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RE: 10. September bis 16. September - Wochenrückblick in eigener Sache

in #deutsch6 years ago

Lieber Wolfram,

bei deiner Halloisierung hast du die Klugscheißer außer acht gelassen. Das macht aber nichts, die stehen wie immer sogleich auf der Matte und geben auch ungefragt zu allem ihren Senf dazu.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Wortschöpfung. Ich entnehme deinen weiteren Angaben, dass ich nun 24 Stunden Zeit habe, sie der Duden-Redaktion vorzuschlagen. Wenn das Wort angenommen wird, kann ich seine Verweildauer in des Deutschen Pflichtlektüre allerdings nicht festlegen, einige Wörter gelangen leider recht schnell auf's Abstellgleis. Deinen Lesern möchte ich bereits jetzt ans Herz legen, das einfach gebeugte Verb "halloisieren" nicht mit "hallowisieren" zu verwechseln, was soviel wie "heilig sprechen" bedeutet.

Ein Blick in Pareys Buch der Insekten veranlasst mich zu folgender Vermutung:
Du hast die Raupe eines Windenschwärmers entdeckt. Das Habitat im südlichen Europa käme neben dem Bildvergleich schon hin. Ich bin mir aber natürlich nicht sicher und würde dich an den Experten Herrn @faltermann weiter empfehlen.


Bezüglich des hohen Besuchs machst du es aber wirklich spannend. Politiker zwecks Austausch mit dem Chefredakteur eines Satireblattes? Das ist aber mutig! Und bestimmt etwas Besonderes, in eure Gegend verirren sich laut Tourismusverband doch sonst angeblich nur katholische Glaubenstouristen.
Auf jeden Fall erfreut sich die BRenNgLAS-Redaktion höchster Diskretionsfähigkeit, immerhin ist die Information noch nicht bis in die Schlagzeilen eines Schmierblattes mit hoher Auflagenzahl des Springer-Verlags gelangt.
Daniel Günter verweilt derzeit mit einer größeren Delegation auch weiblicher Kolleginnen in China, so dass mich die japanischen Messerschärfer ein wenig irritieren.
Wenn du magst, kann ich dich unterstützen und in den nächsten Tagen eine Anleitung zum Umgang mit dem gemeinen Norddeutschen veröffentlichen. Bis dahin stelle sämtliche Vorbereitungen umgehend ein! Und hole bloß den im Kuhstall ausgerollten roten Teppich zurück! Der Norddeutsche an sich liebt kein Bromborium. Wenn er sein natürliches Habitat verlässt, fühlt er sich am wohlsten, wenn seine unbekannte Umgebung sich ihm als "ganz normal" erschließen kann, was sich für ihn südlich der Elbe ohnehin schon als schwierig erweist. Bleib(t) also alle mal ganz ruhig, die Anleitung folgt!

Viele Grüße aus dem Norden
Christiane

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Wenn jemand Pareys Buch der Insekten im Schrank hat, dann hat derjenige sicher einen besonderen Bezug zur Natur und allem was sie umgibt. Deine Bestimmung ist absolut richtig. Die Bilder zeigen die Erwachsene Raupe kurz vor der Verpuppung. Die Raupe ist in ihrer Farbe äußerst variabel. Sie frisst Ackerwinde (Convolvulus arvensis) und verpuppt sich in loser Erde. Leider kann die Puppe den deutschen Winter nicht überleben. Bei Themperaturen unter 5° stirbt die Puppe ab.

Windenschwärmer (Agrius convolvuli)_Q22A69458_HF-BF.jpg

▲ Vollbildansicht ▲

Der Wanderfalter zählt übrigens zu den schnellsten Schmetterlingen. Er erreicht im Flug Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h.

