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RE: Entwertung der Arbeitskraft und der persönlichen Lebensleistung (by SpecialAffairs)

in #deutsch6 years ago

@glreschke hat natürlich vollkommen recht. Es ist und bleibt einfach viel interessanter Informationen darüber auszutauschen, wie der Staat effektiv beschissen werden kann, anstatt sich Gedanken über eine gerechtere Verteilung des Kapitals zu machen. Davon könnte man ja eventuell Kopfweh bekommen.
Karl Marx hat sich schon ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt. Eine wirklich gute Abhandlung las ich auch in der Publikation "Sozialismus im 21.Jahrhundert".
Es ist noch gar nicht so ewig her, da hatte jeder, der schon mal die Faust gen Himmel gestreckte und Demos am heimischen Fernseher verfolgte, "Das Kapital" gleich neben der Mao-Bibel im Ikea-Regal stehen. Wenn er das Buch des Philosophen und den geistigen Dünnschiss des Großen Führers nicht schon längst entsorgt hat, zeigt er sie garantiert von Zeit zu Zeit bei Familienfeiern dem Nachwuchs und möchte damit beweisen, wie cool er damals drauf war. Gelesen hat er weder noch.
Hier nun ein kleines Beispiel, wie es auch funktionieren kann.
Ich wohne etwas abgeschieden zwischen zwei kleinen Dörfern, in denen die Landwirtschaft noch eine entscheidende Rolle spielt. Ich kann mich nicht daran erinnern, in den letzten 20 Jahren je meinen Geldbeutel geöffnet zu haben, um einen Traktor auszuleihen, Hilfe bei umfangreichen Waldarbeiten zu organisieren und, und, und ...
Es hat sich das System des Geben und Nehmen so etabliert und stabilisiert, dass überhaupt je einer über den Austausch von Geldleistungen hätte nachdenken wollen.
An einem kleinen Beispiel versuche ich es zu verdeutlichen. Ich kümmere mich, mit allen Vollmachten ausgestattet, um den ganzen bürokratischen Kram, der halt so anfällt. Das geht von Rentenbescheide, über Anträge zu Zusatzversicherungen, Einreichung von Anträgen für Fördermittel und Vergleichbares. So passiert es sehr häufig, dass ich mit meiner Arbeitsleistung, die lediglich aus dem Ausfüllen von Formularen besteht, der betroffenen Familie ein monatliches Zusatzeinkommen von einigen hundert Euro beschere - was für den, der nur 5 Kühe im Stall stehen hat und für den Liter Milch von der Molkerei mit 30 Cent abgespeist wird, ein wahrer Geldsegen bedeutet. Von Freunden und Bekannten aus der Stadt bekomme ich dann diese Frage serviert: "Und wie viele Prozente bekommst du?" Mir bleibt dann nur noch das Kopfschütteln.
Grüße aus dem hügligen Land, Wolfram

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