HSH Nordbank ist verkauft, alle Spielregeln wurden umgesetzt und keiner hat es bemerkt.

in #deutsch6 years ago (edited)

hsh-nordbank.jpgHSH Nordbank ist verkauft, nachdem sie bereits 2 mal gerettet wurde (Verluste Sozialisiert auf Kosten Anderer, auch auf meine Kosten obwohl ich bei diesem Spiel nie mitgespielt habe).

Es ist verwunderlich, dass die Kritik am heute existierenden Finanzsystem und seiner Zentralbankvarianten immer noch als eine Verschwörungstheorie klassifiziert wird, obwohl der größte Massenbetrug aller Zeiten offen zu Tage tritt.

Das lässt sich nur dadurch erklären, dass wohl viele ein ungutes Gefühl in sich tragen, aber die Spielregeln nicht kennen.

Um zu verstehen, wie Bankverluste den Steuerzahlern aufgebürdet werden, muss man zuerst ein bisschen mehr davon verstehen, wie das System funktionieren sollte. Man muss bestimmte verfahren und Formeln verstehen, sonst wirkt die ganze Vorgehensweise wie ein Chaos.

Es ist so, als wären wir unser ganzes Leben lang auf einer Insel in der Südsee isoliert gewesen, ohne jegliche Kenntnisse der Außenwelt.

G. Edward Griffin vergleicht dies treffend mit einem Football-Spiel, dass die isolierten zum ersten mal besuchen und beobachten dürfen.
Man würde ungläubige Männer anstarren, die wie Aliens von einem fremden Planeten aussehen, die ihre eigenen Körper gegen die anderen einsetzen, dabei ein seltsam geformtes Ei hin- und herwerfen, wie um ein äußerst kostbares Stück darum kämpfen und wenn sie es in Besitz genommen haben, wie etwas gänzlich wertloses weit weg werfen, die sich dabei gegenseitig jagen und zu Boden reißen, um sich gleich darauf für einen weiteren Angriff neu zu gruppieren… und das alles vor einer Gesellschaft von Zehntausenden von Zuschauern, die sich gemeinsam und ohne erkennbaren Grund die Seele aus dem Leib schreien.

Ohne wenigstens ein Grundverständnis dieses Spiels zu besitzen und dessen Regeln zu kennen, würde solch eine Veranstaltung für den Außenstehenden vollkommen chaotisch oder sogar verrückt wirken.

Die Funktionsweisen der Federal Reseve (Dollar) oder der Europäischen Zentralbank (Euro was das Gleiche bedeutet, doch dass ist ein anderes Thema) hat viel mit einem professionellen Football- Spiel gemeinsam.
Als erstes fällt auf, dass sich bestimmet Spielzüge immer und immer wieder wiederholen, mit nur ganz geringfügigen Variationsmöglichkeiten, je nach Umständen und Situation.
Zweitens stellt man fest, das festgelegte Regeln, denen alle Mitspieler mit größter Präzision folgen, eingehalten werden
Drittens gibt es ein klares Ziel dieses Spiels, dass allen Mitspielern stets präsent ist.
Viertens: Wenn den Zuschauern diese Ziele nicht bekannt sind und sie die Regeln nicht verstehen, werden sie die Vorgänge auf dem Spielfeld niemals wirklich begreifen.
Die trifft in Bezug auf die monetären Vorgänge ob in den USA, oder Europa, auf die überwältigende Mehrheit zu.

Ich will nun versuchen, in schlichten Worten diese Ziele zu beschreiben, und auch die Art und Weise wie die Mitspieler diese Ziele zu erreichen versuchen. Im ersten Überblick werd ich versuchen das Mystische zu entmystifizieren.

Beginnen wir mit den Regeln diese Spiels:

Das Spiel beginnt, sobald das FED oder die EZB den Geschäftsbanken gestattet, Scheckbuch-Geld aus dem Nichts heraus zu schaffen. Wobei dieses Nichts nicht ganz richtig ist, denn das Nichts wird im ersten Schritt durch ein Versprechen gedeckt. Die Einzelheiten dieses unglaublichen Vorgangs bedürfen eines gesonderten Artikels und sind heute nicht unser Gegenstand.
Die Banken schöpfen Gewinn aus diesem, benennen wir es als „leicht gewonnenes Geld“, aber nicht, indem sie es ausgeben, sondern weil sie es verleihen und Zinsen dafür erhalten. Zinsen sind per se nichts verwerfliches, aber auch das müsste gesondert dargestellt werden. Verwerflich wird es, wenn es aus „leicht gewonnenem Geld“ entsteht.
Sobald solch ein Darlehen in den Büchern der Bank erscheint, taucht es als ein Aktivposten auf, denn es bringt den Banken Zinsen ein und wird aller Voraussicht nach eines Tages eventuell zurückgezahlt.. Gleichzeitig wird ein ebenso großer Eintrag als Verpflichtung im Hauptbuch gemacht. Das ist so, weil das neu geschaffene Scheckbuch-Geld nun im Umlauf ist und weil vieles davon bei anderen Banken auftauchen wird, die irgendwann den ursprünglich ausgestellten Scheck bei der ausstellenden Bank als Geldforderung einreichen werden. Auch Privatleute könnten einen Teil dieses Geldes von der Bank in Form von Bargeld fordern. Die ursprünglich ausstellende Bank geht also eine Zahlungsverpflichtung in der Höhe des ursprünglichen Darlehens ein.