Herzlichst, der @faltermann 🦋 🐛

Wow, danke, dass du dich gemeldet hast und meine Vermutung bestätigen konntest! Das freut mich wirklich. Da ihr Fundort Kroatien ist, hat die kleine Raupe vielleicht eine Chance, den Winter zu überstehen.
Der Parey ist ein (fast) ständiger Begleiter in Wald und Flur oder zumindest nach den Spaziergängen in der Natur. Da sind wirklich gute Abbildungen enthalten, die, wie man sieht, auch den absoluten Laien auf die richtige Spur führen.
Schönen Abend,
LG Chriddi

Danke für die Aufklärung!
Irgendwie erinnert mich der Bursche an einen amerikanischen Tarnkappenbomber. Da mein Exemplar wieder an alter Wirkungsstätte eingetroffen ist, weiß ich ja nun, wo ich ihn besuchen und ein Auge auf ihn werfen kann. Bei den militärischen Aussichten, vielleicht keine schlechte Idee.
Was @chriddi betrifft, da mogelt jemand ein bisschen. Mir hat sie nämlich verraten, es sei ihr Mann, der sie in den Wald begleitet. Und einen Flur hat sie überhaupt nicht. Wenn man klingelt, steht man sofort im Wohnzimmer. Von dem Herrn Parey höre ich jedenfalls zum ersten Mal was. Wahrscheinlich zugezogen? Oder er mäht @chriddi 's Wiese?

Wenn diese Tarnkappenbomber wirklich bis auf 100 km/h beschleunigen können, sollte ich mir vielleicht doch einen Schutzhelm zulegen?!

Liebe Grüße
Wolfram

Hallo Christiane,
Termine unter freiem Himmel und die Müdigkeit am Abend ließen keine frühere Reaktion zu.
Ein kleines, handliches Faltblatt mit Empfehlungen was den Umgang mit Sibirianern angeht, kann auf jeden Fall nicht schaden. Obwohl eigentlich auch genügend Fettnäpfe vorhanden wären. In der Richtung ist die Redaktion immer bestens vorbereitet.
Das BRenNgLAS ist außerdem kein reines Satire-Blatt. Zumindest das Impressum ist mit dem der FAZ vergleichbar und kommt ganz ohne Häme und gekochten Schinken aus.
Da dank deiner und der Hilfe von @faltermann die Identität des Krabbelmonsters mit Richtantenne geklärt ist, konnte der Rücktransport in die alte Heimat durch die Souffleuse in Angriff genommen werden.
Alfons ist übrigens stocksauer über die Entwicklungen in dieser Sache, da er bereits das Formular für die Beantragung von EU-Subventionen aus dem Trockner gezogen hatte.
Jetzt frage mich nicht, wieso aus dem Trockner? Aber wahrscheinlich hat er keinen Radiergummi und beseitigt gefälschte Angaben bei 60° in der Waschmaschine.
Komme ich gerade vom Thema ab?
Habe ich überhaupt jemals ein Thema besessen? Aber gefüllte Pfannkuchen, da hätte ich noch ein paar griffbereit. Themen sind auch meist zu schwer zu verdauen ...

Jetzt wird es spannend ...

Wolfram

Alles klar, lieber Wolfram, ziehe deine Schlüsse aus dem kleinen Faltblatt. Trage es immer bei dir und es wird euch nichts geschehen. Der Norddeutsche ist sehr geduldig und wird verstehen, wenn du ihm sagst: "Moment, ich muss mal eben etwas nachlesen." Grundsätzlich ist es natürlich besser, die Ratschläge für den Umgang mit dem gemeinen Norddeutschen an sich auswendig zu beherrschen, vielleicht reichen dafür ja noch zwei Wochen.
Liebe Grüße,
Christiane, die dir demnächst eine Raupe als ein afrikanisches Elefantenküken verkauft, falls du fortfährst sie übelst zu beschimpfen... 😘

Wie sollte ich je auf die Idee kommen dich übelst zu beschimpfen? Ich kenne weder diese Form des Komparativs, da ich mich bei übel und üblicherweise aus der deutschen Grammatik verabschiedet habe, noch beschimpfe ich Menschen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit mit offenen Armen auf mich warten.
Sollten diesem durchaus üblichen Adjektiv etwas wie verhängnisvoll, fürchterlich, entsetzlich, furchtbar, fatal, schrecklich, desaströs, unheilvoll anhängen, dann einigen wir uns darauf, das Wort auf die Tribüne zu verbannen. Also keine Gelegenheit wieder am Spielgeschehen teilzunehmen.

Ich bin mir ganz sicher, dass es nicht blutig wird und wir diesen kleinen Disput auf sprachlicher Ebene Regeln werden. Moment, ich schau mal nach... Ah, in bis zu fünf Sätzen.

Gut gebrüllt Löwe!

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