Es kann nur einen geben!

in #deutsch6 years ago (edited)

Warum kann ich nicht zur Abwechslung mal einfach die Fresse halten und nichts sagen.

Nein, es gelingt mir nicht. Ich muss es hinausplärren in den Äther und hoffen, dass irgendwas zurückkommt. Ein Echo, oder so. Es ist wie bei einem verflixten Reflex. Der Hammer am Knie. Oder ein Zwang. Ein Tick, eine Sucht. Vielleicht Sprach-Tourette-Syndrom. Neee, es ist natürlich der Stuhl, der mich dazu zwingt, zu handeln und seinen Auspuff mit Fäkalsprache zu säubern.

Eigentlich habe ich mir wirklich vorgenommen, heute einfach zu schweigen.

Der elfte September ist für die Amis ein Schweigetag. Ein ganz besonderer Trauertag. Für mich wäre der elfte September halt ein Feiertag gewesen, weil ich hätte, bestimmt freibekommen, wenn ich mal zur Abwechslung das Maul gehalten hätte. Aber wenn der Stuhl zu den Waffen ruft, dann folgt der Artpoet ohne Widerwillen. Und so bin ich nun auch heute da und kann gedenken. Dort in Amerika gedenkt man den Opfern des elften September 2001 und ich würde lügen, wenn ich sagte, nur dort, denn bei uns hier, in Europa gedenk man der Zeit vor dem elften September.

Der 9/11 hat die Welt radikal verändert.

Es gibt eine Zeitrechnung davor und danach. So wie zum Beispiel gesagt wird, vor der Eiszeit und nach der Eiszeit, oder vor den Dinosauriern und nach dem Meteoriteneinschlag. Und während gedacht wird, an die größte Katastrophe der Menschheit, gibt’s wieder geile Aktionsbilder einer kontrollierten Sprengung und sensationelle Aufnahmen von Flugzeuglandungen direkt von Ground Zero.

Es ist bald 20 Jahre her, dass dieses größte Kunstwerk aller Zeiten,

so wurde, es schon einmal von einem Künstler genannt, kreiert wurde und durch seine wuchtige Existenz, die globale Welt in eine zeitlich eingefrorene reaktionäre Abwehrhaltung katapultierte. Der Terror war nicht länger mehr ein avantgardistisches regionales kreatives Start-up-Programm direkt aus Berlin Mitte, nein, der Terror wurde ein global erfolgreiches Mainstreamprodukt auf Franchisebasis. So ähnlich wie McDonalds!

Alleine schon für die Idee der globalen Vermarktungsstrategie müsste es den Wirtschaftsnobelpreis geben.

Unfassbar, eigentlich, dass Osama Bin Laden damals in den frühen Nullerjahren nicht in Stockholm ausgezeichnet wurde. Stattdessen hat der Obama einen Friedensnobelpreis bekommen, obwohl der keinen Krieg anzettelte. Aber egal. Was zählt, ist das Produkt, oder besser gesagt, das Marketingprodukt. Und da hat sich seit den Anfängen des Terrors echt viel getan. Die CI zum Beispiel, so nennen die werbe und Marketingfuzzis die Corporate Identity, sozusagen, das Erscheinungsbild, das ein Unternehmen im Rahmen seiner Public Relations anstrebt und in dem sich das Selbstverständnis des Unternehmens widerspiegeln soll.

Die Jungs und Mädels an der Marketingfront des Terrors haben bis jetzt alles richtig gemacht.

Heißes Logo heiße Werbespots auf junges internationales radikalisiertes Zielpublikum zugeschnitten und viele Actionszenen direkt aus der täglich verfügbaren Terrorkriegshölle laden ein. Was kann man da noch besser machen? Gute Frage! Vielleicht mehr nackte Haut! Aber Jungfrauen und Sexsklavinnen birgt auch reichlich Sex-Appeal und wirkt nebeneinanderstehend sehr verstörend, aber auch anziehend. Eine jungfräuliche Sexsklavin vielleicht. Wer würde das nicht wollen?! Na egal!

