Wirres Zeug I

„Schnell Digga, wir müssen noch den Ameisenexpress erwischen.“, schnaubte Herberich der große weiße Eisbär, während er sich seinen spitzen Hut mit den grün-gelben Ringeln zurechtrückte. Digga schaute ihn verwirrt an, denn er war gerade erst aus seinem weichen und unendlich bequemen Wassermelonenbett auferstanden. Digga schlief schon fast 50 Jahre, denn er musste sich von seiner letzten Reise mit unzähligen Abenteuern und der Gerda mit der Krebsfelljacke erholen.

„Das war eine Tortur, sag ich dir Herberich.“, antwortete Digga die Augen voller Sand, und die Augen waren wirklich voller Sand, denn Digga gehörte der Spezies der sandschlafenden Maulbeerkröten an. Um zu erklären, was sandschlafende Maulbeerkröten sind, müssen wir einen kurzen Abstecher machen und zwar zum Land eben dieser. Sie existieren schon seit Jahrmillionen und entwickeln sich von Jahrtausend zu Jahrtausend weiter. Digga war die sandigste sandschlafende Maulbeerkröte weit und breit. Er war der Maulbeerkrötenkönig, doch wurde er 50 Jahre zuvor von Gerda mit der Krebsfelljacke von seinem Thron gestürzt. Um diesen furchtbaren Verlust zu verkraften, wurde er von Herberich aufgenommen und konnte sich dort vollends ausschlafen. Maulbeerkröten-Exil sozusagen.

Herberich lebte ein bescheidenes Leben. Er war ein großer Käsefan und baute sich Jahre zuvor sein eigenes Haus aus Käse. Am meisten bevorzugte er jegliche Sorten Brie und natürlich Löcherkäse. Die Fenster seines Hauses bestanden daraus. Er hatte auch einen wundervollen Buttermilchflokati im Hausflur, den man, falls man denn Lust auf Buttermilch verspürte, immer mal wieder ablecken konnte. Genug der Erklärungen. Digga war also gerade erwacht und die beiden mussten dringend den Ameisenexpress erwischen, der direkt an Herberichs Haus vorbeiführte.

Zum Verständnis, der Ameisenexpress ist eine unendlich lange Ameisenstraße, die über die ganzen Welten verlief. Genau, Welten, denn es gab insgesamt 10 von ihnen, aber dazu kommen wir später. Herberich der Eisbär gehörte übrigens der Spezies der Give-Me-Five-Schwänzler an. Das bedeutet, dass er anstelle seines Eisbärschwanzes, eine menschenähnliche Hand besaß. Jeder dieser Give-Me-Five-Schwänzler hatte dies und trafen zwei dieser Spezies aufeinander, begrüßten sich die Schwänze mit, natürlich, dem bekannten Give-Me-Five-Handschlag, oder eben in diesem Fall Schwanzschlag.

Digga hatte sich mittlerweile schon aus dem Bett gequält und zog sich seine Plastiktütetunika an, denn ihr müsst wissen, sandschlafende Maulbeerkröten sind so sandig und trocken, dass sie immer eine sich selbst befeuchtende Plastitktütentunika tragen müssen, damit sie nicht vor lauter Sand austrocknen. Jetzt fragt ihr euch mit Sicherheit wohin die Reise ging. Ganz klar, Herberich musste sich etwas zu Essen kaufen und sah es nicht ein, dass Digga in der Zwischenzeit faul in seiner Wassermelone verharrte. Herberich liebte zwar Käse, doch er liebte diesen nur als Material um Häuser zu bauen, seine tatsächliche Leibspeise waren Keramiktoiletten und diese bekam er nun mal nur in der Welt der Closetteträumer. Um eben dieses zu erreichen, musste der bereits erwähnte Ameisenexpress in Anspruch genommen werden...to be continued