Am Ende der Kraft sind noch Zeit und Aufgaben übrig

Eigentlich wollte ich Ende der letzten Woche etwas zum Thema positive Glaubenssätze schreiben.
Stattdessen rechtfertige ich mich jetzt in aller Kürze, warum ich in der dieswöchigen Steemillu nciht vertreten bin. Die Antwort steht ja schon im Titel: ich bin richtig fertig.

Just, als das Thema Glaubenssätze so richtig vertieft wurde, war ich das erste Mal nicht in dem Kurs. Grund: ein Probearbeitstag in der Anästhesie des Klinikums eines benachbarten Landkreises. Nicht nur die Leitende Anästhesieschwester, sondern auch diverse Personen aus meinem Umfeld unkten "da bist du ja mehr als 3 Stunden täglich unterwegs ..." Ich habe dagegengehalten, daß es sehr gut mit der Münchner S-Bahn geht. Aber auch zugegeben, daß mir eine Störung und u:U. ungeschickte Planung meinerseits den Puffer von 30 Minuten auf 5 zusammenschrumpfen ließ. Immerhin: ich war pünktlich!

Nach dem Gespräch habe ich erstmal zwei Nächte und den Tag dazwischen reflektiert, was nicht gut war. Gern hätte ich das schon am Nachmittag des - von Betriebsseite vorzeitig beendeten Probetages - gemacht, als ich beim Bildungszentrum auftauchte, um meinen Zettel abzugeben. Aber der stv. "Chef" ist diesbezüglich keine Hilfe, will sowas gar nicht diskutieren. Da können wir ihn noch so oft um mehr Ehrlichkeit bitten ...
(Gemeldet hat sich der Betrieb übrigens noch nicht.)

Seit Montag fahre ich mit dem Rad zum Kurs. Daher kann ich jetzt nach 7 Uhr noch Beiträge schreiben, bin aber auch kaputter. Denn letztlich ist das ganze Unternehmen gerade echt anstrengend. Andere Teilnehmer nehmen sich einfach frei. Der Hausarzt unterschreibt den Krankenschein schon. Vielleicht gibt es letztlich doch keine Sanktionen, wenn man unentschuldigt fehlt. Weiß keiner so genau.

Ich mache mir natürlich Gedanken, ob ich mit der Depression einen so verantwortungsvollen Beruf lernen sollte (bzw. ob ich überhaupt noch mal einen Beruf lernen sollte) und wie das dann ankommt, wenn ich im Sitzen wegnicke an den Schultagen und vielleicht später auch mal in einer Besprechung oder einfach beim Frühstück, wie beim letztjährigen Praktikum schon passiert. Wenn mir mal das Stehvermögen abgeht, wie an einem langen Tag auf der Intensivstation. Also suche ich weiter nach Praktikumsstellen. Und lasse die eine Klinik, die mich schon 2x abblitzen ließ, mit Trauer außen vor.
Das nächste Gespräch mit dem Berater vom Jobcenter ist wenigstens schon vereinbart.

Jetzt muß ich aber wirklich los, sonst komme ich zu spät. Ich habe in den letzten beiden Tagen schon ein bißchen va banque gespielt.
Und wenn das heutige Bewerbungsfoto-Shooting, das vermutlich eh nur mich interessiert hatte, nicht auf den letzten Drücker abgesagt worden wäre, wäre ich jetzt schon lange unterwegs.