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RE: Persönlichkeitsentwicklung 029 - Selbstlimitierung?

in #deutsch6 years ago

Oh mein Gott, soeben erkenne ich mich bzw. meine eigenen limitierenden Glaubenssätze in der Liste von Natalie Ledwell wieder. Diese innere Stimme, die wie eine innere Grenze wirkt und mich dabei stört das Leben zu führen, das ich wirklich haben möchte. Ich kann mir zwar bei meinen vielen Ideen vorstellen, dass mehr möglich wäre, aber oft hindert mich dann irgendetwas daran, es wirklich umzusetzen. Dabei habe ich auch einiges über die Funktionsweise der Selbstlimitierung gelesen, aber diese Grenze aus Gedanken und Überzeugungen zu überwinden schaffe ich, wenn überhaupt, nur sehr mühsam und noch zu selten. Dabei geht es manchmal nur um einen Bruchteil einer Sekunde, in dem ein Gedanke, ein Gefühl, ein Bild entsteht und ich mich selbst störe und blockiere. Als Ursache für meine Blockaden habe ich auch ein ähnliches Erlebnis als Kind in Erinnerung. So wie du von dir berichtest:

Mir wurde etwa ziemlich früh beigebracht, dass es sinnlos sei, für die eigenen Interessen und Forderungen andere Menschen auf Trab zu halten.

wurde mir auch sehr früh als Kind beigebracht niemals jemanden unangemeldet zu stören und zu nerven, als ich einmal auf die Idee kam spontan die Nachbarn zu besuchen. Mit diesem Satz im Hinterkopf habe ich mir sowohl beruflich als auch privat schon so manche Chance entgehen lassen und kann auch persönlich bestätigen, dass der Spruch "Frechheit siegt" bei diesen verpassten Chancen ratsamer gewesen wäre.
Wird es in diesem Zusammenhang eine Fortsetzung zu diesem Thema "Selbstlimitierung" von dir geben, in der du auch Möglichkeiten bzw. Techniken aufzeigst, die dazu geeignet sind, hartnäckige und schädliche Glaubenssätze nachhaltig erfolgreich aufzulösen?
Vielen Dank erst mal für diesen interessanten und aufschlussreichen Post:-)

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Danke für den schönen Kommentar!
Dann ist es soweit mir bekannt auch die erte Begegnung bei Steemit. Ob es Fortsetzungen geben wird, weiss ich noch nicht. Die meisten meiner Artikel entstehen ziemlich spontan. Aber es gäbe in dieser Sache durchaus noch mehr zu beleuchten, gerade auch eigene Erfahrungen.

Ich bin in diesen Themen leider ein Laie, aber ich war vor bald vier Jahren gezwungen, mal eine ziemlich umfassende Neuausrichtung zu beginnen. Von meinem Chemiestudium war ich praktisch in der Verstandesfalle gefangen, es lief kaum mehr etwas spontan ab und ich war nahezu blockiert, vor allem weil es in der Ausbildung und privat nicht gerade gut lief, es war sehr mühsam. Die Intuition, das Spontane, Lebendige war bei mir mehr oder weniger tot. Dazu war das Vertreten von Eigeninteressen auch ziemlich abgemeldet, eine Spätfolge einer christlichen Erziehung sehr in Richtung Selbstlosigkeit.

Zunächst wusste ich nicht was tun, irgendwann habe ich Selbsterkennungsvideos von Gerd-Lothar Reschke bei YouTube gefunden (@glreschke bei Steemit). Zunächst kam ich nicht so recht draus, aber dann wurde es besser. Die Videos von ihm, die ich damals geschaut habe, sind nicht mehr online. Dann war ich bei einem Coach und die Dame hat mir dann gesagt, ich solle doch das unter [7, 8] empfohlene Buch mal lesen, das sei für Einsteiger gut geeignet (ich habe noch eine Fortsetzung gesehen, werde ich mir bald ansehen). Dieses Buch zeigt wie im Artikel erwähnt, einen vernunftbasierten Ansatz, mit dem man mit seinem eigenen Erfahrungsschatz, dem inneren Erwachsenen die archaischen Bestandteile inneres Kind und inneres Elternteil im Zaum zu halten. Das hilft einmal für die schlechten Gefühle, für die verbesserte Intuition und Spontanität kann ich nichts konkret empfehlen, ausser vielleicht mal erfahrenen Unternehmern zuschauen, wie die arbeiten. Oft arbeiten und organisieren die wie die Verrückten und scheinen nur wenige Denkpausen zu brauchen. Die handeln einfach in einer entwickelten Selbstverständlichkeit, ja, so würde ich das ausdrücken. Für mich war das ein klares Signal, dass dieses intuitive Handeln ein ganz grosser Wert ist, denn die erwähnten Leute würden ihren Tag nicht so arbeitsam durchbekommen, wenn sie versuchen würden, alles erst durchzuüberlegen.

