Oh Schreck, oh Graus, der Trump schon wieder!

in #deutsch6 years ago (edited)

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Eine etwas fassungslose Frage unserer Wahlkreis-Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert auf ihrer Facebook-Page - aus Anlass der heute (1.6.2018) in Kraft getretenen amerikanischen „Strafzölle“ auf Aluminium und Stahl, sie geht so:

„Da stellt sich doch die Frage: Welche Ziele verfolgt man tatsächlich, wenn man das Freihandelsabkommen torpediert, das zum Abbau von 97 Prozent der Zölle geführt hätte?“

Die Frage, die dahinter steht, ist ja: Was will der Trump eigentlich.

Tja. Was will er. Was will er bloß, der Trump. Der Trump, unser und insbesondere unserer Journalisten neuestes Schreckgespenst.

Ich für mein Teil, ich stelle es mir so vor:

Trump ist ja ein Geschäftsmann. Seine Strategie ist recht gut vergleichbar mit der eines neuen Konzernchefs, der eine kriselnde Firma wieder auf Kurs bringen soll. Er ist einer von der Sorte, der einen Stockschnitt durchführt. Heisst: Kosten runter, Strukturen neu organisieren, das Management runderneuern, defizitäre Projekte canceln und überhaupt alles Überflüssige abstoßen. Also: Konzentration aufs Kerngeschäft ("America first!"), Neusortierung des Produktangebots, neue Preisstrategie. Länder und Staaten sind aus diesem Blickwinkel Konkurrenten, die einem Marktanteile bestreiten wollen. Also muss man denen zuvorkommen, etwas dagegensetzen. Selbst stärker sein.

Genau so geht er vor. Und er hat todsicher ganz feste den Tag der Wahrheit im Blick: die Zeit vor seiner Neuwahl. Da bringt er dann ganz furchtbar stolz seine Ergebnispräsentation ein. Dieses wurde eingespart, jenes wurde gesteigert, das Ergebnis ist super.

So tickt der Trump, und für mich ist das also, ehrlich gesagt, vor dem Hintergrund seiner eigenen Vita und seiner Geschäftsverbindungen (auch er gehört zu einem Establishment): nicht überraschend.

Was soll die Dame Europa - treu an die Partnerschaft glaubend, die doch in Wahrheit ein Wettbewerb ist -, was soll die also dagegen machen?

Ich meine: es einfach besser machen.

Auf die Verabredung neuer Freihandelsvereinbarungen setzen. Mit Asien, Afrika, Südamerika, Russland. Das sind Märkte, in denen überall Bedarfe wachsen, und in denen europäische, also auch deutsche Firmen investieren können. In Produktion, die den dortigen Menschen nützt. Mit Technik, die etwas reisst. Auf der Basis von fairen Verträgen, deren sicherlich zähe Verhandlung vieles, was in den heute abgehängten Staaten heute noch schiefläuft, dann bereinigt haben wird. Man wird die Europäer dort mit offenen Armen empfangen.

Sort:  

Freihandelsabkommen...gehen politisch nicht mehr und sind in der Wirkung höchst umstritten. Was man machen könnte, ist, dass man versucht, Kanada in den europäischen Wirtschaftsraum aufzunehmen.
Das wäre ein Schlag in die Magengrube der USA.

Sehe ich nicht so. Freihandel ist der Schlüssel zu der "einen Welt", von der die Fortschrittler immer träumen. Alle Zollschranken abräumen, ermöglicht Teilhabe für Alle.

Wir wissen beide, dass es beim Freihandel nicht nur um den Abbau von Zollschranken geht, die ohnehin kaum noch existieren, sondern v.a. auch um den Abbau von Konsumenten- und Arbeitnehmerschutz, Umweltstandards und allem, was sonst noch "geschäftsschädigend" ist. Dazu wird dann auch noch die Gerichtbarkeit privatisiert.

Im Gegensatz zum Freihandel, wo es nur ums Abbauen gehen, einigt man sich bei einem gemeinsamen Wirtschaftsraum auf gemeinsame Regeln, die durchaus auch strenger ausfallen können (siehe EU).

Erstmal bedeutet "Freihandel" einen Weg zur Chancengleichheit. Heute darf ein armes afrikanisches Land zwar seine Rohstoffe an Europa ausverkaufen, aber höherwertige, aus diesen Rohstoffen gefertigte Halbzeuge und Endprodukte nur über hohe Zollbarrieren hinweg nach Europa liefern. Die Folge: Niemand investiert in solchen Ländern in eine Fabrik, die solche Wertschöpfung erzeugen könnte. Das sind die unsichtbaren Schranken, die die armen Länder davon abhalten, sich zu entwickeln. Sie haben unter solchen Umständen keine Chance.

Das ist zu einfach. Fast schon FDP. Der Freihandel bedeutet auch, dass Lebensmittelexporte aus EU Überschussproduktion in Afrika einheimische Produzenten kaputt machen, weil sie trotz Transport noch billiger sind.

Das ist nur deswegen so, weil es die afrikanischen Länder nicht in die andere Richtung genauso machen dürfen.

Hallo @dorfreporter. Ich schaue nicht jeden Tag, ob du was gepostet hast. Weil du eher selten hier schreibst. Daher hätte ich diesen Beitrag beinahe übersehen und schon viel früher resteemen können. Mein FB–Account funktioniert übrigens nicht mehr. Wenn wir uns also etwas mitzuteilen haben, klappt das nur noch über eMail. Ganz oldschool! Du hat doch meine Mailadresse noch, oder?

Was, rausgegangen aus Facebook. Das ist konsequent.

Gehimmelt! Habe eine Woche Bedenkzeit. Ist alles schon bedacht worden…

Im Ernst? Man bekommt dann Bedenkzeit?

Eine Woche Ist schon um. Facebook ist weg und in China fällt ein Sack Reis um…

Herrjeh, was heisst denn das jetzt wieder.

Du hast einen Beitrag in seinen letzten 12 Stunden vor seinem Payout voten wollen. Das ist aus Blockchaingründen notwendig. Weil ein Whale in den letzten 12 Stunden irgendwie unerlaubten Profit machen könnte. Deswegen darf niemand mehr voten. Herrlich blöde einfach nur. Nach der nächsten Hardfork ist das raus. Vielleicht.

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