Lüge zur Rettung der Privatautonomie

in #deutsch5 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

In Österreich lehnte eine Bewerberin eine Arbeitsstelle ab, weil sie nicht mit einem ausländischen Vorgesetzten arbeiten wollte. Dazu bekannte sie sich offen.
Nicht unerwartet erntet sie dafür in den Medien Empörung - völlig zu Unrecht. Dabei kann es dahingestellt bleiben, ob ihr Standpunkt gerechtfertigt ist. Sie nimmt ihn nun einmal ein. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, wie man realistischerweise konstatieren muß.

Welche Alternativen hätten sich geboten?
a) Sie hätte die Arbeit angetreten und klammheimlich Sabotage betrieben.
b) Sie hätte die Arbeit angetreten und den Vorgesetzten offen gemobbt (Das geht in beiderlei Richtungen - von unten nach oben und von oben nach unten.).
c) Sie hätte die Arbeit angetreten und in Anbetracht der Einstellung, die sie nun einmal hat, zwar korrekt gearbeitet, aber schließlich psychische Probleme bekommen.
d) Sie hätte das Stellenangebot unter einem anderen Vorwand ausgeschlagen.

Am einfachsten wäre es für sie gewesen, sich für Alternative d) zu entscheiden. Das hätte an ihrem wahren Grund nichts geändert, ihr aber lästige Kritik erspart.
Dem ausländischen Vorgesetzten wäre mit den Varianten a) bis c) absolut nicht gedient gewesen. Hätte er der Ehrlichkeit die Lüge vorgezogen?

Im Zivilrecht herrscht grundsätzlich das Prinzip der Privatautonomie, d. h., man kann sich seinen Kontrahierungspartner frei auswählen. In der Praxis aber wird dieser Grundsatz bedauerlicherweise immer mehr ausgehebelt. An sich gilt das Gleichbehandlungsgebot nur im öffentlichen Recht. Der Staat muß alle seine Bürger gleich behandeln; die Bürger untereinander brauchen dies eigentlich nicht. Sie dürfen Unterschiede machen.
Zur Rettung der Wahlfreiheit im Zivilrechtsbereich bleibt oft nur noch der Rückgriff auf eine Lüge. Ein Vorwand, der nicht zu widerlegen ist, findet sich stets. Am Ergebnis ändert sich daher nichts, wird nicht sehr ungeschickt vorgegangen.
Diese Problematik ist nicht auf das Arbeitsrecht beschränkt, sondern tritt häufig auch im Mietrecht und im Gaststättenbereich auf.

Die Frage ist also: Wollen wir eine Lügenkultur fördern, oder nicht der Wahrheit eine Chance geben? Ein bestimmtes Ergebnis läßt sich in der Regel nicht erzwingen. Im Zivilrechtsbereich ist das auch gut so, denn es funktionierte ohnehin nicht. In einem erzwungenen Vertragsverhältnis werden alle Beteiligten suboptimal funktionieren.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/geniale-aktion-frau-lehnt-job-wegen-ausländischem-chef-ab-–-der-schickt-ein-foto/ar-BBQwAYE?ocid=spartandhp
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Ich hätte den Job angenommen und eine neue Stelle gesucht. Es ist keine schande bei einem neuen Vorstellungsgespräch zu erklären das man nicht zufrieden ist und darum eine neue Stelle sucht. Wenn man die alte Arbeitstelle noch hat einfach nein sagen und weitersuchen.

Ich finde diese begründung unangebracht und man hätte sich eine menge Ärger sparen können.

Ist es den Stress wert seine Meinung wildfremden kund zu tun? Die offensichtlich von der mehrheit nicht geteilt wird. Ich verstehe solche Menschen nicht die umbedingt ihre Meinung Fremden abgeben müssen im Bewusstsein das es nicht sehr schlau ist.