Es ist also so, dass ich an meinem eigenen Projekt - mir - arbeite. Ich weiss nicht, wohin mich das noch führt, aber ich will mit mir und möglicherweise anderen etwas positives schaffen.

Das mit "Frechheit siegt" ist wie schon angetönt immer wieder richtig. Es soll kein Selbstzweck sein, also frech sein um der Frechheit Willen. Aber man sollte sich vor Augen führen, dass man ein einzigartiges Individuum ist, das auch etwas zu sagen hat. Natürlich sollte man sich vorbereiten, versuchen in den eigenen Spezialgebieten ein hohes Niveau zu erreichen und nicht einfach stumpf herumblöken. Wenn man in die gute Richtung geht, darf man definitiv mit Selbstvertrauen hinstehen und seine Ansichten vertreten, Fragen stellen und anderen Aufträge geben.

Vielen Dank für das liebe Kompliment lieber @saamychristen:-))) Ich weiß auch nicht mehr wie ich zu deinem Artikel gekommen bin, aber das ist das erste Mal, dass ich etwas von dir gelesen habe. Ich glaube es waren neben der Überschrift auch die Namen Brian Tracy und Natalie Ledwell, die mich neugierig auf deinen Artikel gemacht haben. Gerd-Lothar Reschke kannte ich noch nicht, hört sich auf jeden Fall auch gut an;-)

Die Sicht der Transaktionsanalyse mit dem Eltern-Ich und dem Kind-Ich von Berne und Harris ist mir auch schon begegnet. Nach meinem Verständnis macht es Sinn, sich diese beiden unterschiedlichen Denk- und Vehaltensmuster im Eltern-Ich und Kind-Ich bewusst zu machen, um eventuell die auslösenden Trigger für diese Zustände herauszufinden. Ich glaube, wenn man es schafft diese Trigger für die Selbstsabotage ausfindig zu machen und zu eliminieren oder zu transformieren, dann kann man den zugrundeliegenden limitierenden Glaubenssatz nachhaltig ausschalten bzw. in die richtige Richtung umformen. Ich experimentiere dabei mit Tools wie Meditation, Journaling und einer bestimmte Zeichentechnik, um meinen Triggern auf die Spur zu kommen;-) Und ja, wie du es schon ausgedrückt hast, fühlt es sich an, als ob man selbst sein eigenes Projekt wäre;-)

Das Thema Intuition ist auch ein gutes Stichwort, denn ich vermute, dass man durch die Eliminierung seiner inneren Blockaden gleichzeitig einen besseren Zugang zu seiner Intuition bekommt. Ich habe oft das Gefühl, dass ich bei anstehenden Entscheidungen viel zu kompliziert denke (höchstwahrscheinlich einem Geflecht von verschiedenen blockierenden internen Denkmustern geschuldet) und meine Intuition dabei entweder nicht wahrnehme oder ihr nicht vertraue. Dabei ist Intuition bestimmt ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, um seine Effizienz zu steigern und dadurch besser und schneller seine Ziele zu erreichen.

Vielen Dank für den aufschlussreichen Austausch zu diesem Thema und wie schon gesagt bin ich gespannt, ob es weitere Artikel von dir dazu geben wird;-)

Trotz meines langen Kommentars ist mir noch etwas eingefallen. Nämlich dass ich vor etwa einem Jahr einen Artikel zum Thema Persönlichkeitstests veröffentlicht habe. Vielleicht ist er ja von Interesse. Ich war darin ziemlich offen über meine Ergebnisse in kostenlosen Online-Test. Jetzt weiss halt die ganze Welt über meine Stärken und Schwächen Bescheid oder ich habe die Erkenntnisse aus meiner Internetnutzung konterkariert...

Natürlich sollte man die Ergebnisse nicht total überbewerten, auch die Möglichkeiten zur Interpretation sind für den Laien wohl nicht riesengross.


Persönlichkeitsentwicklung 007 - Meine Ergebnisse in Persönlichkeitstests. @saamychristen, 26. April 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/persoenlichkeitsentwicklung-007-meine-ergebnisse-in-persoenlichkeitstests

Hut ab @saamychristen, das ist ein sehr mutiger und aufschlussreicher Post über deine persönlichen Ergebnisse bei diesen Tests. Du scheinst auf jeden Fall ein sehr analytischer Mensch wie ich zu sein, aber ich würde mich niemals trauen solche persönlichen Daten von mir öffentlich zu posten;-) Es lohnt sich aber bestimmt mal so einen Test zu machen, um vielleicht mehr über die Ursachen von inneren Blockaden herauszufinden. Am meisten interessiert mich der Test von Natalie Schnack, da ich mich selbst als introvertiert bezeichnen würde und mich ihre Berufsbezeichnung anspricht;-) Vielen Dank für die Links!

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