To be or not to be – that`s the question// Sein oder nicht sein – das ist hier die Frage

in #deutsch6 years ago (edited)

A brief insight into the musings of a prospective author//Kleiner Einblick in die Grübeleien einer angehenden Autorin

(english version down below)

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(Bildquelle: https://pixabay.com/de/laptop-frau-bildung-studie-jung-3087585/)

Letztes Wochenende habe ich begonnen, die Serie „The Crown“ auf Netflix zu schauen, deren Handlung sich um die junge Queen Elisabeth II und deren Besteigung des Thrones, ihre Konflikte und ihre Familie dreht. Eine Szene hat mich beim Anschauen de ersten Staffel besonders getriggert:

Die junge Elisabeth II muss nach dem Tod ihres Vaters dessen Platz einnehmen und gesteht Premierminister Churchill, dass sie keine Ahnung hat, wie man in Land führt und sie tut sich schwer damit, die vermeintlich richtige Entscheidungen zu treffen. Sie fühlt sich unterlegen, weil sie mit Regierungsmännern spricht, die alle mehr wissen als sie, da sie bei ihrem Privatunterricht nicht den normalen Lehrplan hatte und über kein Allgemeinwissen verfügt. Auch wenn sie seit ihrer Geburt königlich ist, so weiß sie nicht viel darüber, wie sie nicht nur den Titel der Königin innehat, sondern sich auch wie eine verhält.

Was hat mich daran berührt?

  1. Dass man nicht unbedingt mit einem bestimmten Talent geboren wird und von vornherein Ahnung haben kann, wie man einen Beruf, eine Stellung usw. ausübt.
  2. Dass Elisabeth II bestimmte Fähigkeiten und Wissen fehlen, wodurch sie sich schwach fühlt. So auch bei mir, denn ich wurde genauso wie alle anderen Menschen mit einem ziemlich „leeren“ Gehirn geboren. 😉

Ich bin keine Autorin!

Dieser Gedanke schießt mir gelegentlich durch den Kopf. Wichtig ist, dass ich inzwischen weiß, warum mir dieser Gedanke hochkommt. Eigentlich ist es logisch, aber ich habe es lange nicht kapiert: Natürlich fühle ich mich noch nicht wie eine Autorin, weil ich bisher noch keine Bücher veröffentlicht habe und mein Gehirn mir das vorhält, was es bisher sicher weiß. Mein Gehirn stützt sich also quasi auf alles, was ich bisher war bzw. auf das, was es jetzt kennt – mein altes Selbstbild.

Dein Gehirn glaubt nur, was es sieht.

Und momentan sieht es keinen Roman mit meinem Namen drauf in einer Buchhandlung oder Amazon-Liste stehen. Also brauch ich mich nicht wundern.

Lenk dich lieber ab, statt dich anzustrengen!

Ein weiterer Punkt ist, dass es für das Gehirn ziemlich anstrengend, sich zusammenzureißen und immer wieder die Motivation und Disziplin zum Schreiben aufzubringen, anstelle sich im Internet rumzutreiben oder vom Fernsehprogramm berieseln zu lassen. Ich gebe zur: Steemit tendiert dazu, eine wundervolle Ablenkung für mich zu werden =D .
Es erscheint manchmal so viel einfacher, nicht an seinem Traum zu arbeiten und beim alten Selbstbild und in der wohligen Komfortzone des bisher erreichten zu bleiben. Aber der einfache Weg ist wie so oft auch in diesem Fall nicht der richtige Weg. Denn mein Buch schreibt sich nicht von alleine (und einen Ghostwriter zu engagieren kommt auf keinen Fall in Frage 😉).

Ich habe ein Ziel und damit ein neues Bild, was ich mir immer wieder vor Augen halten muss: Ich werde Autorin!

Im Grunde genommen bin ich bereits sogar eine, denn:

  1. Ich habe bereits als Kind ein paar (natürlich kleine) Geschichten geschrieben, zwei sogar an den Carlsen Verlag nach Hamburg geschickt. Allerdings wurde natürlich nichts draus (waren halt Kindergeschichten). Immerhin hat mir eine Lektorin einen motivierenden Brief geschickt zusammen mit allerlei Fanartikeln meiner damaligen Lieblingsbuchreihe.
  2. Ich blogge und bin damit Autorin meiner Gedichte und anderen Blogposts.
  3. Und zu guter Letzt: Ich schreibe! Und das zeichnet einen Autor doch aus – schreiben, schreiben, schreiben!

Das Einzige, was ich wieder in Angriff nehmen muss, ist, dass ich auch jeden verdammten Tag schreibe und dadurch in meine Schreibroutine zurückgelange, anstelle mich wiederholt von Angst und Perfektionismus blockieren zu lassen, so wie in den vergangenen zwei Monaten. Immerhin: Dass ich jetzt seit fast einem Monat an meinen Blogartikeln für Steemit schreibe, hat mir schon einmal dabei geholfen, den Kopf frei zu kriegen und wieder ins Schreiben zu kommen.

