19 Jahre Südostasien - riskanter Aufenthalt in Kambodscha (Teil 11) 🌴

in #deutsch7 years ago (edited)

Sok Sabai liebe steemit Community, in den vorangegangenen Teilen von "19 Jahre Südostasien", habt ihr erfahren, wie ich nach Thailand ausgewandert bin, eine Partnerin kennengelernt haben und mit ihr auf der tropischen Insel "Chang" ein Restaurant eröffnet habe. Dieses Mal geht es auf eine völlig verrückte Tour nach Kambodscha, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet.

tropische-insel.jpg

Gegenüber von unserem Restaurant, in der Bungalowanlage, wo wir zuvor gewohnt haben, zog für ein paar Monate, ein Deutscher mit seiner thailändischen Frau ein. Er kam öfter zu uns ins Restaurant rüber und wir freundeten uns an. Ich erzählte ihm, dass ich demnächst wieder über die Grenze nach Kambodscha gehen musste, um mir ein neues Visum in den Pass stempeln zu lassen.

Dies tat ich normalerweise auf dem kürzesten Weg, beim nächstgelegenen Grenzübergang in der Provinz "Trat", wozu auch die Elefanteninsel gehört. Er schlug vor, dass wir die Tour dieses Mal gemeinsam machen, aber nicht auf der üblichen Route, sondern zu einem weiter entfernten Grenzübergang in der Nachbarprovinz. Dort würde sich auf thailändischer Seite ein riesiger Markt befinden, auf dem sowohl Thais, wie auch Kambodschaner alles verkaufen, was man sich nur denken kann.

Den Vorschlag fand ich gut, zumal ich diesen Ort nur vom Hörensagen kannte, und so machten wir uns eines Morgens auf den Weg. Ich, um mein Visum erneuern zu lassen und er, um auf dem Markt zu stöbern. Die stundenlange Fahrt dorthin, die wir in alten unklimatisierten Überlandbussen hinter uns brachten, war eine wahre Höllentour.

inselleben.jpg

Hütten von Insulanern auf der Insel "Chang"

Als wir gegen Mittag an unserem Ziel ankamen und ich ohne besonderen Grund noch mal einen Blick in meinen Reisepass warf, musste ich feststellen, dass ich mich im Datum verguckt hatte. Der Termin, an dem ich eigentlich aus Thailand ausreisen musste, war erst eine Woche später. Ich fragte mich, ob der schwarzgebrannte Fusel sich vielleicht doch auf meine Augen ausgewirkt hat, oder mir die viele Sonne nicht bekam?

Wäre ich zu diesem Zeitpunkt offiziell ausgereist, hätte ich glatt eine Woche verschenkt ... das wollte ich auf keinen Fall. Lieber würde ich mich eine Woche später noch ein Mal zu der Grenzstation auf den Weg machen, die der Insel nähergelegen war. Aber die Fahrt sollte trotzdem nicht umsonst gewesen sein, dafür war der Markt und dem ganzen Drumherum, viel zu interessant.

Dieser Markt war riesengroß, sodass man sich darauf verlaufen konnte. Um sich alles anzusehen, hätte man bestimmt einen ganzen Tag gebraucht. Hier gab es wirklich nichts, was es nicht gab. Groß- und Einzelhändler, Thais und Kambodschaner, alles bunt durcheinander gewürfelt. Es hieß, dass dieser Markt, durch seine direkte Nähe zur kambodschanischen Grenze, ein Umschalplatz für Schmuggelware aller Art sei.

poipet-kambodscha.jpg

Straßenszene in Poipet, Kambodscha (Bild 3)

Wir schlenderten umher und näherten uns der Grenzstation. Dort bot sich mir ein Anblick, der mich irgendwie an das Mittelalter erinnerte. Von kambodschanischer Seite strömten endlose Menschenschlangen über die Grenze, Richtung Markt und ebenso viele wieder zurück. Die Leute waren schmuddelig und zerlumpt. Darunter viel verstümmelte Kriegsopfer, die zum Betteln auf den Markt kamen. Die meisten jedoch zogen große Holzkarren, die riesige hölzerne Räder hatten.

Gerade zog ein alter blinder Mann an uns vorbei, der wie ein Pferd vor einem der Karren gespannt war und von einem kleinen jungen durch eine Art Geschirr gelenkt wurde. Offenbar waren das die Leute, die den Warenverkehr über die Grenze sicherstellten. Kontrollen schien es keine zu geben, denn alle passierten die Grenze vollkommen unbehelligt von den Grenzbeamten. In unserem jugendlichen Leichtsinn beschlossen wir, auszuprobieren, ob wir auch ohne Passkontrolle auf die kambodschanische Seite gelangen konnten.

Wir reihten uns in die Menschenschlange der zerlumpten Kambodschaner ein und kamen so ganz problemlos hinüber. Eigentlich wollten wir nur ein paar Stunden bleiben und uns in der Grenzstadt "Poipet" umsehen. Dass der Grenzübergang um 17:00 Uhr geschlossen wird, hatten wir jedoch nicht bedacht. Zu dieser Zeit war Poipet ein Ort wie aus einem Endzeitfilm.

Wie wir dort festsaßen, mein Bekannter ohne Pass und ich ohne Visum, und ob wir ohne Probleme zurück nach Thailand gekommen sind, erfahrt ihr im nächsten Teil.

Sollte euch mein Beitrag gefallen haben, würde ich mich sehr über ein Upvote, Resteem und Follow freuen!

<- Zurück zu Teil 10

Wie alles begann

Quelle Bild 3

Sort:  

wieder sehr spannend :)

Danke, freut mich :)

Lass uns bitte nicht so lange warten...

Mir fällt beim Schreiben halt immer noch das eine oder andere Erlebnis ein. Hätte auch nicht gedacht, dass das so aufwendig wird. :-D

Na das war ja ein Abenteuer! Es sieht ein wenig gruselig aus 👻

Bin gespannt wie es weiter geht auf deiner Seite... bis demnächst!

Bei uns gibt es übrigens täglich recherchierte günstige Flüge, Reisen und auch andere Impressionen! Schau doch einmal vorbei..🔥

Coin Marketplace

STEEM 0.28
TRX 0.12
JST 0.033
BTC 71315.89
ETH 3677.54
USDT 1.00
SBD 3.76