Sind deutsche Immobilien noch eine sichere Wertanlage?

in #deutsch6 years ago (edited)

„Die beste Altersvorsorge ist eine Immobilie“ - Dieser Slogan hat sich speziell in die deutschen Hirne eingebrannt. Kritische Fragen oder logische Zusammenhänge, die dieses Dogma hinterfragen, werden hart abgestraft. Beschimpfungen und Unterstellung von Neid muss man aushalten können, wenn man des Deutschen liebstes Altersvorsorgeobjekt, auch nur ansatzweise in Frage stellt. 

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieser Beitrag, wie auch die vorherigen Beiträge

Sind Immobilien noch eine sinnvolle Kapitalanlage – Drohen zukünftig Sondersteuern auf Immobilen?
https://steemit.com/deutsch/@denk-mit/sind-immobilien-noch-eine-sinnvolle-kapitalanlage-drohen-zukuenftig-sondersteuern-auf-immobilien

Immobilieneigentümern drohen drastische Grundsteuer-Erhöhungen – Platzt jetzt die Immobilien-Blase?
https://steemit.com/deutsch/@denk-mit/immobilieneigentuemern-drohen-drastische-grundsteuer-erhoehungen-platzt-jetzt-die-immobilien-blase

nicht dazu dienen sollen, Immobilienbesitzer zu verängstigen oder gar in Panik zu versetzen. Es soll eher als Warnung an alle verstanden werden, die kurz vor einer waghalsigen Kauf-Entscheidung einer Immobilie stehen. Man sollte diese nochmals überdenken und auch ausgeblendete Risiken in Betracht ziehen. Denn täglich werden neue und im speziellen, sehr junge Leute, von Finanzberatern förmlich dazu überredet sich, mit langjährigen Knebel-Kreditverträgen für vermeintliches „Betongold“, selbst zu geißeln.

 
(Bild: www.pixabay.com)

Da die meisten Immobilien kreditfinanziert werden müssen, sind die Immobilienpreise grundsätzlich auch von der Höhe der Zinssätze abhängig.
In Niedrigzinsphasen wie derzeit, können potentielle Interessenten sich größere Darlehen leisten, was die Immobilienanbieter über den Nachfrageeffekt dazu veranlasst, die Verkaufspreise höher anzusetzen.
Steigen die Zinsen dagegen, tritt der umgekehrte Effekt ein - dann können sich Interessenten nur noch kleinere Darlehen leisten und die Immobilien-Anbieter müssen ihre Preisforderungen zurück nehmen.

Natürlich ist auch der Standort einer Immobilie extrem wichtig. In einer sehr guten Lage, zB. Im Stadtzentrum einer Metropole, in einer hochfrequentierten Fußgängerzonen-Einkaufsstraße, wird sich der Preis auf einem sehr hohen Niveau bewegen und die Immobilie wird den Wert über Jahre hinweg erhalten, wahrscheinlich sogar steigern. Voraussetzung dafür ist aber eine sorgfältige, meist auch kostenintensive Instandhaltung.

Auch wenn Immo-Preise steigen, ist das kein Garant für Rentabilität, da man immer alle Kosten und Aufwände berechnen und berücksichtigen muss. Insbesondere die eigengenutzte Immobilie ist aus verschiedenen Gründen keine Investition, sondern eher ein Luxusgut und Konsumobjekt!

Andreas Popp gibt im nachfolgenden Video Hinweise auf einen möglichen Zusammenbruch des europäischen Immobilienmarktes. Gefahren bestehen durch die grundsätzlich marode Versicherungsbranche, die durch Immobilienverkäufe ihre dramatischen Eigenkapitalstöcke „krisenmanagen“ müssen. Dies ist bedingt durch unausweichliche Forderungen neuer EU-Richtlinien.

Ein weiterer Aspekt ist, dass viele finanzstarke Personen das sinkende Schiff Europa verlassen, während eine unüberschaubare Anzahl von finanzschwachen Menschengruppen die europäischen Rettungsinseln überfluten. Das Argument dass dadurch erhöhte Nachfrage nach Wohnraum entsteht, ist sicherlich nachvollziehbar. Aber wie dies finanziell bewerkstelligt werden soll, wenn das „große Kapital“ abfließt, bleibt meist unbeantwortet. Denn weder die zugereisten Neubürger, noch unsere Sozialkassen haben dafür Überschüsse an Geld.  

Herr Popp hinterfragt auch die stets einseitige Betrachtung des niedrigen Zinssatzes, dem man das finanzierte Gut nicht gegenüberstellt. Denn die zweite Seite ist das zu finanzierende Objekt. Erst die Kombination aller Faktoren ergibt die echte Zinsbelastung, wie im Video genauestens erklärt wird. 


(Videoquelle: www.youtube.com)

In Anbetracht der systemischen Umbruchphase des Finanzsystems, in Verbindung mit den weltweiten politischen Maßnahmen die man derzeit eingeleitet hat, sollte eine Investition in Immobilen, als finanzielle Absicherung, kritischer denn je hinterfragt werden!

Sort:  

Der Popp ist mir persönlich etwas unsympatisch vielleicht auch weil er schon desöfteren sich negativ zu Cryptos ausgesrpochen hat.

Ich halte ihn für einen brillanten Ökonomen und Analytiker, aber im Bezug auf Cryptos, muss ich dir Recht geben. Aber da ist er nicht der einzige Makroökonom, der im Bezug auf Weitsichtigkeit in Sachen Cryptos enttäuscht.

Der Slogan stammt aus der Nachkriegszeit und war ca. 30 Jahre lang gültig. Wer sich bis Ende der 70er Jahre Wohneigentum angeeignet hat, der konnte die Kaufkraft seines investierten Geldes erhalten oder auch vermehren. Bei Investitionen ab den 80ern ist, bis auf wenige Sonderfälle, ein Kaufkraftverlust entstanden (wirklich alle Kosten eingerechnet). Das ist rein betriebswirtschaftlich. Jede Immobilie bringt auch einen individuellen emotionalen Gewinn, den jeder Eigentümer selber in "Zahlen" für sich errechnet.

Du brings es mit diesem Artikel auf den Punkt. Ich kann dir bei allen eigentlich nur Zustimmen... Und auch der liebe Andres hat mit seinen aussagen im video soweit recht nur kann ich den Andres leider im Moment auch nicht so ab, aus genau den schon von dir und @depotboost benannten Gründen im Bezug zur Cryptoszene.

Aber egal, dein Artikel ist jedenfalls klasse und Andres Popp wird die Cryptoszene irgendwann vielleicht auch besser verstehen ;)

LG von @fratheone

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