Vielleicht kennt ihr diese Gedanken auch – etwas sein zu wollen, aber zu denken, dass man es bisher nie war und es deshalb auch nie sein wird? Dass man es bestimmt nicht schafft, sich oder etwas zu ändern? Schreibt`s mir gern in die Kommentare, ich bin neugierig:)

English Version

Last weekend I started to watch the series "The Crown" on Netflix and one scene especially triggered me:

Young Elisabeth II has to take his place after her father's death and admits to prime Minister Churchill that she has no idea how to lead the country and she has a hard time making the supposedly true decisions. She feels inferior because she talks to government figures who apparently all know more than she does, because she did not have the normal curriculum in her private lessons and has no general knowledge. Even though she has been royal since birth, she doesn't know much about how she not only holds the title of queen, but also how she behaves like one.
What touched me about that?

  1. that one is not necessarily born with a certain talent and can have an idea of how to practise a profession, a position, etc. from the outset.
  2. that Elizabeth II lacks certain skills and knowledge, which makes her feel weak. So also with me, because I was born like all other people with a rather "empty" brain. ;)

I'm not a writer

This thought occasionally crosses my mind. The important thing is that nowadays I now know why this thought comes up to me. Actually, it's logical, but I haven't figured it out in a long time: Of course, I don't feel like an author yet, because I haven't published any books yet and my brain keeps telling me what it knows for sure. My brain is therefore based on everything I have been up to now, or rather on what I know now - my old self-image.

Your brain only believes what it sees.

And right now, there's no novel with my name on it in a bookstore or Amazon list. So I'm not surprised.

You'd better be distracted instead of trying!

Another point is that it's quite strenuous for the brain to pull itself together and constantly apply the motivation and discipline to write, instead of hanging out on the Internet or letting the television programme spill it over. I'll admit to that: Steemit tends to become a wonderful distraction for me =D. It sometimes seems so much easier not to work on one's dream and to stay with the old self image and in the comfort zone of what has been achieved so far. But, as is so often the case, the easy way is not the right way. Because my book doesn't write itself (and to engage a ghostwriter is out of the question 😉).
I have a goal and with it a new image, which I have to keep in mind again and again: I'm gonna be an author!

Basically, I'm actually already one, because:

  1. as a child I have already written some (naturally small) stories, two of them even sent to the Carlsen Verlag in Hamburg. However, of course, nothing came out of it (just children's stories). After all, an editor sent me a motivating letter with all kinds of fan articles from my favourite book series.
  2. I blog and write my poems and other blog posts.
    Third and last: I'm writing! And that's what distinguishes an author - write, write, write!

The only thing I have to do again is to write every damn day and thus get back into my writing routine instead of being repeatedly blocked by fear and perfectionism, as I have been doing for the past two months. After all: The fact that I've been writing my blog article for Steemit for almost a month now has already helped me to free my head and get back into writing.

Maybe you also know these kind of thoughts - wanting to be something, but thinking that you have never been before and therefore never will be? That you certainly can't make a difference? Write it down in the comments, I am curious :)

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Du wirst eine Autorin

Autosuggestion hilft dir sehr weiter! Aber auch auf dem Weg zu deinem Ziel sollst du immer dir dein bis jetzt geschaffenes vor Augen führen! Kleine Etappen sind wesentlich besser zu erreichen als große! Versuch also dein Ziel in viele kleine Ziele zu unterteilen!
Zum Beispiel: jeden Tag mindestens 500 Wörter zu schreiben! Das ist zwar nicht viel, aber auf einen Monat gesehen sind es 15.000 Wörter. Außerdem ist es viel leichter 500 Wörter zu schreiben als gleich 15k, wie du schon selber geschrieben hast Ablenkungen gibt es überall.

Ich selber hab schon ein Buch unter einem Pseudonym herausgebracht und nenne mich immer noch nicht Autor ;)

Viel Glück bei deinem Vorhaben und nicht vergessen: Du bist Autorin!

Oh wie cool, Glückwunsch zum Buch:)! Das mit den Etappenzielen werde ich gleich mal umsetzen, dankeschön:)

Sehr schöner Beitrag Tine :)

Deswegen gibts auch den, wie ich finde, schönen Ausspruch: "Fake it till you make it!"
Also lebe so als wärst dus schon, dann bist dus auch irgendwann :)

Das ist ein klasse Weg seine Ziele zu erreichen. Denn um so zu tun als könnte man etwas muss man sich unweigerlich damit beschäftigen und wird so ganz automatisch besser darin ;)

Haha, der Fake it until you make it - Spruch hängt sogar an meiner Pinnwand ;)

Schöner Gedanke. Wenn wir nur das machen, was wir können, würden wie uns niemals weiterentwickleln und niemals etwas lernen. Der Perfektionismus bringt uns zwar einerseits den Ehrgeiz, immer besser zu werden, kann aber eben leider auch der Bremsklotz werden.

