Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide 74 Meister der Pyramide - 4 von 6

in #deutsch5 years ago


Was bisher geschah: Gedemütigt ertragen die Biestjaeger ihre Gefangenschaft. Die Salbungen durch Zisba helfen ihnen zu gesunden, doch schon regen sich Ausbruchspläne in den Köpfen der Gefesselten.

»Wir haben den unterirdischen See geflutet«, gab Grayden zu.
»Den unterirdischen See?«
»Wo die leuchtenden Steine schweben.«
»Nun, das Problem lässt sich leicht lösen. Banke-Tau, schicke die Crocylen los.«
Der Bakhauva wollte sich umdrehen als Grayden weiter sprach.
»Das wird nichts nützen. Wir haben die Gänge gesprengt, da kommt niemand mehr durch«, log der Schildmeister.
»Das werden wir schnell festgestellt haben.« Mit einem Wink entliess er Banke-Tau. »Gut, das ihr euch entschieden habt meine Fragen zu beantworten.«
Grayden hatte ihm geantwortet, in der Hoffnung seinen Leuten helfen zu können und Zeit zu schinden.
»Wer seid ihr wirklich, Grayden?«
»Ich bin Schildmeister des Karanthar-Mondordens.«
Gressk schien beeindruckt.

»Da haben wir ja einen richtigen Fang gemacht. Einen Schildmeister, so so. Welch unerwartete Ehre.« Er überlegte. »Und was macht ein Schildmeister so weit von seinem Orden entfernt, hier, mit ein paar Abenteurern?«
»Ich bin auf Kristallsuche«, log er wieder
»Ah, die berühmte Kristallsuche. Hier gibt es keinen Kristall, Schildmeister. Da muss ich euch wohl leider enttäuschen.«
»Dann können wir ja gehen. Wärt ihr so freundlich uns die Fesseln abzunehmen?« fragte Shana ironisch.
»Auch damit muss ich euch enttäuschen. Ihr werdet hier bleiben müssen.«
»Was macht ihr hier und was habt ihr mit den Kindern vor?«, fragte Dimitrion.
»Ich stelle die Fragen, Halbelf.«

Er wanderte einige Minuten auf und ab. Sie wissen also von den Proben. Gressk beschloss, das er alles nötige erfahren hatte. Er würde die Matriarchin in Kenntnis setzen müssen, sobald Banke-Tau zurück war. Gressk verliess den Kerker und atmete die frische Luft auf dem Tempelplatz ein. Wenn diese Abenteurer von uns wissen, wie viele andere werden kommen?, fragte er sich.

Sie mussten so schnell es ging die Versorgung wiederherstellen. Sonst wären Jahre des Aufbaus umsonst gewesen. Massnahmen mussten ergriffen werden. Gressk rief einen Crocylen herbei und trug ihm auf, das er den Ankylor sofort im Saal der Schädel zu sprechen verlangte. Unterwürfig nickte die Echse und eilte davon. Zisba kam ihm auf dem Weg dorthin entgegen. Nach einer kurzen Aufforderung lief sie in Richtung Altarraum davon um die Wandelpriester zu holen. Der Regulan ging derweil zur Pyramide und betrat den Saal. Es war ein langer Raum der eine ebenso lange Tafel beherbergte. An ihrem Ende stand ein Thron, gefertigt aus dem Selben grün schimmerndem, schwarzen Material wie die Pyramide. Die Decke war hoch und es hingen riesige Schädel herab die zu prächtigen Kronleuchtern umgestaltet worden waren. Gressk setzte sich neben den Thron und wartete. Kurze Zeit später betrat der führende Crocyle den Raum und verbeugte sich vor dem Thron, dann drehte er sich zu Gressk.

»Du hast mich rufen lassen?«, fragte er in kratzigen und rauen Ton.
Er mochte es nicht, wenn er wie ein Bursche gerufen wurde. Es war verachtend und ihm stand eine ehrenvollere Behandlung zu. Als Kommandant hatte er sich die Führungsspitze blutig erkämpfen müssen. Die Klauenkette die um seine Hüfte hing war der sichtbare Beweis. Davon zeugten zwei große Narben, die erste die von seiner geschuppten blattgrünen Brust bis über die linke Schulter und die zweite, welche über die Schnauze bis zum dicken Hals verlief. Er war an die zwei Meter groß und kräftig gebaut. Bei jeder Bewegung sah man das Muskelspiel unter seinen Schuppen und er bewegte sich für einen Crocylen geschmeidig und wirkte so noch heimtückischer. Sein Oberkörper war bis auf einen goldmatten Brust- und Schulterpanzer unbekleidet. Auf seinem Rücken wuchsen in zwei Reihen spitze Hörner. An seiner Hüfte hing ausser der Kette noch ein Lederschurz, verstärkt durch ebenfalls goldmatt scheinende Metallplatten und daran hing sein reich verziertes Sichelschwert. Darüber hinaus genoss er alle Privilegien die einem Ankylor zustanden und er kostete besonders oft von den Früchten im heiligen Ziggurat wo die Menschen den Crocylengötter Gefangene als Opfer darbrachten.

