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RE: Besteuerung von Kauf und Verkauf von Steemmonsters-Karten (Teil 1 der Serie, deutsche Version)

in #deutsch5 years ago

Sehr interessante Serie - auch wenn sich bei mir prinzipiell immer Fluchtreflexe einstellen, wenn ich mit deutscher Bürokratie und hierbei insbesondere allem was mit Steuern zu tun hat, konfrontiert werde. :)

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Hey @jaki01, vielen Dank für Deine Antwort im Reply. Ich verstehe Deine Fluchtreflexe beim Gedanken an die Buerokratie. Dabei halte ich mir diese nicht nur für Deutschland vor Augen, auch in anderen Laendern habe ich damit durchaus intensive und wenig freudige Erfahrungen gemacht. Es sind allerdings manchmal unterschiedliche Bereiche.

Sicher hast du Recht, dass es fast überall gewisse bürokratische Alltagshürden gibt, aber ich habe den Eindruck, dass speziell hier in Deutschland schon aus Prinzip nichts einfach sein darf. :)

Wo kämen wir schließlich hin, wenn ein beispielsweise Elterngeldantrag so einfach auszufüllen wäre, dass nicht noch eine mehrseitige erklärende Ausfüllhilfe mitgeliefert werden müsste (die Richtlinien zum BEEG umfassen gar über 400 Seiten)?

Ich gebe aber zu, dass mich die deutsche Bürokratie auch deshalb am meisten nervt, weil ich am besten mit ihr 'vertraut' bin, lebte ich woanders, sähe das sicher etwas anders aus.

Okay, einverstanden. Unglaublich finde ich auch, dass - zumindest nach meinem Verständnis - die Berechnung der Einkommensteuer in Deutschland die komplexeste Steuerart ist. Z.B die Berücksichtigung der Sonderausgaben in einem mehrstufigen Verfahren. Der Steuersatz mit mathematischen Formeln unterlegt. Bei der Körperschaftsteuer beträgt der Steuersatz im Vergleich dazu immer einfache 15%. Aber das haben wir wohl davon, dass man in der Vergangenheit häufig versucht hat, es allen recht zu machen. “Alle” waren aber häufig Lobbyverbände, die ihre Ideen durchsetzen konnten. Und da man es sowieso nicht allen recht machen konnte, hat man Kompromisse gemacht, die häufig auch für keinen Betroffenen richtig gut waren. Und die vielen Änderungen und Ergänzungen in den Gesetzestexten führten dann wieder zu immer ausschweifenderen Erläuterungen. So viel überspitzt im ersten Anlauf. Vielleicht sollte ich mal versuchen, diese Historie in einem Post dazustellen?!

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Ups, jetzt ist mir der Upvote-Slider ausgerutsch! :)

Ja, ich denke, die geradezu panische Furcht vor 'Ungerechtigkeit', davor irgendjemanden zu benachteiligen, führt zu immer neuen Gesetzen, Paragraphen und Ausnahmeregelungen und letztlich paradoxer Weise zu immer mehr Ungerechtigkeit, denn je komplexer ein System ist, desto mehr Verwaltungsaufwand und Arbeit für alle Beteiligten verursacht es und desto größer wird die Gefahr irgendwann nicht mehr zu korrigierender 'Unwuchten' ...

Stell diese historische Entwicklung gerne mal dar, ist sicher interessant ...

Hey @jaki01, ich gebe zurück, was ich kann. :) Ja, da kann ich mich nur anschließen. Die Problematik liegt auch darin, dass an den Gesetzen in Deutschland viel “rumgedoktert” wird. Hat man nicht alles bedacht, führt das wiederum zu Anpassungen, weil sich wieder eine Gruppe benachteiligt fühlt. Das macht das Ganze dann immer komplexer und unübersichtlicher. Das führt wiederum zu mehr Aufwand in der Verwaltung des Ganzen. Sowohl auf Ebene des Steuerpflichtigen, weil weder die Steuergesetze noch die Formulare gut verständlich sind. Aber auch auf Ebene der Verwaltung, da immer mehr Menschen damit beschäftigt werden (müssen), die eingereichten Unterlagen der Steuerpflichtigen zu überprüfen.
Letztlich wird damit für unsere eigene Verwaltung ein Riesen-Aufwand betrieben. Ist dieser gerechtfertigt? Diese Frage muss man stellen. Ich vermute mal, dass sich kein Unternehmen und kein Unternehmer eine vergleichbaren Verwaltungsapparat leisten könnte, da man sich und die Entscheidungsprozesse komplett lahm legen würde.

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