Letztendlich wird man in dem gut, was man auch gerne macht - undzwar über eine längere Zeit. Hinter jedem Talent und auch hinter jedem geschriebenen Text steckt eine Menge Arbeit. Jeder Satz der geschrieben wird, wird mehrfach umformuliert bis man glücklich ist. Aber irgendwann, wenn wenn sich der Schreibstil verfestigt hat bzw. man nicht mehr über jedes Wort nachdenkt, ob es ideal ist oder nicht, wird das auch wieder flotter gehen.

Der schwierigste Schritt ist dabei auch immer der Erste, nämlich einfach anzufangen und sich auf ein kleines Abenteuer zu begeben, bei dem man nicht weiß, wo es hinführt. Die ersten Schritte hast du ja geschafft und ich drücke dir die Daumen, dass die Motivation nicht nachlässt und du viel Spaß dabei hast. Viel Erfolg. :)

Ich glaube dir fehlt nur der Fokus. Du brauchst kleine Ziele. Und hey, du hast doch schon viel geschrieben und vor allem hast du schon viel Lob bekommen. Also komm, reiß dich mal zusammen und konzentriere dich auf deine Ziele.

lG

Danke für den wörtlichen Arschtritt :D

Nur "nett" hilft dir eben nicht ;P

Hey Tine,

mein Motto lautet: "go big or go home!" Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Fleiß der Schlüssel zum Erfolg ist.

Als ich damals meinen alten Beruf als OP-Pfleger aufgegeben habe, um wieder zur Schule zu gehen, konnte ich nicht wissen wie hart es später an der Uni für mich wird. Ich habe im ersten Semester so ziemlich alles versaubeutelt, was mir in die Finger gekommen ist (Mathe I, Mechanik I, Programmieren). Jedoch habe ich nie aufgegeben und immer weiter gearbeitet, um meine Ziele zu erreichen und jetzt habe ich fast meinen Bachelor in der Tasche.

Glaub an das, was dich stark macht und habe Spaß an dem was Du mit deiner Zeit anfängst.

ich wünsche dir noch einen schönen Tag :-)

Ja ich war auch immer sehr fleißig und hab auch mein duales Studium trotz öfterem Drang einfach alles hinzuschmeißen durchgezogen und letztlich super abgeschlossen und bin jetzt stolz drauf, nicht aufgegeben zu haben :) Viel Erfolg weiterhin bei deinem Bachelorabschluss!

Kann mich mit deinen Gedanken auch identifzieren. Wir sind uns da ja sehr ähnlich. Dass wir schreiben und uns noch nicht als Autoren fühlen. Und dass wir beide noch kein Buch veröffentlicht haben. Aber immerhin hast du schon an Wettbewerben teilgenommen :) Ich denke auch, dass es immer besser wird, umso öfter wir schreiben und uns möglichen Kritiken unserer Texte stellen. Aber nur so werden wir besser und machen weiter. Wir müssen lernen, abgebrühter zu werden und nicht alles auf uns zu beziehen. So nach dem Motto: Wenn jemand sagt, dass ihm etwas an deinem Text nicht gefällt, hat es nichts mit dir als Person zu tun. Sondern damit, dass du entweder etwas falsch geschrieben hast oder der Person dein Text einfach nicht gefällt. Wir schaffen das schon :)

Hallo tine, ich weiß nicht, ob man um Erlaubnis fragen muss, wenn man einen Beitrag resteemed oder eine kurze Nachricht. Ich habe dich jedenfalls gerade resteemed (was für ein Wort g)

Und zu deiner eigentlich schon selbst beantworteten Frage. Du bist eine Autorin. Nur noch keine Veröffentlichte, aber das wirst du auch schaffen Zur Not eben im Indie-Bereich. Dort sind die Erträge im Schnitt sogar höher als für Verlagsautoren und ehrabscheidend ist dieser Distributionsweg schon lange nicht mehr.

Ich wünsche dir viel Kreativität, Durchhaltevermögen und am Ende das Maximum an Erfolg.

Hey @lostwestsociety, du musst nicht um Erlaubnis fragen, wenn du einen Beitrag resteemen willst, aber du hättest sie im Nachhinein auf jeden Fall von mir jetzt bekommen ;) Ja es ist toll, dass man inzwischen die Möglichkeit hat, selbst zu veröffentlichen, auch wenn das natürlich auch nochmal ein ganzes Stück Arbeit ist^^. Danke für die guten Wünsche :)!

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