»H´razak, du musst die Wachen und die Streifen verstärken. Erhöhe die Anzahl der Kampfübungen und stelle die besten Kämpfer als Pyramidenwache vor die Kammer der Matriarchin. Wir könnten bald mehr als nur ein paar Streuner hier erwarten.«
H´razaks Augen blitzten auf.
»Das habe ich schon längst veranlasst. Als ihr geschlafen habt, tauschte ich die Pyramidenwache aus als wir mehrere tote Wachen ausserhalb des Tals fanden. Dann fingen wir eine Zwergin, die in der Nähe ihr Lager aufgeschlagen hatte und warfen sie in den Kerker. Ihr könnt euch selbst davon überzeugen, Regulan.«
»Ihr habt also eine Zwergin gefangen?«, eine Ahnung stieg in ihm auf.
»Ja Regulan.«
»Und ich wurde nicht benachrichtigt?«
Der Ankylor erzeugte ein wütendes Grollen.
»Natürlich nicht. Ihr habt geruht.«
Gressk stand auf und legte seine Hand auf eine Thronlehne.
»Wenn du es noch einmal wagst die Sicherheit der Matriarchin zu riskieren und weiterhin so nachlässig bleibst H´razak, dann werde ich persönlich deine minderwertige Seele in den Abgrund schicken. Und das wird nicht schnell vorbei sein, das garantiere ich dir Ankylor«, Gressk fixierte den Kommandanten mit seinen Augen und richtete seinen Stab auf ihn.
Ein bedrohliches Zischeln war H´razaks Antwort.
»Nun geh´ und tue was dir aufgetragen wurde.«

Der Kommandant drehte sich um und verliess wutschäumend den Saal der Schädel. Als der erstbeste Crocyle ihm über den Weg lief, stürzte er sich auf ihn und zerfetzte den Unglückseligen mit bloßen Krallen. Das verschaffte H´razak immer noch keine Befriedigung und er reagierte sich bei blutigen Übungskämpfen ab.

Gressk fuhr mit der Hand über den Thron. Die Crocylen mussten immer unter Druck gesetzt werden ansonsten würden sie rebellisch und aufmüpfig. Einige Zeit später kam Zisba mit den Wandelpriestern in den Saal. Die vier Priester waren allesamt kahl geschoren und besaßen eine grünliche Haut, die an einigen Stellen sogar geschuppt war. Ihre Oberkörper waren überdeckt mit Narben und Bemalungen in Schwarz und Grün. Sie trugen einen weit geschnittenen, schwarzen Rock und gingen barfuß. Ihre Gesichter sahen aus als wenn sie irgendwo zwischen menschlich und crocylisch stehen geblieben wären. Es war eine Zwischenstufe die zur nächsten Ebene der Wandlung führte und unter ihnen als hohe Ehre galt, den Göttern nahe stehend. Sie verneigten sich vor dem Regulan und begrüßten ihn förmlich.

»Ihr werdet die nächste Zeit in unmittelbarer Nähe zur Pyramide Posten beziehen. Es scheint, das wir uns zu sicher gefühlt haben. Reißt alle Fremden die ihr seht. Keiner darf die Tempelanlage betreten, verstanden?«
»Wir werden tun was du verlangst, ehrwürdiger Regulan.«
Leise verliessen sie den Saal und begaben sich an verschiedene Stellen im Tal und den Dschungel. Jeder von ihnen konzentrierte sich und leitete die Verwandlung ein. Nach wenigen Minuten waren aus ihnen Krokodile geworden und sie mischten sich unter die anderen.

Regulan Gressk wusste, das er sich auf sie verlassen konnte. Jetzt war es nur noch an Banke-Tau ihm zu berichten wie es um die Enegieversorgung stand. Geduldig wartete er im Saal. Zwischenzeitlich brachte ihm Zisba eine Mahlzeit damit er sich wieder stärken konnte. Nach seiner Meditation brauchte er immer alle paar Stunden Nahrung, das wusste sie und sie kam eifrig ihren Pflichten nach. Sehr viel später kam der Bakhauva mit einem Trupp von Crocylen zurück. Er war verdreckt und sah nicht zufrieden aus.

»Nun?«, fragte Gressk.
»Sie haben gelogen, der Zugang zum See ist nicht versperrt. Allerdings hat der See die ganze Kaverne überflutet und das Schott ist verschlossen. Wir haben es nicht geschafft es aufzubrechen. Jedes Mal wenn wir es versuchten, schien uns aus dem Wasser etwas an und lähmte die Crocylen.«
»Ein Licht im Wasser, sagst du?«
Gressk schloss die Augen. Die Steine lebten wieder. Damals hatte er sie für ausgebrannt gehalten, ihre Seelen im Abgrund verloren. Nur noch eine Quelle übrig die er anzapfen konnte. Jetzt musste er einsehen, das er sich geirrt hatte und diesen Irrtum musste er schnellstens korrigieren. Gressk stützte sich auf seinem Stab empor und blickte Banke-Tau an.
»Nehme zwei Ladungen mit und sprenge das Schott.«
»Aber dann ersauf´ ich in den Gängen.«
»Dann lass dir was einfallen. Nur mache es schnell. Es gilt keine Zeit mehr zu verlieren. Übermorgen muss das Ritual stattfinden. Es muss.«

Banke-Tau senkte den Kopf und sah auf den kleinen Menschen herab. Es könnte so leicht sein ihn einfach zu zertreten, ging es ihm durch den Kopf, dann schnaubte er und ging in seine Gemächer.
Dort schliefen seine Frauen in den zerwühlten Kissen.
Er überlegte und dann fiel ihm ein was er unternehmen konnte. Banke-Tau rief den Crocylentrupp der ihm gefolgt war und aus der Waffenkammer nahm er mehrere Gläser einer silbernen Flüssigkeit mit. Er ging so schnell voraus, das die Echsen laufen mussten um mit ihm Schritt zu halten.

Fortsetzung in Nr. 75 - Meister der Pyramide 5 von 6 ...

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