Ist ein Schuldner zahlungsunfähig, und besitzt er keine Werte zum Ausgleich seiner Schulden, muss die Bank das Darlehen als Verlust abschreiben. Da jedoch der größte teil des Geldes ursprünglich aus dem Nichts (jetzt wird es erst ein „Nichts“, da dass deckende Zahlungsversprechen des Schuldners nicht eingehalten wurde, das Versprechen ist nichts wert) heraus geschaffen wurde und die Bank nur die Kosten des Buchungsvortrages tragen muss, gibt es kaum einen wirklichen Verlust.
Das Ganze ist im wesentlichen nur ein Buchungsvorgang. Dennoch kann ein Buchverlust unerwünscht sein, denn dabei wird das Darlehen aus dem Hauptbuch gestrichen als Aktivposten, ohne dass dem eine Reduzierung der Verbindlichkeiten (Deflationierung der Geldmenge) gegenüber steht. Die Differenz muss beglichen werden aus dem Eigenkapital der Bankeigentümer. Mit anderen Worten: Das Darlehen wird gestrichen, doch die monetäre Rückzahlungsverpflichtung bleibt bestehen. Das Scheckbuch-geld zirkuliert immer noch in der Wirtschaft ohne jeglichen Gegenwert, obwohl der Schuldner unfähig zur Rückzahlung ist. Und die ausgebende Bank unterliegt immer noch der Verpflichtung, diese Schecks einzulösen. Der einzige Weg, um die Konten auszugleichen, besteht darin, das Kapital der Aktionäre anzugreifen, oder die Verluste aus den gegenwärtigen Gewinnen zu begleichen. In beiden Fällen jedoch verlieren die Eigentümer der Bank eine Summe Geldes in Höhe des geplatzten Darlehens. Für sie also wird der Verlust real. Ist eine Bank gezwungen, viele „faule“ Darlehen abzuschreiben, so kann der Gesamtbetrag durchaus das Eigenkapital der Anlage übersteigen. Sobald dies geschieht, ist das Spiel vorüber, und die Bank insolvent. „Eigentlich“!!!

Diese Befürchtung kann groß genug sein, die meisten Banker zu einer zurückhaltenden oder konservative Darlehensstrategie anzuhalten, und es ist tatsächlich so, bei Einzelpersonen und kleinen Geschäftsleuten. Da sind die Banker tatsächlich sehr zurückhaltend. Aber z.B. Das FED-Sytem, die Federal Insurance Corporation und die Federal Desposit Loan Corporation garantieren nun, dass Großdarlehen an Unternehmen und Regierungen nicht länger den Bankeneigentümern zur Last fallen, sollten diese Darlehen nicht zurückgezahlt werden können. Dies wird damit begründet, dass die ganze Nation unter gewaltiger Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Verwerfungen leiden würde, wenn man Industriebetriebe oder Banken in Konkurs gehen lassen würde. Doch dazu kommen wir später noch.

Nun zu Dauer-Schulden-Spiel

Das Endergebnis dieser Verfahrensweise ist, dass die Banken nur geringen Anlass zur Vorsicht haben (Bontätsprüfung???? Fehlanzeige!!!), weil sie vor den Auswirkungen ihrer eigenen Torheit geschützt werden. Je höher das Darlehen, desto besser, denn es schafft den größten Profit mit dem geringsten Aufwand. Ein einziger Kredit an ein Dritte-Welt-Land, der Hunderte von Millionen Dollar Zinsen jährlich einbringt, ist leicht oder noch leichter zu verbuchen als ein Darlehen von 50.000 Dollar an einen örtlichen Kaufmann in der Einkaufsmeile. Werden die Zinsen bezahlt, gibt es reiche Beute. Platzt das Darlehen, wird die Bundesregierung unter dem Vorwand „die Öffentlichkeit schützen“ und mit verschiedenen Mechanismen sicherstellen, dass die Bank ihre Zinsen zurückerhält. Der Fokus liegt lediglich darauf, die Zinsen zu erhalten, was die Staatenlenker zur Erkenntnis bringt, dass man Wahn- und Irrwitzige Projekte (wie z.B. Berliner Flughafen) immer umsetzen kann, solange die Zinsen getragen werden können. Die Steuergelder benötigt man für Investitionen nicht, die gibt es per Darlehen. Die Zinsen werden als Steuern abgepresst und die Verschuldung auf jeden Steuerproduzenten ausgelagert.