Seit dem der weltweite Terror echt cool und hip geworden ist

und nicht nur mehr als ein Randphänomen der Massenkultur gesehen werden kann, hat auch der Mainstream Medienschnellzug seine Schienen gelegt und zeigt die neuesten Produkte in seinen News Channels und Newspapers 24/7 und spielt den Content rauf und runter.
Na, wenn das Mal nicht eine geniale Marketingstrategie ist, denn für Nachrichten zahlt man keine Werbegebühren, weil die Sender das eigenmächtig senden und das auch noch zur besten Primetime. So werden immer mehr Menschen, immer öfter mit dem Terror konfrontiert und durch die Nachrichten auch zum Terror teilweise verführt. Großartige Strategie. Edward Louis Bernays, der Erfinder der Propaganda, wäre nicht umsonst bestimmt sehr stolz auf diese Art der Public Relations.

So ist der Siegeszug des Terrors und der begleitende Kampf gegen den Terror

eines der größten wirtschaftsrelevanten Schlachtfelder des modernen Zeitgeistes und natürlich gibt es nur zwei Farben auf dem Schachbrett. Schwarz und Weiß. Du bist entweder dafür, oder dagegen. Ein Gelangweiltes ist mir egal, kommt doch niemanden über die Lippen. Das Thema polarisiert, provoziert, beängstigt und berührt und macht Schlagzeilen. Und natürlich sind die Amis, eh klar, mittendrin im Zauberspiel um die Herzen rund um den Globus und zocken ganz vorn mit und legen volle Kanne nach, wenn es heißt, wir ficken den Terror kräftig in den Arsch und geben dem Terror mächtig Salz und Pfeffer und so natürlich auch ein schönes Konterfei und heben den Konflikt in die Hall of Fame für Business Administration. So wie Coca Cola versus Pepsi. Ein legendäres Duell! Beide Giganten brauchen einander, um sich gegenseitig zu legitimieren und um sich besser zu zu machen, als das Konkurrenzprodukt. Aber Vorsicht, Falle!

Heute ist der Jubiläumstag der schlimmsten Menschheitskatastrophe aller Zeiten

und bald jährt sich die Geschichte zum zwanzigsten Mal. Und deswegen gibt’s selbstverständlich mittlerweile auch ein neues schönes Hochhausgebäude am Ground Zero. Weil nach dem World Trade Center Desaster baute man dort rotzfrech gleich ein neues World Trade Center Building. Aber statt der dualistischen Zwillingstürme gibt’s jetzt nur noch einen einzigen Tower, der dort in die Höhe ragt und der heißt schlicht und einfach, One World Trade Center. Und so endet die Geschichte der Diversität und der Dualität und bringt uns zur Schlussweisheit in einer wirtschaftsstrategischen Überlebenstaktik around the World.

Der heilige Gral !

Es kann nur einen geben! Ende und Aus!

Einen schönen Feiertag wünscht der Artpoet!

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Ich bin wieder mal förmlich erschlagen von der schieren Macht der Worte.

Irgendwie tut der Stuhl ja auch ein gutes Werk mit seinen Peitschenschlägen...

Anscheinend gehts halt nur mit der Peitsche!

Diese Selbsterkenntnis wird Dir für die Zukunft einiges erleichtern!

Stimmt, ich kann mir einreden, dass Sklaverei mit Androhung von Gewalt, für die Erhöhung der Produktionsleistung sinnvoll ist! Verdammt und ich habe recht! Unter Druck gesetzte Sklavenarbeiter sind echt die besseren Arbeiter! Ich sehe es doch an mir!
Und man kann sie bis in den Tod treiben und ausbeuten!
Oh Mann, der Stuhl hat vielleicht ein Glück, weil er so viele Hamsterräder besitzt! Damit könnte er ein ganzes Atomkraftwerk bestromen!

Du bist auf dem richtigen Weg!

Wo sind die Bilder zum Text meine Schöne?

Ach da unten...

danke sehr informativ, hatte das gar nicht mit bekommen, sehr schlimm, wird immer schlimmer in der Welt. In Wuppertal hats wohl auch gebrannt.

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It would be better if there was no duel and terror, too

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