch einige der bedeutsamsten Drogen in einem historisch-kulturellen Kontext näher zu bringen. Im Zuge dessen erscheint eine Erläuterung des Begriffs Droge für ein besseres Verständnis der Thematik zweckdienlich und unabdingbar.

Somit wird im ersten Schritt eine mehr oder minder ausführliche Definition dieses Begriffs unter Beachtung der verschiedensten Perspektiven zu finden sein, die im Folgenden von einer Beleuchtung der einzelnen Stoffe abgelöst wird. Es ist zu beachten, dass die Erläuterungen lediglich einen kleinen Ausschnitt bieten und sich hierbei sehr viel mehr sagen lassen würde, was aber den Rahmen dieser Seminararbeit sprengen würde. Für ein profunderes Eintauchen in die Welt der Stimulantien empfiehlt es sich, die im Literaturverzeichnis angegebenen Werke und besonders das Werk von Schmidbauer und Vom Scheidt zu studieren. —

Der abschließende Teil dieser Untersuchung besteht im Weiteren aus einer Betrachtung der zukünftigen gesellschaftlichen Lage im Umgang mit Drogen und dessen Möglichkeiten. Abschließend findet sich ein Gedicht zur Suchtthematik, das den Anspruch erhebt, das wissenschaftliche Feld verlassen zu dürfen. —


2. Definition des Begriffs Droge

2.1. Etymologische Bedeutung

In seinem Buch »Rausch, Kultur, Geschichte« vermutet Martin Tauss hinsichtlich der Etymologie des Wortes Droge »eine Rückentlehnung aus dem französischen Wort ›drogue‹« (Vgl. Tauss. Rausch, Kultur, Geschichte. — S. 38), das hauptsächlich für »aromatische und wohlriechende Stoffe« (Vgl. Tauss. Rausch, Kultur, Geschichte. — S. 38) steht.

Weitere denkbare Quellen sind das mittelhochdeutsche Wort trucchan, das niederdeutsche droge und das niederländische Wort droog, die allesamt auf einen trockenen Zustand verweisen. Bedenkt man hierbei die medizinische, kulinarische und hedonistische Verwendung getrockneter Pflanzenteile, so könnten auch diese etymologischen Bezüge schlüssig sein. Letztlich kommen noch die arabischen Wörter dowa und drowa für Heilmittel in Betracht. Durch die Kreuzzüge und die Handelsbeziehung zwischen Orient und Okzident, wäre auch diese Ableitung und Übernahme möglich. —

2.2. Wichtige Differenzierungen

Wird vom Begriff der Droge gesprochen, ist die Allgemeinheit der Überzeugung, es handle sich dabei um Substanzen, die eine rauschhafte Wirkung entfalten; oder viel einfältiger noch: es handle sich dabei nur um jene Substanzen, die nach dem rechtsstaatlichen System der Illegalität unterworfen sind. — Vielmehr bezeichnet das Wort Droge in einem pharmazeutischen Kontext »nicht nur die pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Grundstoffe für Arzneimittel, sondern auch die daraus zubereiteten Medikamente«. (Vgl. Tauss. Rausch, Kultur, Geschichte. — S. 38)

Somit sind auch alkoholhaltige Mazerate aus diversen Kräutern wie Rosmarin, Salbei, Melisse, etc. und sogar die verschiedenen Teesorten, die man in einer gut ausgestatteten Apotheke oder Drogerie erhalten kann, unter die Kategorie Droge zu zählen. —

Weiters muss man in Bezug auf die Begriffe Rauschdroge und Rauschgift eine Unterscheidung vornehmen. Hinsichtlich des ersten Begriffs, der Rauschdroge, sei gesagt, dass wenn man diesen Begriff verwendet und dabei all jene Stoffe meint, die eine Veränderung des Bewusstseins bewirken, nicht alle Stoffe einen Rausch herbeiführen. Man denke hierbei an die Opiate wie z.B. Heroin, die zwar eine gewisse Trübung des Bewusstseins bewirken, die aber »erst im toxischen Konzentrationsbereich« (Vgl. Martinetz. Rauschdrogen und Stimulantien. — S. 5) Halluzinationen auftreten lassen. Ebenso verhält es sich mit Kokain. Es erzeugt keinen Rausch, sondern vielmehr ein psychisches sowie physisches Wohlbefinden; eine Art Euphorie. Grundsätzlich kommt es aber auch darauf an, inwieweit man den Begriff des Rausches definiert.