Privatleute und kleine Geschäftsleute finden es zunehmend schwerer, Geld zu vernünftigen Zinsen zu borgen, weil die Banken mehr an Darlehen für Industrieunternehmen und ausländische Regierungen verdienen. Außerdem sind die großen Darlehen sicherer für die Banken, weil im Notfall die Regierung einspringen wird. Solche Rückversicherungen gibt es nicht für kleine Anleihen. Die Öffentlichkeit in ihrer Blindheit würde einfach nicht hinnehmen, dass in diesem Fall das „aus der Patsche helfen“ des kleinen Schuldners nötig ist, um das ganze System zu retten. Dafür sind die Beträge einfach zu gering. Nur wenn die Beträge exorbitant hoch sind, wird die perverse „Masche“ wirklich sichtbar und plausibel.

Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass Banken ihre Darlehen nicht wirklich zurückbezahlt haben wollen - vielleicht nur als beweis für die Verlässlichkeit des Schuldners. Schließlich erhalten sie Zinsen auf das Scheckbuch-Darlehen und nicht auf die Zurückzahlung des Darlehens. Ist das Darlehen getilgt, muss die Bank einen neuen Darlehensnehmer finden und das kann eine sehr teure Belästigung sein. Viel besser ist es, wenn der Schuldner nur die Zinsen bezahlt und niemals sein Darlehen tilgt.
Bei diesem Vorgang werden neue Obligationen durch neue Papiere der gleichen Art finanziert. Einer der Gründe, weshalb es Banken vorziehen, an Regierungen Geld auszuleihen, ist, dass sie niemals die Rückzahlung dieser Anleihen wirklich erwarten.
Als Walter Wriston 1982 Präsident der Citicorp. Bank war, rühmte er die Vorzüge dieses Verfahrens folgendermaßen:
„“Besäßen wir einen Aufrichtigkeit-Kodex vergleichbar dem der Werbebranche, würde jede Banknote des Schatzamtes den Satz tragen müssen: „Diese Geldnote wird eingelöst mit dem Eintrag einer identischen Note, die der Öffentlichkeit veräußert wird, sobald diese fällig ist.““

In den USA findet die Schatzwechsel-Auktion fast wöchentlich statt. In der EU auf ähnliche Weise. Spricht man jedoch bei Vorgängen die aus Übersee kommen in unseren Medien von einer „Schuldenverlagerung“, in den eigenen Kreisen wird dieser Ausdruck jedoch gefälligst vermieden. Der Inhalt ist jedoch der Gleiche.

Man muss nur die grundlegenden Verfahren kennen, wie Regierungen (oder ins Leben gerufene Unternehmensstrukturen als Schattenhaushalt) Kredite aufnehmen, um dies zu verstehen. Zuerst sei bemerkt, dass es historisch betrachtet nur sehr seltene Fälle gibt in welchen Regierungen schuldenfrei waren. In einer Zeit, da Defizite von 100 Millionen Dollar - und wesentlich - mehr üblich sind, wird niemand erwarten, der einer Regierung Geld leiht oder Schatzwechsel erwirbt, ernsthaft erwarten, dass bei deren Fälligkeit anders ausgezahlt wird als mit neuen Papieren.

Das führt zum nächsten Punkt der Regeln, das Schulden-Verschiebung-Spiel.

Diese Regel werde ich im nächsten Beitrag aufgreifen.

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Wunderbar dargelegt.
Das Suchen nach neuen Schuldner kann für die Banken tatsächlich zum Problem werden. Da ja die Zinsen auf die Guthaben der Sparer weiter bedient werden müssen. Man hat ja gesehen, was passiert ist, als die Clinton Regierung keine neuen Schulden mehr gemacht hat. Die Banken waren gezwungen neue Schuldner zu finden und haben sich in die Immobilienkredite gestürzt. 2008 dann Finanz-und Immobilienkrise und fast das Ende des Finanzsystems.

danke, aber glaub mir, es wird noch besser.

Toller Beitrag! So funktioniert leider das System.

Ich bin auf die nächsten Spiele und Regeln gespannt :)

Cheers!

Danke für die wunderbare Zusammenfassung.
Das ist tauglich, weitergegeben zu werden auch an die "Gläubigen", die unsereinen beim Argumentieren immer noch skeptisch anschauen und die ihre Werte im System sicher verwahrt wähnen.

Da mach ich mich doch gleich auf die Suche nach Teil 2...

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