Gut, gammagooblin, man kann darüber diskutieren, ob man jemanden mit der gegebenen Begründung "vor den Kopf stoßen" mußte. Bedingungslose Ehrlichkeit birgt in sich immer einen Konflikt mit der Höflichkeit. Absolut einverstanden. Es darf aber nicht sein, daß man, um Recht zu bekommen, zur Heuchelei gezwungen ist.

Welches recht zu bekommen? Welches recht will Sie den haben? Das recht Nein zu sagen? Hätte ein einfaches nein Danke nicht genügt? Muss man jedem seine Ehrliche Meinung in den Kopf drücken? Ist es Sinnvoll dem Chef zu sagen das er ein Arschloch ist seine Frau stinkt und die Kinder geistig zurückgeblieben sind? EInfach so ohne zu fragen? Ist das Sinnvoll? Oder dem Polizisten der dir ein Knöllchen gibt zu sagen das er ein absoluter versager ist... Helium im Kopf hat damit er aufrecht gehen kann... Ein dummer scheiss Wixer ist weil du falsch geparkt hast oder zuschnell gefahren bist? Hätten es diese Personen nicht mehr verdient das man ihnen die Persönliche Meinung sagt als jetzt jemand mit dem du nicht zusammen artbeiten willst weil es deiner Völkischen Einstellung nicht entspricht? Es gibt soviele Situationen wo Ehrlichkeit nichts anderes bringt als Schwierigkeiten. Eine Meinung kund zu tun soll Sinn machen etwas beeinflussen eine Position stärken.... Das was diese Frau gemacht hat ist einfach sehr unüberlegt und schlussendlich in den eigenen Fuss geschossen...

Welches Recht? Das der Privatautonomie.
In der Schlußfolgerung stimme ich ja zu: Zwischen Höflichkeit und Ehrlichkeit besteht oft ein Zielkonklift; je mehr man sich dem einen annähert, umso mehr geht das auf Kosten des anderen. 100% höflich und 100% ehrlich schließen einander oft aus.
Was mich stört, ist die permanente Aushöhlung der Privatautonomie, die ein bewährtes Rechtsprinzip darstellt. Dieser Fall ist von ungewöhnlicher Konstellation. Meistens läuft es umgekehrt: Um einen Bewerber abzulehnen, muß man sich kreativ etwas einfallen lassen, weil es nicht mehr akzeptiert wird, daß man bestimmte Gruppen nicht einstellen will. Man tut es dann auch nicht, erfindet aber unangreifbare Vorwände dafür.
Das Verhalten im gesellschaftlichen Umgang ist eine Sache; aus rechtlichen Gründen aber sollte man nicht zur Heuchelei gezwungen werden. Genau das aber geschieht heute. Wenn ein Wirt mich nicht bedienen will, ziehe ich es vor, er sagt mir das, als er tut dies unfreundlich und gibt mir für mein Geld das schlechteste Essen. Da gehe ich doch lieber gleich woanders hin.
Es gibt überzeugende Gründe, warum im Zivilrecht Wahlfreiheit herrschen sollte. Es existiert immer eine Alternative zum unerwünschten Vertragspartner. Zwang funktioniert hier ohnehin nicht. Im öffentlichen Recht muß es umgekehrt sein, weil der Bürger keine Alternative hat.
Ich hätte mich auch anders verhalten als diese Bewerberin; mir geht es aber um die juristische Schräglage durch die Einführung von immer mehr Tabus im Privatrecht.

Sie hat ja Juristisch nichts zu befürchten (laut bericht). Von welcher juristischen schräglage sprichst du?

Es besteht Wahlfreiheit so wie ich den Bericht lese. Sie hat auf eine unangebrachte Art nein danke gesagt. Das sich da jemand an den Kopf gestossen fühlt ist verständlich. Finde aber das veröffentlichen von solchen Situationen auch nicht gerade das gelbe vom Ei. MiMiMiMi....