Beim Wort Rauschgift im normalen Sprachgebrauch verhält es sich nicht anders. Samt und sonders denkt hierbei an die gesamte Palette von illegalen Drogen. Dies ist allerdings nicht richtig, denn schon der weise Paracelsus wusste, dass die Dosis ein Ding zum Gift macht oder nicht. So wird jemand, der einmal im Monat seinen Joint raucht kein Gift in seinem Marihuana sehen, sowie ein Chirurg in dem Gift Botulotoxin eben nur begrenzt ein Gift sieht, weil er die Dosis so abgestimmt hat, dass sie nicht als Gift im üblichen Sinne wirkt.
Man sollte also, sofern man sich aufrichtig eingesteht, dass man auf dem Grad der Halbbildung wandert, vorsichtig in seiner Wortwahl sein.

Zudem herrscht in den Fachkreisen heute noch Uneinigkeit, was die Verwendung der verschiedenen Termini betrifft. Es ist vielleicht eine Frage des Geschmacks, welchen Begriff man verwenden möchte. Meines Erachtens ist die treffendste Be- zeichnung die der Stimulantien. — Dieses Wort leitet sich vom lateinischen Wort stimulare ab, was so viel wie anregen bedeutet und wird auch von der WHO; d.h. von der Weltgesundheitsorganisation für gewöhnlich benützt.

In puncto Unterkategorien und die damit verbundenen diversen wesentlichen Eigenschaften, die die einzelnen Stimulantien aufweisen, sei hier die folgende Einteilung des Toxikologen Louis Lewin erwähnt:

• EUPHORIKA — beruhigen das Affektleben
• PHANTASTIKA — rufen Halluzinationen und Träume hervor
• INEBRIANTIA — berauschen

Jean Louis Brau hingegen unterschied wiederum anders. Für ihn galt nur der Stoff Cannabis als Phantastika, während die Stimulantien Psilocybin, Meskalin, LSD, etc. unter die Kategorie der Halluzinogene zu zählen sind. Seine exakte Einteilung ist im Buch »Rauschdrogen und Stimulantien« von Dieter Martinetz einzusehen.


Ende Teil #1


Literaturverzeichnis

Schmidbauer, Wolfgang. Vom Scheidt, Jürgen. Handbuch der Rauschdrogen.
Frankfurt am Main. Fischer Verlag. 2. Auflage 1998

Homer. Odyssee. Übersetzt von Roland Hampe.
Stuttgart. Reclam Verlag. 1. Auflage 1979

Martinetz, Dieter. Rauschdrogen und Stimulantien.
Leipzig. Urania Verlagsgesellschaft. 1. Auflage 1994

Tauss, Martin. Rausch, Kultur, Geschichte.
Innsbruck. Studienverlag. 1. Auflage 2005

Sahihi, Arman. Drogen von A-Z.
Weinheim. Beltz Verlag. 1. Auflage 1990


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noice, dem wird gefolgt resteem. Jeh nachdem wie man Stimulation auffasst: Ist es auch eine "Stimulanz" wenn es nicht beta adrenerg stimuliert? Stimuliert beispielsweise eine gabaerge Substanz, wo doch GABA ein den Sympathikus dämpfender/inhibierender Stoff ist...

Danke für die Mühe bei deinen Beiträgen☺🙏

Lf

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Schöner Beitrag! Vielen Dank!

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