Wenn ich dich nicht bedienen will sag ich das ich dich nicht bedienen will. Kam in meiner bald 20jährigen Gastrokarriere ca 1x vor. ca 5x die Aufforderung Anständig zu bleiben und Kritik auf eine annehmbare Art zu äussern.

Es soll auch niemand heucheln das ist wie Mundgeruch extrem fürchterlich. Ich bin der Meinung das ein Nein vom Gegenüber ohne Erläuterung akzeptiert werden muss, auch eine Sache des Anstandes. Ich verstehe nicht was an einem Nein so schwer zu begreifen ist.

Auch ich wurde schon abgelehnt bei Bewerbungen und habe anständig nachgefragt was der Grund der Ablehnung ist, in der Hoffnung zu erfahren was ich in meinem Dossier verbessern kann. Man bekommt selten eine Antwort die Ehrlich ist wenn es um Sympathie geht. Jedoch auf Fehler im Dossier wurden sehr gerne erläutert. Man bedankt sich und gut ist. Genau diese Art hat mir schon Türen geöffnet.

Aber Schlussendlich handhabt das jeder so wie er will.

"Man bekommt selten eine Antwort die Ehrlich ist wenn es um Sympathie geht."- Das genau ist der Punkt. Eine offene, wenn auch unangenehme Antwort hätte den Vorteil, daß man nicht fehlgeleitet weiter nach dem Grund suchte. Der ausländische Chef weiß nun immerhin, die Ablehnung liegt nicht an einem unzureichenden Gehaltsangebot oder schlechten Karriereaussichten, sondern an einer Eigenschaft seiner selbst, an der er nichts ändern kann. Das immerhin ist doch hilfreich. Anderenfalls hätte er womöglich einen völlig falschen Grund für die Ablehnung vermutet.
Nein, sie hat keine juristischen Konsequenzen zu erwarten. Im umgekehrten Falle (bei Ablehnung eines Bewerbers durch den Vorgesetzten) wäre dies aber sehr wohl der Fall.

Als würde es einen Arbeitgeber kümmern warum der Bewerber nicht zusagt. Das juckt nicht mal die Sackratte... Ausser der Arbeitgeber versucht den Arbeitnehmer abzuwerben.

Diese ansicht ist ein reiner Stressverursacher den nur Menschen mit Konflikt bedürfnis hedonistisch verfolgen.

Es wäre von einem Arbeitgeber absolut unprofessionel in einer Absage zu schreiben das dieser aufgrund seiner Ethnischen zugehörikeit die stelle nicht antreten kann und auch nicht Nötig. Er passt nicht ins Profil oder andere Bewerber eignen sich besser Punkt.

Ich verstehe immernoch nicht warum das es so wichtig ist eine solche Aussage als Bedürfnis zu werten...

Und ich kann Leute nicht leiden, die immer schön mit der Menge mitschwimmen um nicht aufzufallen. Was hat es für einen Sinn, sich eine Meinung zu bilden, wenn du nicht dazu stehst. Ich bin da eindeutig für offen und ehrlich.

bedeutet nicht das man mit der menge mitschwimmt, wenn man seine Gedanken ein bisschen zurückhält. Ich meine du läufst ja auch nicht mit Stahlkappenshuhe Bomberjacke und Glatze im Stechschritt durch die Gegend. Begrüsst du fremden Menschen mit einem "Sieg Heil"? Predigts aus mein kampf vor der Moschee?Es geht hier um eine Begründung warum man eine Arbeitsstelle nicht annehmen möchte im Bewusstsein das es mit dieser Meinung ärger gibt.

Aber du kannst dich vorher erkundigen und dann absagen wenn es dir nicht gefällt. Und wenn du es nicht vorher weißt sagst du nein und gehst und wenn dann gefragt wird warum sage ich meine Meinung dazu.

Diese ansicht ist ein reiner Stressverursacher den nur Menschen mit Konflikt bedürfnis hedonistisch verfolgen.

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